Hotelreview: The Manner, New York City

Inhaltsverzeichnis
Auf einen Blick
Kreatives, farbenfrohes Design und die Lage in einem der coolsten Stadtteile New Yorks machen dieses Hotel zur perfekten Kulisse für einen stylischen Citytrip
Zu Besuch im Boutiquehotel The Manner in New York

„Pssst, she’s sleeping now“, warnt Lauren, die zum Hotelteam gehört und morgens durch die Hotelbar führt. Sloane’s, so heißt die, scheint eine Diva zu sein, die nachts gern Martinis schlürft und Shrimp-Cocktails vernascht. Der fiktive Charakter passt durchaus zu der stylishen Bar mit den schweren Samtvorhängen und dem gold-grünen Farbkonzept. Und auch der Rest des Hotels The Manner mit 97 Zimmern in New Yorks lässig-schickem Stadtteil SoHo erinnert an den Glam aus Studio-54-Zeiten: leuchtende Farben, glossy lackierte Oberflächen, Spiegel und Goldakzente. Dazu Skulpturen als Raumtrenner und eine Wand, besetzt mit golfballgroßen Kugeln, über die Hände fast automatisch fahren müssen. Hier gehen Art déco, Mid-Century und Brutalismus eine Mischung ein, die ziemlich viel Spaß macht.
Kein Wunder, dass man im „Apartment“, dem Frühstücks- und 24 Stunden geöffneten Gemeinschaftsraum, ständig Fotografen und Kreativteams begegnet, die das Hotel als perfekten Ort für Fotoshootings entdeckt haben. Oft fühlen sich solche Orte etwas zu cool an oder geben einem ständig das Gefühl, underdressed zu sein. Überraschenderweise schafft es The Manner aber, sich warm und einladend anzufühlen. Lauren beschreibt das Konzept als „your stylish friends’ living room“. Dazu passt, dass es für den in Mailand ansässigen Innenarchitekten Hannes Peer das erste Hotelprojekt ist. Buchstäblich die Krönung ist die Dachterrasse des Hauses, das auf einer Linie zwischen dem One World Trade Center im Süden und dem Empire State Building im Norden liegt, drum herum die historischen Gebäude von SoHo, einige noch mit den alten Wassertanks auf dem Dach und den gusseisernen Fassaden. Was für ein Blick!
The Manner: Atmosphäre, Design und Location
Atmosphäre & Stil
Als „your stylish friends’ living room” beschreibt das Hotelteam das Konzept. Das trifft es ganz gut. Der Innenarchitekt Hannes Peer gestaltet normalerweise vor allem Privatgebäude, der Eindruck sich eher im privaten Raum aufzuhalten, wird etwa durch die private Buchsammlung der Hotelbesitzer und das Wohnzimmer-Ambiente des Apartments verstärkt. Selbstbewusster Glamour trifft Gemütlichkeit.
Lage
Die Thompson Street liegt mitten in SoHo, rundherum spaziert man durch das „alte New York”, mit seinen historischen Backsteingebäuden, die selten mehr als sieben Stockwerke hoch sind (wegen des Denkmalschutzes gibt es hier kaum gläserne Hochhäuser), ihren ikonischen Feuerleitern und gusseisernen Fassaden (etwa in der Greene Street), hinter denen sich nicht selten die luxuriösesten Fashion-Labels verbergen. Perfekt, um gemütlich durch die Straßen zu bummeln, zu shoppen oder sich in ein Café oder Deli zu setzen und die hippen New Yorker in ihrem Alltag zu beobachten. In knapp zehn Minuten erreicht man vom Hotel zu Fuß den Hudson River Park, wo die Sonne gerne mal filmreif hinter dem Hudson River und der Skyline von Jersey City untergeht – magisch!
Zimmer
Das Hotel hat 97 Zimmer ab 20 Quadratmeter Fläche. Darunter sind auch Suiten, die in Sachen Design nochmal eins draufsetzen, etwa die zweigeschossige „Duplex Penthouse Suite”, die komplett rot gehalten ist, mit bodentiefen Fenstern, einer privaten Dachterrasse und einer ordentlichen Portion Drama. Auch sonst ist das Design alles andere als dezent: Goldakzente, leuchtende Orange- und Rottöne dominieren die Oberflächen und Wände, von denen viele verspiegelt sind, dazu kommen Sessel mit Samtbezügen und künstlerische Elemente. Die Badezimmer der Zimmer und Suiten unterscheiden sich kaum voneinander, sie sind von überschaubarer, aber völlig ausreichender Größe, elegant und hochwertig mit Marmor verarbeitet und erinnern durch das gold gerahmte Bullaugen-Fenster in der Tür an die Edelversion einer Bootskajüte.




The Manner: Kulinarik und Austattung
Kulinarik
Das Restaurant The Otter gehört zum Hotel, ist aber auch ein beliebter Nachbarschaftstreff. Küchenchef Alex Stupak ist in New Yorks Restaurantszene wohl bekannt. Das Restaurant hat einen Meeresfrüchte-Schwerpunkt, bietet aber auch einige vegetarische sowie Fleischgerichte an – darunter Klassiker mit einem besonderen „Twist”, etwa Lobster Roll mit Pommes und Safran-Coleslaw. Besonders beliebt ist die Raw-Bar, an der es zum Beispiel Austern und Krabben-Cocktails gibt.
Frühstück und Snacks gibt es in The Apartment, was so etwas wie das Wohnzimmer des Hotels ist, mit gemütlichen Sofaecken und diversen Büchern (die übrigens aus der Privatbibliothek des Hotelbesitzers kommen). Hier stehen morgens kostenlos Kaffee, Müsli, Joghurt, Gebäck (sehr gute Croissants!) und anderes bereit, warme Gerichte können zum Frühstück à la Carte bestellt werden, die sind dann kostenpflichtig. Am frühen Abend zwischen 16 und 19 Uhr werden Hotelgästen Snacks und Aperitifs gereicht, bevor es ins Restaurant oder in die Bar Sloane’s geht. Schon der etwas versteckte Eingang durch schwere Samtvorhänge erinnert an ein verruchtes Speakeasy. Dahinter liegt die elegante Cocktailbar in grün-goldenem Farbkonzept.
Spa & Gym
Das The Manner hat weder einen eigenen Wellnessbereich noch ein Gym, stattdessen können Gäste das externe Spencers Spa und ein Fitnessstudio in der Nachbarschaft nutzen und noch ein bisschen SoHo-Flair tanken.
Weiteres
Sprichwörtliches Highlight ist die Dachterrasse. Natürlich ist auch hier das Design gut getroffen – aber der Blick auf New Yorks Skyline vom One World Trade Centre bis zum Empire State Building und SoHos historische Gebäude ringsherum stellt alles in den Schatten.



Merian-Fazit
Was uns besonders gefallen hat
- Die Dachterrasse!
- Die Details: von den Pantoffeln über die Bademäntel bis zur Bettwäsche, alles passt perfekt ins Design, vieles ist mit The Manner-Emblem bestickt.
- Durch das hyper-durchdachte Designkonzept und die betonte Coolness könnte es sich abweisend und überheblich anfühlen – tut es aber nicht. Das Hotelteam ist warm und einladend.
- Die Umgebung in SoHo ist herrlich, um einfach herumzuschlendern und das coole Quartier zu erkunden (und für ausgiebige, wenn auch teure Shopping-Trips)
- Das „Apartment” hat Wohnzimmer-Charakter, was es zu einem geselligen Ort macht, an dem man leicht mit anderen Gästen ins Gespräch kommt.
Wo noch Luft nach oben ist
- Es ist New York und es ist SoHo – die Zimmerpreise sind entsprechend.
- Die Zimmer sind etwas hellhörig.
- Ein Problem in vielen Hotels: Welcher Lichtschalter bedient welche Birne?!
- Wer zum Frühstück gerne an einem ordentlich gedeckten Tisch Platz nimmt, wird es hier schwer haben. Es gibt einen langen Esstisch, an den jeder sich setzen kann, ansonsten ist es eher eine Sofa-Couchtisch-Situation. Oder man geht in der Umgebung in einem der vielen Cafés frühstücken.
Kein Hotel für Minimalisten, The Manner ist ein Ort der Farben und Formen. Die etwas exzentrische Art muss man mögen, Ästheten finden jedoch hinter jeder Ecke etwas Neues zu entdecken. Chic, komfortabel und mit viel Flair ist das Hotel eine super Adresse für einen Citytrip, der auch auf Instagram bestens funktioniert.
Merian-Bewertung: 3,5 / 5 Punkte
Kontakt
New York City, 58 Thompson Street
Website: themanner.com
Instagram: @themanner
The Manner gehört zu The Unbound Collection by Hyatt, die besonders einzigartige Häuser unter dem globalen Netzwerk von Hyatt bündelt und vermarktet.