Safari-Zugreise: Unterwegs mit dem Pride of Africa

Inhaltsverzeichnis
Safari-Reisende kennen es: Mag der Jeep noch so gut gefedert sein, wer mehrere Tage lang zum Game Drive aufbricht, merkt das in der Regel schnell im Rücken. Tatsächlich geht Safari komfortabler als im geländefähigen Allrad-Wunder, nämlich auf der Schiene.
Auf einem mehr als 6.000 Kilometern langen Netz fährt der Luxuszug Pride of Africa durch weite Teile von Süd- und Ostafrika; vorbei an tierreichen Savannen, Städten wie Durban und Lobito und Naturwundern wie den Victoria Falls. Die schönsten Routen dauern bis zu 15 Nächte. Hier erfahren Sie alles Wissenswerte rund um den Safari-Zug.

Betrieben wird der Pride of Africa von der privaten Gesellschaft Rovos Rail. Deren Geschichte geht zurück bis in die 1980er Jahre, als Eisenbahnliebhaber und Unternehmer Rohan Vos einen ambitionierten Traum in die Tat umsetzte. Dafür erwarb Vos längst ausrangierte Waggons und alte Dampflokomotiven und ließ sie über ein Jahrzehnt hinweg aufwändig restauriert. Seit 1993 rollt der Pride of Africa schließlich durch mehrere Länder in Subsahara-Afrika. Den nostalgischen Charme haben die Waggons des Pride of Africa bis heute behalten.
Alle Infos rund um die Strecken, Preise und Ausstattung des Pride of Africa erfahren Sie im Folgenden.
Pride of Africa: Übersicht aller Strecken
Der Pride of Africa verkehrt auf verschiedenen Routen durchs südliche und östliche Afrika. Zu den beliebtesten Strecken zählt die Linie Kapstadt – Daressalam, die von Südafrika bis nach Tansania führt und 15 Nächte dauert. Sie gilt als eine der berühmtesten Zugstrecken weltweit. Es gibt auch kurze Routen, auf denen Reisende lediglich zwei oder drei Nächte unterwegs sind – meistens rattert der Pride of Africa jedoch rund 14 Tage durch Süd- und Ostafrika.
Die meisten Fahrten des Luxuszugs starten oder enden am privaten Bahnhof Capital Park im südafrikanischen Pretoria. Weil auch Teilstrecken buchbar sind, können Passagiere darüber hinaus an anderen Bahnhöfen zusteigen. Unter anderem werden die folgenden Routen neben der Strecke Kapstadt – Daressalaam regelmäßig angeboten:
- Lobito – Victoria Falls
- Durban – Pretoria
- Pretoria – Kapstadt
- Lobito – Daressalaam
- Daressalam – Lobito
Der Pride of Africa verkehrt nicht nach einem regelmäßigen Fahrplan, sondern nur an ausgewählten Tagen.
Eine Übersicht der gesamten Strecken und Zeitpläne finden Sie hier.
Preise: Was kostet eine Reise mit dem Pride of Africa?

Die Kosten für den Pride of Africa variieren je nach Reiseziel, -dauer und der gewählten Kabinen-Kategorie. Zu den teuersten Reisen zählt die komplette Fahrt von Kapstadt nach Daressalam. In der Royal Suite kostet die mehr als zweiwöchige Zugreise zum Beispiel rund 23.000 Euro pro Person. Wer die gleiche Fahrt in der Pullman Suite bucht, zahlt 13.300 Euro.
Auch kürzere Reisen sind buchbar. So kostet eine 3-Nächte-Fahrt von Pretoria nach Kapstadt in der Pullman Suite rund 1.800 Euro pro Person, in der Royal Suite hingegen etwa 3.500 Euro pro Person. Die Preise sind unabhängig von den Jahreszeiten und Reisedaten, sondern ändern sich je nach Saison.
Restaurant, Observation, Lounge: Die Waggons





Rovos Rail betreibt insgesamt sieben, teils historische Dampfloks, die die Strecken des Pride of Africa bedienen und auf dem Schienennetz verkehren. Die verschiedenen Züge umfassen jeweils bis zu 20 Waggons und bieten Platz für maximal 72 Passagiere.
Insgesamt gibt es mehr als 30 Suiten, die jeweils auf maximal zwei Gäste ausgelegt sind. Desweiteren stehen Reisenden mehrere öffentliche Waggons offen. Die zwei Restaurantwagen sind geschmackvoll eingerichtet, mit Elementen und Dekorationen des Art déco. Im Salonwagen in der Mitte des Zuges gibt es eine Cocktail-Bar; außerdem gibt es an Bord eine Bibliothek, einen Souvenir Shop und eine separate Smoker Lounge, in der geraucht werden darf.
Für das Safari-Gefühl und Tiersichtungen unverzichtbar: das Observation Car am Ende des Zuges. Zum Aussichts-Waggon gehört ein Open-Air-Balkon, auf dem 32 Reisende gleichzeitig Platz nehmen können. Auch im Inneren stehen ausreichend Sofas und Sessel bereit.
Pride of Africa: Ausstattung der Suiten

Im Pride of Africa gibt es drei unterschiedliche Kabinen-Kategorien, die sich in ihrer Größe und Ausstattung voneinander unterscheiden: die Pullman Suite, die Deluxe Suite und die Royal Suite. Alle Suiten sind mit Doppelbett oder zwei Einzelbetten, Klimatisierung, Steckdosen und USB-Anschlüssen ausgestattet. Zudem haben alle Kabinen einen Kleiderschrank, eine Minibar sowie ein eigenes, an die Kabine angeschlossenes Bad samt Dusche, WC und Waschbecken
Pullman Suite
Die günstigste und mit rund sieben Quadratmetern kleinste Suite im Pride of Africa ist die Pullman Suite. Eine edle Mahagoni-Vertäfelungen und Teppichboden zieren die Kabine. Tagsüber können Passagiere das Sofa nutzen, das am Abend von der Crew zum Bett umfunktioniert wird.
Deluxe Suite
Die Deluxe Suite ist rund zehn Quadratmeter groß und umfasst neben der Standardausstattung der Pullman Suiten auch zwei Stühle und einen Sekretär.
Royal Suite
Mit einer Größe von 16 Quadratmetern sind die vier Royal Suiten die größten im Zug. Bei genügend Platz bleiben die Sitzgelegenheiten sowie Betten ganztägig nutzbar. Im Badezimmer gibt es neben der Dusche zudem eine viktorianische Badewanne.
Verpflegung und Services an Bord

Bei allen Reisen mit dem Pride of Africa werden Gäste in Vollpension verpflegt. Die Bordrestaurants servieren internationale Klassiker, teils mit afrikanischen Zutaten oder Zubereitungsarten. Häufig werden Wildbret, Filet und fangfrische Meeresfrüchte serviert, auch vegetarische Optionen sind verfügbar. Merian-Tipp: Probieren Sie zum Essen einen der erlesenen Bord-Weine aus Südafrika.
Zwar gibt es an Bord keinen Dress Code, zum Dinner jedoch ist Smart Casual oder formelle Kleidung gern gesehen. Für Tagesausflüge bietet sich hingegen leichte, lockere Kleidung an. Auf einigen Routen sind externe Safari-Touren inklusive, festes Schuhwerk und dicke Jacken sollten deshalb auch ins Gepäck.
Im Salonwagen werden neben Cocktails auch Kaffee und andere Heißgetränke serviert. Zwischen den Mahlzeiten an Bord gibt es frisches Obst und Snacks. Die Minibar wird je nach Wunsch mit einer Auswahl an Getränken befüllt – sie sind in der Vollpension inbegriffen.
An Bord gibt es einen 24-Stunden-Service, Mitglieder der Crew sind stets erreichbar. Zudem ist bei jeder Fahrt eine Ärztin oder ein Arzt an Bord. Um zu viel Gepäck zu vermeiden, ist im Preis auch ein Wäscheservice inkludiert. Die Bordsprache ist Englisch.
Pride of Africa: Highlights entlang der Strecke

Wer den Zug von Kapstadt nach Daressalam nimmt, ist mehr als zwei Wochen lang unterwegs und fährt rund 5.500 Kilometer durch fünf Länder des Kontinents. Unterwegs hält der Pride of Africa mitunter für längere Zeit an Zwischenstopps. Einige Übernachtungen finden daher außerhalb des Zuges in Lodges und Hotels statt, beispielsweise im Victoria Falls Hotel. Eine Auswahl der sehenswerten Stationen auf der Route stellen wir hier vor:
Matjiesfontein, Südafrika
Das historische Dorf Matjiesfontein wurde im späten 19. Jahrhundert vom britischen Kolonialisten gegründet. Die viktorianischen Häuser, die nach und nach das Bild prägten und hier heute noch stehen, führten dazu, dass Matjiesfontein 1968 zum Nationaldenkmal erklärt wurde. Ein Ausflug in den historischen Ort ist Teil der Zugreise.
Victoria Falls, Simbabwe
Für viele sind sie das beeindruckendste Naturwunder von Afrika: die Victoria Falls. Die gigantischen Wasserfälle des Flusses Sambesi stürzen sich an der Grenze zwischen Simbabwe und Sambia tosend in die Tiefe. Im Jahr 1989 wurden die Victoriafälle zum UNESCO-Weltnaturerbe erklärt. Wer diesen Ort in seiner vollen Schönheit erfassen will, bucht am besten einen Once-In-A-Lifetime-Rundflug per Flugzeug oder Helikopter.
Great Rift Valley
Das Great Rift Valley, der Große Afrikanische Grabenbruch, erstreckt sich von Ostafrika bis nach Asien. In Tansania passieren Reisende Teile der noch jungen Landschaft. Hier wechseln sich karge Weiten mit sattgrüner Vegetation ab.
Udzungwa-Mountains-Nationalpark, Tansania
Ebenfalls in Tansania liegt der Udzungwa-Mountain-Nationalpark, dessen fruchtbare Hochebenen, wolkenverhangene Berge und rauschende Wasserläufe Passagiere aus den Panorama-Fenstern bestens betrachten können.
Daresalam, Tansania
Auch die Metropole Daresalam, das Ziel des Pride of Africa, lohnt einen ausgiebigen Besuch, denn sie gilt als kulturelles Zentrum Tansanias. Weil die Stadt an der Küste des Indischen Ozeans liegt, ist ein toller Ausblick aufs tiefblaue Meer garantiert. Besonders schön ist der Kipepeo Beach, an dem Verkäufer ihren frischen Fisch anpreisen. Empfehlenswert ist auch das National Museum and House of Culture, das fünf tansanische Museen beherbergt und spannende Einblicke in die Geschichte und Kultur des Landes gewährt.
Pride of Africa buchen: Anbieter

Eine Fahrt mit dem Pride of Africa können Interessierte entweder direkt bei Rovos Rail oder bei anderen Anbietern – etwa Lernidee Erlebnisreisen oder Ameropa – buchen.