Stolz und schön: Die Top 10 Sehenswürdigkeiten auf Sizilien

Die Geschichte Siziliens ist eine, die von Eroberung und Ausbeutung erzählt. Das fruchtbare Eiland war einst eine wichtige Drehscheibe für den Handel und strategisch überaus bedeutsam: Wer Sizilien kontrollierte, beherrschte das Mittelmeer. Es gibt in Europa wohl kaum einen anderen Ort, an dem so viele Kulturen bis heute sichtbare Spuren hinterlassen haben. Griechische Amphitheater, barocke Palazzi und römische Mosaike zeugen von der bewegenden Vergangenheit der Insel. Aufregend und vielseitig ist das Leben hier heute noch: Etwa auf den lebendigen Straßen von Palermo, Catania und Noto.
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Vulkan Ätna

Dem Vulkan Ätna hängen so einige Superlative an: Der höchste Vulkan Europas soll er sein und der aktivste – beides ist schwer zu belegen. Mit jeder Eruption wächst oder schrumpft er. Ein Ausbruch kündigt sich zwar kurzfristig an, aber wie stark er Feuer spuckt, lässt sich nie genau vorhersagen. Die Flanken des Ätna zählen zu den schönsten Naturlandschaften auf Sizilien. Dort wachsen Pistazien und Wein, gleichzeitig erinnern Lavabrocken daran, dass der Vulkan auch anders kann. Wander-Fans empfängt der Ätna mit schroffen Felslandschaften, unwegsamem Geröll und unberechenbaren Wetterumschwüngen. Der Aufstieg (sogar die Fahrt mit der Seilbahn hinauf) ist ein Ausflug, der geplant sein will – und gerade deswegen ein ganz besonderes Erlebnis.
Hier lesen Sie noch mehr über den Vulkan Ätna.
Siziliens Hauptstadt Palermo

Der sizilianischen Hauptstadt Palermo gelingt etwas Faszinierendes: Sie ist alt und jung zugleich, auf eine ganz eigene Art schön und hässlich. Wo die Stadt den Verkehr eingeschränkt hat, ist es besonders nett. Denn eines sollten Sie in Palermo bleiben lassen: Autofahren. Zum Glück liegen im Stadtkern Normannenbauwerke wie die Cappella Palatina, erstklassige Restaurants und herrliche Märkte nah beieinander. Schlendern Sie durch die Gassen der Altstadt, an jeder Ecke gibt es Imbissbuden mit italienischen Köstlichkeiten wie Arancini.
Hier erfahren Sie Weiteres über Palermo und seine Sehenswürdigkeiten.
Küstenstadt Catania

Auf den ersten Blick hat die zweitgrößte Stadt Siziliens etwas Düsteres, was vor allem daran liegt, dass viele Gebäude aus Lavagestein gebaut wurden. Leider merkt man wenig davon, dass Catania am Meer liegt. Einzig der empfehlenswerte Fischmarkt erinnert daran. Dafür lohnt sich ein Spaziergang in die andere Richtung: Die Via Etnea läuft drei Kilometer lang schnurgerade auf den Ätna zu, rechts und links Cafés und Boutiquen. Knapp einen Kilometer von der Piazza Duomo entfernt liegt ein hübscher Platz für eine Pause: der Giardino Bellini, der älteste Stadtpark Catanias.
Taormina

Taormina gilt als einer der elegantesten Orte Siziliens und beherbergt mit dem Grand Hotel Timeo von Belmond und dem San Domenico Palace, a Four Seasons Hotel, die besten Luxusunterkünfte der Insel. In letzterem wurde die zweite Staffel der Erfolgsserie „The White Lotus” gedreht. Hoch über der Küste gelegen, bietet die Stadt einen eindrucksvollen Blick auf den Ätna und das Ionische Meer. Ihr berühmtestes Bauwerk ist das antike Teatro Greco. An dem Theater aus dem 3. Jh. v. C. ist alles imposant: sein Alter, seine Größe, seine Lage. Nicht nur, wenn dort im Sommer Konzerte und Theateraufführungen stattfinden, füllt es sich darum. Schließlich ist es zum Teatro Greco nur ein kurzer Fußweg von der Altstadt und Taormina einer der meistbesuchten Orte Siziliens.
Doch auch abseits davon lohnt sich ein Bummel: Durch enge Gassen mit Boutiquen und Cafés, vorbei an Palazzi aus dem Mittelalter und Barock, hinauf zu Aussichtspunkten, die immer neue Perspektiven eröffnen. Wer die Nähe zum Meer sucht, erreicht mit einer kurzen Seilbahnfahrt die kleine Bucht der Isola Bella – ein Naturreservat, das zu den schönsten Stränden Siziliens zählt.
Übrigens: Mehr über Taormina und die schönsten Sehenswürdigkeiten der Stadt lesen Sie hier. Die besten Hotels der Stadt haben wir hier für Sie aufgelistet.
Segesta

Viel ruhiger als das Teatro Greco von Taormina, aber nicht weniger eindrucksvoll ist das Theater von Segesta, das im Frühjahr in einem Blumenmeer zu schwimmen scheint. Ganz in der Nähe steht ein besonderer Tempel: Seine massigen Säulen beispielsweise zeigen, dass seine Bauherren um 450 v. Chr. die Elymer waren. Allerdings stellten sie ihn nicht fertig, wenn man so will, ist er Siziliens älteste Bauruine. Im Gegensatz zu vielen anderen Tempeln wurden hier keine Steine geraubt, um damit zu bauen – der einsamen Lage sei Dank. Die Ruinenanlage Segesta liegt inmitten sanfter Hügel und vermittelt einen Eindruck davon, wie strategisch günstig die Siedlung gelegen war. Neben den berühmten Monumenten stößt man auf Überreste von Stadtmauern, Wohnhäusern und Thermalbädern, die ein Bild vom Leben in der Antike zeichnen.
Tal der Tempel

Nehmen Sie sich einen ganzen Tag Zeit, um die archäologischen Stätten bei Agrigent anzuschauen. Acht Tempel haben hier Jahrtausende überdauert, der älteste stammt aus dem frühen 5. Jh. v. Chr. Nirgendwo außerhalb Griechenlands kann man so viele Tempel auf einem vergleichsweise kleinen Terrain sehen. Im Valle dei Tempi steht auch Siziliens wohl bekanntester Tempel, der Concordiatempel. Wenn Sie irgendwann erschöpft sind von so viel antiker Pracht, besuchen Sie die herrlich grünen Gärten der Kolymbethra. Ein toller Ort auch für ein Picknick!
Villa Romana del Casale

Ganz in der Nähe der Stadt Piazza Armerina im südlichen Teil von Sizilien begeistert die Villa Romana del Casale mit römischer Baukunst. Allein die imposante Abbildung einer Jagdszene ist 66 Meter lang, insgesamt wurden 6.000 Quadratmeter Mosaike freigelegt! Was für eine Arbeit muss in den Fußböden der Villa Romana del Casale gesteckt haben, fragt sich wohl jeder Gast, der hier auf den Spuren der Römer umherwandelt.
Strände auf Sizilien

Das Schwierige ist, sich zu entscheiden: Taormina hat die hübsche Isola Bella, die bei Ebbe über eine schmale Landzunge mit dem Strand verbunden ist. An der Südküste um die Scala dei Turchi ziehen sich die Sandstrände kilometerlang. Viele Palermitaner baden an ihrem Stadtstrand Mondello, und im Nordwesten liegt San Vito lo Capo, der wohl berühmteste Strand Siziliens. Das türkisblaue Wasser mutet fast karibisch an – im August reiht sich hier deshalb ein Handtuch ans nächste. Tolle Strände liegen auch im Naturpark Zingaro. Die kleinen Buchten füllen sich zwar ebenfalls schnell, doch wer einfach etwas weiter läuft, findet sicher einen Platz – der Zingaro ist nämlich auch ein klasse Wanderrevier.
Eine Übersicht über weitere schöne Strände auf Sizilien finden Sie hier.
Die schönsten Dörfer von Sizilien

Das Innere der Insel bekommt von vielen Reisenden leider wenig Aufmerksamkeit. Dabei liegen hier einige der schönsten Dörfer Siziliens. Orte wie Sperlinga in der Provinz Enna, das förmlich aus einem Felsen herauszuwachsen scheint. Oder das verschlafene Sclafani Bagni, von dessen Burgruine man einen atemberaubenden Blick auf die Berge der Madonie hat, und Castelbuono mit seiner schmalen Ortsdurchfahrt, durch die bis in die 1970er Jahre die Rennwagen der Targa Florio schossen.
Barockstadt Noto

Fabelwesen, Löwen und geflügelte Halbwesen verstecken sich an Häuserecken, über Fenstern und unter Balkonen: Der sizilianische Barock ist bekannt für seine fantasievollen Details, die man aber angesichts ihrer Fülle an den prächtigen Kirchen und Palazzi leicht aus den Augen verliert. Noto gilt als Musterbeispiel des sizilianischen Barock. Nachdem ein Erdbeben 1693 weite Teile der Region zerstört hatte, wurde die Stadt nach einem einheitlichen Plan neu errichtet und besticht seither durch ihre harmonische Architektur aus hellem Kalkstein. Breite Straßen, elegante Palazzi und prachtvolle Kirchen bilden ein geschlossenes Ensemble, das von der Kathedrale San Nicolò überragt wird. Beim Flanieren durch die Altstadt fällt das sanfte Farbspiel der Fassaden besonders im Abendlicht auf, wenn die Gebäude in warmen Tönen leuchten. Ebenfalls eindrucksvoll und geradezu lustig verziert: die Balkone am Palazzo Nicolaci di Villadorata.
Tipp: die Villa Romana del Tellaro in der Nähe von Noto, die römische Mosaike bereithält. Dort herrscht meistens nicht viel Andrang, so dass Besucher sich viel Zeit lassen können, jedes Detail der Szenen zu entdecken.