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Kultur

Die glorreichen Sieben: Imposante Kunstmuseen in New York City

Klar, das Metropolitan Museum ist das bekannteste Kunstmuseum in New York City. Doch es ist in bester Gesellschaft: Diese sieben Kunstmuseen begeistern mit Meisterwerken und Architektur vom Feinsten.

Datum 07.05.2023

New York City wird oft als „die Stadt, die nie schläft“ bezeichnet – das gilt auch für die Kunstszene der schillernden Metropole. Vom „Metropolitan Museum of Art“ über das „Whitney Museum“ bis hin zum „MoMA“: Der Big Apple ist ein Schlaraffenland für Kunstbegeisterte. Nicht nur an der Upper East Side locken architektonische Juwele mit meisterhaften Werken, auch Brooklyn und Queens laden zur Kunstschau ein. Sieben sehenswerte Kunstmuseen in New York City stellen wir Ihnen im Folgenden vor. 

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Das Flaggschiff: „Metropolitan Museum of Art“

Metropolitan Museum, Met © iStock/Diego Grandi
Architekt Richard Morris Hunt hat das Metropolitan Museum entworfen; in den frühen 2000ern wurde es von Yoshio Taniguchi umgebaut.

Das „Metropolitan Museum of Art“, von den New Yorker:innen liebevoll „Met“ genannt, ist eines der größten und umfassendsten Kunstmuseen der Welt, ein Haus der Superlative: rund 190.000 Quadratmeter Fläche, drei Millionen Werke, etwa sieben Millionen Besucher:innen im Jahr (ähnlich viele strömen nur durch den Louvre und das Chinesische Nationalmuseum). Wo sonst kann man so gegensätzliche Meisterwerke bestaunen wie ein spätes Selbstporträt Rembrandts (1660) und Georgia O’Keeffes Tierschädel „Cow’s Skull: Red, White, and Blue“ (1931)? Dazu die Steinskulptur eines Aztekengottes, römische Marmorstatuen, ein spanischer Burghof, Impressionist:innen, Pointillist:innen, Dadaist:innen, ein von Frank Lloyd Wright entworfenes Wohnzimmer und ein Gewand von Papst Pius XI.

Doch Direktor Max Hollein steht auch vor einigen Herausforderungen: Immer mehr scheint das rund 150-jährige Met überfordert vom heute erwarteten Balanceakt zwischen Kunst und Pop – und vom eigenen Erfolg. Die eh schon enorme Dauersammlung wächst stetig weiter. Längst füllt sie das Haupthaus an der Fifth Avenue, ebenso die nahe Dependance „The Met Breuer“, „The Met Cloisters“ am Hudson-Ufer und ein Lager am East River. Ausstellungen locken hier gerne mal mehr als 700.000 Besucher:innen an: Kunst im Stau sozusagen. Doch das Zentralhaus darf sich nicht vergrößern: Das Met bleibt in seinem historischen Grundriss gefangen, so bestimmt es der städtische Masterplan von 1971, der nach immer neuen Anbauten eine weitere Ausdehnung in den Central Park bis heute untersagt.

„Metropolitan Museum of Art“: Öffnungszeiten und Eintrittspreise 

Das Museum öffnet montags, dienstags, donnerstags und sonntags von 10 bis 17 Uhr ihre Pforten. Freitags und samstags hat das Museum bis 21 Uhr geöffnet; Mittwoch ist Ruhetag. Am besten kommen Sie wochentags gleich zur Öffnung um 10 Uhr oder am frühen Nachmittag, nach den Schulklassen. New Yorker:innen dürfen umsonst rein, Auswärtige zahlen 30 Dollar. Kinder unter zwölf dürfen das Met kostenlos besuchen. Mit Online-Tickets vermeiden Sie die Schlange an der Kasse.

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„Guggenheim Museum“: Architektonisches Juwel von Frank Lloyd Wright

Das „Solomon R. Guggenheim Museum“ steht an der Fifth Avenue und ist der markanteste Museumsbau in Manhattan. Frank Lloyd Wright, sein legendärer Architekt, arbeitete 16 Jahre lang daran. Seit 1959 ist hier Kunst des 20. Jahrhunderts zu sehen, den Grundstock bildete die Sammlung des „Kupferkönigs“ Solomon R. Guggenheim. Wright, der sechs Monate vor der Eröffnung mit 91 Jahren starb, wollte das nahe Metropolitan Museum „wie eine protestantische Scheune“ aussehen lassen. Sein Bau erinnert von außen an ein großes Schneckenhaus. Gegen diesen ungewöhnlichen Entwurf gab es enorme Widerstände – ein Glück, dass Wright auf seinen Ideen bestand. Die Spiralform setzt sich innen fort, Besucher:innen können eine Rampe entlang zu den Ausstellungsräumen gehen – am besten von oben nach unten. Zum Laufen sehr bequem, für Kurator:innen eine Herausforderung. 

Die Bausubstanz leidet unter den Jahren, und manche Wand ist so stark gekrümmt, dass man kaum ein Bild aufhängen kann. Trotzdem sind sowohl die vielen Sonderschauen als auch die Dauerausstellung, die sich aus der Sammlung mit einem eindrucksvollen Kandinsky-Bestand speist, ein Kunst-Genuss. Und Wrights Haupthaus inspirierte die späteren Guggenheim-Bauten in Bilbao und Abu Dhabi, beide entworfen von Frank Gehry, einem ideellen Erben Wrights.

Wann kann ich das „Guggenheim Museum“ in New York besuchen?

Das „Guggenheim Museum“ ist täglich von 10 bis 18 Uhr geöffnet, samstags sogar bis 20 Uhr. Erwachsene zahlen 25 Dollar Eintritt.

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Der Underdog in New York: „Brooklyn Museum“

Brooklyn Museum, Kunstmuseum New York © iStock/Anne Czichos
Das zweitgrößte Kunstmuseum New Yorks befindet sich in Brooklyn.

Das 1897 eröffnete Haus ist das zweitgrößte Kunstmuseum New Yorks, nur das „Metropolitan Museum“ hat noch mehr Platz. Dass es lange wie ein Mauerblümchen behandelt wurde, liegt allein an seiner Lage jenseits der Besuchermassen. Und gerade deshalb haben die New Yorker:innen das „Brooklyn Museum“ vor einigen Jahren wiederentdeckt. Hier können sie ganz in Ruhe eine Auswahl der Sammlung mit mehr als 1,5 Millionen Werken bestaunen, von altägyptischen Schätzen bis zu Maler:innen wie John Singer Sargent und Louise Bourgeois. Für Aufsehen sorgen die Sonderaustellungen und Events, die oft afro- oder südamerikanische Künstler:innen und damit die ethnische Vielfalt Brooklyns würdigen. Ein guter Spannungsbogen, das gilt auch für die Architektur: hier der eindrucksvolle Beaux-Arts Court, dort der 2004 neu vorgesetzte gläserne Eingangspavillon. 

„Brooklyn Museum“: Öffnungszeiten

Das Brooklyn Museum öffnet von Mittwoch bis Sonntag zwischen 11 und 18 Uhr seine Pforten. Der Eintritt kostet 16 Dollar. Im Sommer gibt das Haus an der Schnittstelle der Trend-Viertel Crown Heights, Prospect Heights und Park Slope jeden ersten Samstagabend im Monat ab 17 Uhr eine Party. Der Eintritt ist dann frei, und vor der Tür stehen Foodtrucks.

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Kunst von Warhol und Pollock im „Whitney Museum of American Art“

Whitney Museum © iStock/Onnes
Seit 2015 findet sich das „Whitney“ im Meatpacking District von New York.

New York erzählt unzählige Architektur-Geschichten, eine der spektakulärsten der letzten Jahre ist die dieses Museums. Nach fast 50 Jahren in der Upper East Side – heute ist dort das „Met Breuer“ untergebracht – zog es 2015 in den Meatpacking District. Mehr als 14.000 Werke wurden dazu in Spezialkisten gepackt, versiegelt und durch Manhattan kutschiert. Das „New Whitney“ – mit gut 360 Millionen Euro einer der teuersten Museumsbauten New Yorks – wurde von Architekt Renzo Piano entworfen. Es ist die große Attraktion für Kunst- und Architekturfans. Das Gebäude mit seiner asymmetrischen Struktur liegt am Südende der High Line, der zum Park veredelten Ex-Hochbahntrasse. Das Haus hat diverse unterschiedlich große Terrassen, die sich mit Skulpturen und Installationen schmücken und grandiose Ausblicke über Manhattan und den Hudson River bieten.

Das Innenleben ist nicht minder beeindruckend, gezeigt werden spannende Wechselausstellungen. Die Sammlung umfasst Gemälde, Skulpturen und Installationen, darunter Werke von Andy Warhol, Keith Haring, Edward Hopper, Jackson Pollock oder Robert Rauschenberg. Fokus des Museums ist die amerikanische Kunst: Mit diesem Ziel hatte die Mäzenin Gertrude Vanderbilt Whitney das Haus 1930 gegründet. Der Neubau setzt die imposante, von ihr begründete Sammlung für Besucher:innen in ein noch besseres Licht.

„Whitney Museum of American Art“: Öffnungszeiten und Eintrittspreise

Bis auf dienstags öffnet das „Whitney Museum of American Art“ täglich zwischen 10:30 und 18 Uhr seine Tore, freitags sogar bis 22 Uhr. Erwachsene zahlen 25 Dollar Eintritt; wer jünger als 18 ist, darf das Museum kostenlos besuchen. An Freitagen entscheiden Besucher:innen zwischen 19 und 22 Uhr selbst, wie viel sie zahlen möchten. Dafür müssen die Tickets dann aber im Voraus reserviert werden.

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Österreichische und deutsche Kunst in der „Neuen Galerie“

Die „Neue Galerie" sitzt in einer Beaux-Arts-Villa, die seit 1914 schräg gegenüber des „Metropolitan Museums“ steht. Der Industrielle William Starr Miller ließ sie vom Architektenduo Merven Carrère und Thomas Hastings erbauen. Nach Millers Tod zog dort 1944 Grace Wilson Vanderbilt ein, die vom Clan geschmähte Witwe Cornelius Vanderbilts III. Seit 2001 beherbergt das Haus die „Neue Galerie“, die auch im Englischen so heißt und deutsche und österreichische Kunst von 1890 bis 1940 zeigt: Werke von Kokoschka, Kirchner, Schiele, Beckmann. Und ein Porträt der Bankierstochter Adele Bloch-Bauer, eine mit Blattgold geschmückte Dame und Meisterwerk Gustav Klimts von 1907. Es hat etwa 116 Millionen Euro gekostet. Ronald S. Lauder, Erbe des Kosmetik-Imperiums Estée Lauder, erstand es 2006 und nennt es „unsere Mona Lisa“. Die Odyssee des Jugendstil-Gemäldes, das einst von den Nationalsozialisten beschlagnahmt wurde, ist übrigens im Kinofilm „Die Frau in Gold“ mit Helen Mirren verewigt.

„Neue Galerie“: Öffnungszeiten

Dienstag und Mittwoch ist Ruhetag in der „Neuen Galerie“, an allen anderen Tagen ist sie von 11 bis 18 Uhr geöffnet. Der Eintritt kostet 25 Dollar

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„New Museum of Contemporary Art“: Highlight der Lower East Side

New Museum of Contemporary Art © iStock/Simona Flamigni
Das „New Museum of Contemporary Art“ gilt als Wahrzeichen der Lower East Side.

Der silberne siebenstöckige Bau, der aussieht wie ein Stapel riesiger Kartons, beschleunigte die Wiederbelebung der Lower East Side und wurde ihr Wahrzeichen. Die Ortswahl wäre im Sinne von Marcia Tucker gewesen, die ihren Posten als Kuratorin des „Whitney Museum“ aufgab, um jungen Avantgarde-Künstler:innen eine Heimat zu geben und 1977 dieses Museum gründete.

An der Bowery, Ende des 18. Jahrhunderts eine feine Wohnallee, später Slum, gab es zu jener Zeit günstige Ateliers, viele Künstlerkarrieren begannen hier. Das Museum zollt dieser wechselhaften Geschichte Tribut: Verschiedene Ausstellungen greifen stets gesellschaftlich relevante Themen auf, oft mit Collagen, neuen Medien, Filmen, Fotografien oder Performances.

Wann kann ich das „New Museum of Contemporary Art“ besuchen?

Das „New Museum of Contemporary Art“ begrüßt seine Gäst:innen täglich (außer montags) zwischen 11 und 18 Uhr, donnerstags ist es bis 21 Uhr geöffnet. Erwachsene zahlen 18 Dollar Eintritt, alle unter 18 Jahren können das Museum kostenlos besuchen.

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„Museum of Modern Art“: Trendsetter unter den Kunstmuseen

MoMA, Museum of Modern Art © iStock/littleny
Das „MoMA“ ist die richtige Adresse für alle, die zeitgenössische Kunst bestaunen wollen.

Was moderne und zeitgenössische Kunst angeht, reicht kein Museum dieser Stadt dem „MoMA“ das Wasser. Seine Gründung 1929 veränderte die New Yorker Kunstszene. Bis heute gilt: Was hier gezeigt wird, ist in der Branche gerade state of the art – von der Eröffnungsausstellung mit Cézanne oder van Gogh bis hin zur gefeierten Schau von Bruce Naumans Werken in der Saison 2018/19. Dafür sorgt ein hochkarätiges Kuratoren-Team um Direktor Glenn D. Lowry, der das Haus seit 1995 führt.In Queens ist die populäre Dependance „MoMA PS1“ ansässig.

„MoMA“: Öffnungszeiten und Eintrittspreise

Das legendäre „MoMA“ öffnet seine Türen täglich zwischen 10:30 und 17:30 Uhr, samstags bis 19 Uhr. Montags ist es zwischen 10:30 und 13 Uhr nur für Mitglieder geöffnet. Der Eintrittspreis beträgt 25 Dollar

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