Der weißblaue Himmel, Kunst und Kultur satt, dazu die Biergärten, Berge und Seen des Alpenvorlands und das halboffizielle Stadtmotto: »Leben und leben lassen« – all
das bringt auf den Punkt, was Besucher an München lieben.
Die heimliche Lokalhymne Münchens heißt »Isarmärchen« und ist eine Hommage an »des Bayernlandes Städtekönigin«, wie es im Text heißt. Und tatsächlich erwarten sich viele Besucher eine geglückte Kombination von bayerischem Brauchtum und metropolitaner Weltläufigkeit.
Freilich: Jemand, der hier aufgewachsen ist und München nie für längere Zeit verlassen hat, sieht das etwas differenzierter. Man kennt dann ja auch die weniger schönen Seiten seiner Heimatstadt. Aber in ihrem Kern sind die schönen Klischees richtig. Die Lebensqualität, für die München regelmäßig auf den obersten Plätzen unzähliger Städterankings landet. Das Kulturangebot einer 1,5-Millionen-Stadt, das mehr als mithalten kann mit dem von deutlich größeren Städten. Der Freizeitwert dank der Alpen und des Fünfseenlands vor der Haustür, aber auch dank des Englischen Gartens oder des Nymphenburger Schlossparks. So fährt man im Sommer zum Schwimmen und des Winters zum Skifahren, und wenn es mal ein Wochenende sein soll, dann hat man es zu Münchens »italienischer Badewanne«, dem Gardasee, auch nur ein paar Stunden. All das ist ein Grund, warum sich bedeutende Unternehmen und Dax-Konzerne hier angesiedelt haben, »weiche Standortfaktoren« nennt man das. Aber das allein macht München noch nicht aus. Es sind eher die kleinen Sensationen am Rande, die typisch sind für diese Stadt. Nahezu jede Weltmetropole besteht ja aus vielen kleinen Städtchen in der Stadt, seien es nun Little Italy in New York oder das Quartier Latin in Paris. Kehrt man aus diesen Metropolen nach München zurück, hat man sofort wieder das Gefühl, in seinem kleinen Heimatstädtchen innerhalb der Stadt gelandet zu sein. Selbst wenn man unter lauter Touristen auf dem Marienplatz steht: München ist eben übersichtlich und überschaubar, trotz seiner Bevölkerungszahl. Dass dennoch auch eine gewisse Weltläufigkeit ihren Platz hat, liegt an einer gewissen Grundeinstellung dem Leben und dem Menschen gegenüber. Man sagt den Münchnern eine recht liberale Haltung nach, die sich im Idealfall äußert in dem Wahlspruch: »Bevor ich mich aufrege, ist’s mir lieber wurscht! «Gerade das macht diese Stadt besonders, jenseits vom klassizistischen Themenpark König Ludwigs I., dem Oktoberfest und dem Olympiagelände, den Pinakotheken und den großen Theatern. Nicht alles an Sehenswürdigkeiten kann man mit einem Besuch erkunden, aber wenn man ein bisschen in dieses spezifische Münchner Gefühl hineinschmecken konnte, dann weiß man schon sehr viel über sie.
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