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Natur

Die 7 schönsten Strände auf Kreta

Türkisblaues Wasser grenzt an eine beeindruckende Pflanzen- und Kräutervielfalt; zwischendurch formen feiner Sand und steile Felsen die Landschaft. Kretas Küsten sind nahezu paradiesisch. Wir zeigen acht der schönsten Inselstrände.

Datum 19.06.2024

Seit Jahrzehnten zählt die größte griechische Insel zu den liebsten Zielen deutscher Reisender. Wer nach Kreta reist, wird von wehenden Palmen und dem Duft der Eukalyptusbäume empfangen. Im Landesinneren warten naturbelassene Hochplateaus und Schluchten darauf, erkundet zu werden. An den langen Stränden und verborgenen Buchten kommt Urlaubsstimmung auf. 

Bei mehr als 1.000 Küstenkilometern fällt die Wahl nicht leicht. Manche Strände, wie etwa der Préveli Beach, lassen sich bestens mit Sightseeing verbinden. Andere Abschnitte gelten dank ihrer abgeschiedenen Lage als wahre Ruheoasen. Merian zeigt sieben der schönsten Strände auf Kreta und geben Tipps einen Tag am Meer.

1

Bálos

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Türkisfarbenes Meer vor der Küste von Bálos auf Kreta

Bálos ist umwerfend, der Strand ein Gedicht. Die große sandige Bucht liegt im Nordwesten auf der Halbinsel Gramvoússa. Der Sand ist puderfein, und im Meer zwischen der Halbinsel und dem vorgelagerten Kap bildet sich eine flache Lagune mit warmem, klarem Wasser. Von Kíssamos aus fahren fast täglich Boote nach Bálos. Spannender ist aber die Fahrt mit dem Auto von Kalivianí über die Schotterpiste, die steilen Berge von Gramvoússa hinauf – mit dem Ausblick über die blaue Bucht. Das letzte Stück des Weges führt Besucher:innen zu Fuß hinab nach Bálos. 

2

Préveli Beach

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Der Prevéli Beach zählt zu den entlegensten der Insel.

Trotz seiner abgelegenen Lage ist dieser Strand einer der meistfotografierten Kretas. Hier fließt der Fluss Megalopótamos durch einen Dschungel aus Oleander, Palmen und Eukalyptus in einen kleinen See, bevor er sich durch den Sandstrand ins Meer ergießt. Préveli Beach liegt knapp zehn Kilometer östlich von Plakiás an der Südküste, unterhalb des Klosters von Préveli. Mit Auto oder Boot aus Plakiás oder Agía Galíni ist diese Oase leicht zu erreichen. Wer sich vom Kloster aus nähert, stellt seinen Wagen am Ende der Asphaltstraße ab und wandert hinunter: Über gemauerte Pfade geht es sanft abfallend der kleinen Bucht entgegen, und der hölzerne Handlauf eignet sich wunderbar, um sich zwischendurch abzustützen und auf Berge und Meer hinauszuschauen. Solch entspanntes Innehalten ist für viele Griech:innen eine Art Volkssport.

3

Vái

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Ein Meer aus Palmen am Strand von Vai

Endlich geht's an Kretas Ostküste. Der Strand von Vái ist in der Nebensaison am schönsten: Voll von riesigen Palmen, Stämme, so dick wie Elefantenbeine, darunter feiner Sand mit wenig Kies, in dem die Tische und Stühle des nahen Restaurants stehen. Der Legende nach haben schon römische Legionäre auf dem Rückweg aus Ägypten hier eine Pause eingelegt und Dattelkerne ausgespuckt, aus denen später die Palmen sprossen. 

Übrigens vermehren die Palmen sich weiter, und so werden die tropischen Gewächse die Menschheit vielleicht schon bald aus Vái verdrängt haben. Also: Fahren Sie nach Vái, und tun Sie es bald. Der April ist ein guter Monat. Oder Anfang Oktober.

4

Mátala

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In diesen Höhlen hausten einst die Hippies: der Strand von Mátala

„The night is a starry dome. And they're playing that scratchy rock and roll beneath the Mátala moon…“, so besingt Joni Mitchell in dem Lied „Carey“ ihre Zeit in den späten Sechzigern, als sie mit anderen Hippies in den Höhlen der Bucht von Mátala an der mittleren Südküste wohnte. Die Römer:innen hatten hier einst niedrige jungsteinzeitliche Wohnhöhlen zu Grabstätten ausgebaut und mit Steinbänken versehen.

Die stille Bucht hat sich bis heute eine angenehme scheinkalifornische Geschmeidigkeit bewahrt, gegenüber den Höhlen warten nur wenige Läden und Hotels auf Reisende, an den Hotelparkplatz grenzt ein Campingplatz. Besonders junge Rucksackreisende lieben Mátala. Wenn dann noch abends jemand in der Dämmerung am Strand ein wenig Gitarre spielt, dann ist alles wieder ein kleines bisschen wie damals.

5

Ágios Pávlos

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Sagenumwobener Strand: Ágios Pávlos auf Kreta

Der Sage nach war Daidalos ein begnadeter Hofingenieur in Knossós, der nach einem Zerwürfnis mit König Minos von der Insel floh: Er baute für sich und seinen Sohn Ikaros Schwingen aus Federn und Wachs. Gemeinsam sollen sie sich von Ágios Pávlos aus in die Lüfte erhoben haben. 

Heute fährt man lieber mit Ausflugsbooten an den Strand. Die Schiffe bringen Besucher:innen aus dem nahen Agía Galíni nach Ágios Pávlos, das mit seinen paar Hotels und Tavernen so winzig ist, als wolle es von Tourist:innen übersehen werden. Weil es hier noch so schön ruhig ist, zieht es seit einigen Jahren auch Yoga-Fans an die Bucht, die hier klassische Übungen wie den Sonnengruß lernen. Die Strände, von Felsvorsprüngen unterteilt, sind dunkel und feinkieselig, dahinter weht der Wind riesige Sanddünen die hohen Felswände hinauf, was den Stränden einen dramatischen Gestus verleiht. Seien Sie vorsichtig, wenn Sie ins Wasser gehen, die Felsplatten sind mitunter von Algen bewachsen und glitschig. 

6

Elafonisi

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Rosa Strand und Naturschutzgebiet: die Bucht von Elafonisi

Am südlichsten Punkt von Kretas Westküste liegt die Insel Elafonisi, die für ihren pinken Strand berühmt ist. Auch am Festland scheinen die Dünen in einem aparten rötlichen Ton, der Sand ist puderweich. Nur eine kurze Passage von etwa 50 Metern trennt Elafonisi von Kreta, das Wasser ist kaum einen halben Meter tief und im Sommer angenehm warm, man kann mit Leichtigkeit hindurch waten. Doch Vorsicht: Das gesamte Areal steht unter Naturschutz. Besonders die seltenen Strandhyazinthen und die Lilien blühen unter den schützenden Schwingen einer EU-Verordnung. Deshalb mussten einige Strandbars wieder verschwinden. Boote für Ausflüge legen täglich etwas weiter östlich in Paleochóra ab.

7

Xerókambos

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Ruhe und Erholung finden Urlauber:innen am Strand von Xerókambos

Das Schöne an Xerókambos ist, dass man es fast übersieht. Wenn man nicht schnell genug bremst, ist man schon vorbei. Wohl dreißig Menschen wohnen hier, und genau das macht den Charme des Dörfchens aus: Es gibt eine Handvoll Übernachtungsmöglichkeiten, doch selbst zur Hochsaison hält sich die Besucherzahl in Grenzen. Nicht nur die abgeschiedene Lage, auch die bizarr geformten, aber von der Flut glattgespülten Steinplatten unter dem Sand halten viele Tourist:innen ab – gerade Kinder mögen es gar nicht, schon in 30 Zentimeter Tiefe mit der Schaufel auf Gestein zu stoßen. Wenn Sie hier baden gehen, sollten Sie besonders vorsichtig sein: Die Strömung ist tückisch. Der Schönheit dieses Strandes tut das aber keinen Abbruch.

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