Mit drei Stadtkindern auf dem Land – ob das gut ausgeht? Wir haben Bauernhof-Urlaub in Südtirol getestet.
Datum 30.03.2021
Eins steht vorab fest: Südtirol bietet die besten Bedingungen für Urlaub auf dem Bauernhof. Nach der Buchung geht es los: Die große Tochter läuft auf Krücken, weil sie sich zwei Tage vor der Abfahrt das Band gerissen hat.
Der kleine Sohn kann zwar laufen, will von Wandern aber nichts wissen. Und der 13-Jährige steht im Stall vor der sanften Soraya und ist einer Milchkuh so nah wie nie zuvor in seinem Leben.
Das ist die Ausgangssituation für MERIAN-Redakteurin Kathrin Sander, die ein womöglich gewagtes Experiment schildert: Urlaub auf dem Bauernhof, das kennen viele, ist eine feine Sache. Aber mit zwei Teenagern und einem willensstarken Neunjährigen?
Das Konzept jedenfalls ist seit Langem bewährt. Die Deutschen kamen verstärkt ab den 1960ern nach Südtirol, und noch bis in die 1990er Jahre waren Ferienzimmer auf dem Bauernhof oft schlicht die Kinderzimmer der Familie; Mädchen und Jungen wurden den Sommer über umquartiert, um Platz für die Gäste zu schaffen.
Die Organisation „Roter Hahn" vereint unter dem Dach des Südtiroler Bauernbundes vereint rund 1600 Höfe. Dafür gelten strenge Kriterien, so dürfen die Betriebe nur maximal fünf Ferienwohnungen oder acht Zimmer anbieten, und die Landwirtschaft muss Schwerpunkt der Arbeit sein. Je nach Ausstattung und Angeboten wie etwa einem Hofladen oder Aktivitäten für die Gäste sind die Höfe mit ein bis fünf Blumen bewertet.
Es war ein gutes Gespür für Zeitgeist einerseits und wirtschaftliche Notwendigkeiten andererseits, dass die Organisation der Landwirte 1998 den Roten Hahn gründen ließ. Gerade kleine Betriebe bekamen neue Verdienstmöglichkeiten, das wiederum sicherte das Überleben der Dörfer – anders als etwa im benachbarten Trentino, wo verlassene Weiler die Region vor schwierige Herausforderungen stellen.
Wobei, das ist Kevin Huck vom „Roten Hahn“ ganz wichtig: „Es geht nicht nur um Luxus und die schönsten Apartments.“ Die Kriterien sind vielfältiger, hinein spielt etwa, ob und wie die Bauernfamilie die Gäste betreut und in den Hofalltag einbindet oder ob den Gästen hofeigene Produkte zur Verfügung stehen.
Familie Sander jedenfalls erlebte auf dem Großplonerhof oberhalb von Lüsen so einiges: Jungs, die wie Baumstämme den Abhang runterrollen. Einen Backtag, der mit 20 Kilo Dinkelmehl beginnt. Knödel in UFO-Form. Ob die Idee insgesamt gut war? Das können Sie in unserem Südtirol-Heft nachlesen.
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