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Städtereisen

Beeindruckende Sehenswürdigkeiten in Washington D.C.

In der US-amerikanischen Hauptstadt wurde bereits vielfach Geschichte geschrieben – Denkmäler für berühmte Politiker und andere Bauten zeugen davon. Wir zeigen Ihnen die beeindruckendsten Sehenswürdigkeiten von Washington D.C.

Datum 27.01.2024

Die Hauptstadt der USA ist seit mehr als zwei Jahrhunderten ein zentraler Ort auf der politischen Weltkarte. Benannt wurde sie nach General George Washington, der das Militär durch den Unabhängigkeitskrieg gegen die Briten führte, geplant von Pierre L’Enfant in einem Sumpf zwischen Virginia und Maryland. Washington D.C. ist zehn mal zehn Meilen groß, eingerichtet in einem Raster von Straßen mit einzelnen Buchstaben und Zahlen, die von großen Avenues durchschnitten werden, welche die Namen der Bundesstaaten tragen.

Von Nord nach Süd fließt der Potomac River durch die Stadt, die aufgeteilt ist in die Bereiche Nordwest, Nordost, Südwest und Südost. Es gab eine Zeit, da blieb man lieber in Nordwest und verirrte sich besser nicht hinter das Kapitol – da war Washington auch die Mord-Hauptstadt der USA. Doch das ist lange her.

Die Stadt mit ihren rund 710.000 Einwohner:innen hat sich gemacht in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten. Hier sind gute Gründe für einen Washington-Besuch.

Washingtons Top-Sehenswürdigkeiten: Das Kapitol

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Das Kapitol ist ein Must-See bei einer Reise nach Washington.

Ein schneeweißer, klassizistischer Bau, im vorderen Bereich von Säulen gesäumt, im hinteren Bereich an den grünen Park der National Mall anschließend und ausgestattet mit einer prächtigen Kuppel: Das ist das United States Capitol. Im Kapitol sitzt der Kongress; hier werden regelmäßig Sitzungen des Senats abgehalten. Das Gebäude wurde zwischen 1793 und 1823 erbaut und im 19. Jahrhundert erweitert. 

Kann man das Kapitol in Washington besichtigen?

Bei öffentlichen Führungen können Interessierte die Rotunde, die Krypta und die National Statuary Hall – hier werden Statuen berühmter Amerikaner:innen ausgestellt – besichtigen. Eine Reservierung wird empfohlen, ist aber nicht zwingend nötig. Wer nicht reserviert, muss vor Ort mit etwas längeren Wartezeiten rechnen. Weil alle 10 Minuten (bis 15:20 Uhr) eine neue Führung startet, ist die Wartezeit jedoch meist nicht allzu lang.

Das Kapitol ist täglich – bis auf sonntags – zwischen 8 und 16:30 Uhr geöffnet. Der Eintritt und die Führungen sind kostenlos.

Übrigens: Zum Kapitolkomplex, der sich rund um das Gebäude befindet, gehören auch die Gebäude des Supreme Courts sowie die Library of Congress – ebenfalls wunderschöne, schneeweiße Gebäude, ganz in Washington-Manier. 

National Mall: Gesäumt von herausragenden Museen

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Hier zu sehen: das Smithsonian National Museum of Natural History von innen.

Ein Brite ist für die Vielfalt von Museen entlang der National Mall verantwortlich – jener Flanierstrecke, die vom Kapitol vorbei am Washington Monument bis zum Reflecting Pool vor dem Lincoln Memorial führt. Gesäumt ist sie von elf Smithsonian-Museen – Weltklassehäuser, die ihresgleichen im Land suchen und keinen Eintritt erheben.

James Smithson, ein britischer Mineraloge und Chemiker, der Gründer der Smithsonian Institution, habe nach seinem Tod 1829 sein Geld zur Verfügung gestellt, heißt es in den Smithsonian Archives. Und das, obwohl er nie amerikanischen Boden betreten hatte.

Zu den neuesten „Smithsonians“ gehört das National Museum of African American History and Culture, das 2016 eröffnet wurde. In seiner markanten Hülle aus bronzefarbenen Metallgittern in vier überirdischen und vier unterirdischen Stockwerken wird die Geschichte der Schwarzen in den USA beleuchtet. Weitere sehenswerte Museen entlang der National Mall sind zum Beispiel folgende:

Übrigens: Auch abseits der Mall gibt es einzigartige Museen – darunter das International Spy Museum, das sich auf mehreren Stockwerken den Geheimdiensten der Welt und ihrer Arbeit widmet.

Das vielleicht schönste Denkmal von Washington: Jefferson Memorial

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Das Jefferson Memorial ist unbestritten eine der schönsten Sehenswürdigkeiten in Washington.

Ein weiteres Must-See bei einer Washington-Reise ist unbestritten das Jefferson Memorial. Architekt John Russell Pope hat beste Arbeit geleistet: Griechische Säulen, heller Marmor, eine beeindruckende Kuppel – und mittendrin eine rund 6,50 Meter hohe Bronzestatue des dritten Präsidenten der Vereinigten Staaten, der auch der Hauptautor der Unabhängigkeitserklärung war. Die Wände werden geziert von Zitaten Jeffersons – aus berühmten Reden und Texten.

Sehenswürdigkeiten der US-amerikanischen Hauptstadt: Das Lincoln Memorial

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Hinter diesen Säulen verbirgt sich die Statue Abraham Lincolns.

Architekt Henry Bacon hat das Lincoln Memorial am westlichen Ende der Mall dem Parthenon in Athen nachempfunden. Abraham Lincoln, der 16. US-Präsident, der sich erfolgreich gegen die Sklaverei eingesetzt hatte, sollte ein Denkmal bekommen, das an die Wiege der Demokratie erinnert. Hinter dorischen Säulen versteckt sich eine Statue von Lincoln, sinnierend in einem Sessel. Sie ist mehr als sechs Meter hoch und wurde von Bildhauer Daniel Chester French mit weißem Marmor geschaffen.

Auch hier wurden berühmte Zitate des Politikers in den Wänden verewigt – zum Beispiel seine zweite Antrittsrede aus dem Jahr 1865 oder die Gettysburg-Rede.

Wahrzeichen der Stadt: Das Washington Monument

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Das Washington Memorial misst rund 170 Meter.

Das Washington Monument befindet sich auf einem kleinen Hügel, von dem aus man auf das Weiße Haus, das Kapitol und die gesamte National Mall sehen kann. Auch hier setzt sich die Tradition, mit weißem Marmor zu bauen, die in Washington vielfach gepflegt wird, fort. Das Denkmal wurde im 19. Jahrhundert zu Ehren von George Washington, dem ersten Präsidenten der USA, gebaut. Entworfen hat es Robert Mills. Heute gilt das Washington Monument mit seinen knapp 170 Metern Höhe als der höchste Obelisk weltweit. 

Kann man das Washington Monument besichtigen?

Das Washington Monument verfügt über eine Aussichtsplattform, die über rund 900 Stufen – oder mit dem Aufzug – erreicht werden kann. Von hier aus ist die Sicht über Washington D.C. wahrlich grandios. Besucher:innen müssen sich online oder vor Ort Tickets für den Aufstieg besorgen, diese sind jedoch kostenfrei. 

Das Denkmal ist täglich zwischen 9 und 17 Uhr geöffnet.

Regierungssitz des Präsidenten: Das Weiße Haus

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Wer das Weiße Haus besichtigen will, muss das weit im Voraus anmelden.

Wer der US-amerikanischen Hauptstadt einen Besuch abstattet, ist sicher geneigt, einen Blick auf das Weiße Haus zu werfen, den Regierungssitz des amtierenden Präsidenten. Besucher:innen, die keine Führung gebucht haben, kommen zwar nicht ganz nah heran an dieses eindrucksvolle neoklassizistische Gebäude von Architekt James Hoban, aber gut zu sehen ist es dennoch. 

Das Weiße Haus steht in der Pennsylvania Avenue 1600. Angeblich gab der 26. Präsident der Vereinigten Staaten, Theodor Roosevelt, dem Anwesen seinen Namen – weil es zu seiner Zeit weiß gestrichen war. Das ist bis heute so geblieben, vom Westflügel über das Hauptgebäude bis zum Ostflügel. Wobei es sich eigentlich eher um ein Creme- bis Eierschalenweiß handelt. Verschiedene Baumaßnahmen wurden immer wieder durch Präsidenten initiiert; so ließ zum Beispiel Barack Obama damals ein Basketballfeld errichten.

Was kostet eine Führung durch das Weiße Haus?

Eine Führung durch das Weiße Haus ist kostenlos, muss aber in jedem Fall im Voraus angemeldet werden. Für internationale Besucher:innen gelingt das in der Regel über die Botschaft des eigenen Heimatlandes. Melden Sie einen Besuch am besten weit im Voraus an – nur dann kann sichergestellt werden, dass eine Führung zum gewünschten Termin möglich ist.

Führungen finden von dienstags bis einschließlich samstags zwischen 8 und 12 Uhr statt und dauern jeweils 45 Minuten.

National World War II Memorial: Berührende Sehenswürdigkeit in Washington

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Bewegend ist der Besuch des National World War II Memorial.

In Washington finden Reisende immer wieder Kriegsdenkmäler in Gedenken an die gefallenen Soldaten – zum Beispiel das National World War II Memorial. Dieses Denkmal befindet sich zwischen der National Mall und dem Washington Monument und weist eindrucksvoll auf das durch den Zweiten Weltkrieg verursachte Leiden hin. 

Das National World War II Memorial ist noch recht neu; es wurde im Jahr 2004 enthüllt. Der Architekt war Friedrich St. Florian. In der Mitte befindet sich ein Springbrunnen, gesäumt wird er von insgesamt 56 Säulen, die für verschiedene Bundesstaaten stehen. Außerdem findet sich hier die „Freedom Wall“ mit mehr als 4.000 Sternen – auch sie ehrt die gefallenen Soldaten.

Leben am Wasser: The Wharf

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Ein recht neues Stadtviertel in Washington D.C. ist „The Wharf“.

Der Potomac River ist gut 600 Kilometer lang und mündet in die Chesapeake Bay und damit in den Atlantik. Obwohl er am westlichen Rand der US-Hauptstadt entlangfließt, war er viele Jahrzehnte nur an wenigen Stellen direkt zu erreichen. Am heutigen District Wharf am Fluss wurden einst Waren umgeschlagen. Es war ein Industriegebiet, die Armen lebten dort, Kriminalität gehörte zum Alltag. Dann beschloss man, das Leben am Wasser lebenswerter zu machen. In einem Milliardenprojekt entstand „The Wharf“.

„Das ist ein ganz neuer Stadtteil direkt am Fluss, zwischen Georgetown und Buzzard Point“, sagt Rob Reuter, Kapitän der Potomac Riverboat Company, während er eines der leuchtend gelben Wassertaxen Richtung Georgetown steuert.

2017 ist der erste Teil fertiggestellt worden. Rund eine Meile, 1,6 Kilometer, lang ist das Gebiet im Bereich Southwest, unweit der Mall, in dem Wohnungen, Büroflächen, Restaurants, Hotels und jede Menge Platz zum Flanieren sind. Geblieben ist der Fish Market – eine Institution in der Hauptstadt. Dort wird seit dem Jahr 1805 ununterbrochen verkauft, was die Fischer:innen anliefern.

Sehenswürdigkeit in der Umgebung von Washington D.C.: Alexandria

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Alexandria ist von Washington D.C. aus einen Ausflug wert.

Während die Hauptstadt nach General Washington benannt ist, ist Alexandria in Virginia, nur wenige Kilometer südlich, wahrscheinlich der Ort, in dem der erste US-Präsident die meiste Zeit seines Lebens verbrachte. Hier wurde er geboren. In Alexandria kann man sich heute noch gut vorstellen, wie zu Lebzeiten Washingtons die Pferdegespanne durch die Straßen gezogen sind.

Auf dem Farmer’s Market, den es noch jeden Samstag gibt, wurden bereits die Waren verkauft, die Washington rund um sein Anwesen Mount Vernon anbauen ließ, das einige Kilometer weiter den Potomac River hinab liegt und besucht werden kann.

Und in der holzvertäfelten „Gadsby’s Tavern“ in Alexandria, in der seit Jahrhunderten Peanut Soup (Erdnusssuppe) serviert wird, feierte Washington gern – und machte wohl auch so manches Geschäft.

Nur ein paar Straßenecken weiter kann man in einer Replika des Hauses der Familie Washington übernachten – natürlich mit den Annehmlichkeiten des 21. Jahrhunderts. 

Weitere Informationen zu Washington D.C.: Anreise, beste Reisezeit und Co.

Anreise

Washington wird von Deutschland aus direkt angeflogen (aus Frankfurt und München). Es gibt vor Ort zwei internationale Flughäfen: Washington Dulles (IAD) liegt im Bundesstaat Virginia, der Baltimore-Washington International (BWI) in Maryland. Beide werden von verschiedenen Fluggesellschaften angesteuert.

Einreise

Deutsche Urlauber:innen benötigen einen gültigen Reisepass und müssen sich online eine Einreiseerlaubnis (Esta) besorgen. Mehr Infos gibt es auf der Website der US-Botschaft. 

Reisezeit

In Washington wird es im Sommer heiß, im Winter können Stürme Schnee bringen. Die angenehmsten Reisezeiten sind Frühjahr und Herbst, allerdings kann es auch schon im April und bis in den November hinein warm und sonnig sein.

Übernachtung

Viele große Hotelketten sind in der Innenstadt vertreten, auch gibt es legendäre Adressen, in denen immer wieder amerikanische Politiker:innen zu treffen sind. Boutique-Hotels liegen in Georgetown und anderen Vororten. In Maryland und Virginia gibt es zahlreiche Möglichkeiten, direkt am Wasser zu übernachten.

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