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Natur

Einzigartige Camargue: Weiße Pferde im Sumpfland

Urwüchsige Landschaften und mit dem Pferd über den Strand: Die Schönheit der Natur offenbart sich im Mündungsdelta der Rhône in eindrucksvoller Weise. Die Camargue ist dabei mehr als weiße Pferde und rosa Flamingos: Die Artenvielfalt an der Küste des Languedoc ist einmalig.

Datum 09.11.2021

Salzgärten und schwarze Stiere

Eingeschlossen von Rhône-Delta und Mittelmeer, ist die Kulturlandschaft Camargue mit ihren urwüchsigen Sümpfen, den überschwemmten Reisfeldern und den riesigen Salzgärten ein Rückzugsort für seltene Tiere und Pflanzen, die hier eine einzigartige Symbiose eingegangen sind. Was für ein Schauspiel, eine Herde wild lebender, weißer Camargue-Pferde oder schwarzer Stiere zu entdecken, die sich über Jahrhunderte an diesen besonderen Lebensraum angepasst haben.

Der Reitstil der „Gardians“

Wer die Camargue erkunden will, kann dies auf seine ganz persönliche Weise tun – und natürlich auch bei einem Ausritt auf einem der Camargue-Pferde. Ein wunderbarer Ausgangspunkt dafür ist das Fischerdorf Saintes-Maries-de-la-Mer mit seinen langen, flachen Sandstränden. Schon Van Gogh verewigte den reizvoll gelegenen Wallfahrtsort.

Übrigens lässt sich die einzigartige Camargue-Reitweise der „Gardians“, die hier Stier- oder Pferdeherden betreuen, vor Ort erlernen – zum Beispiel in der Gemeinde Vauvert. Diese Art des Reitens wird seit mehr als 500 Jahren ausgeübt und ist ausgerichtet auf die Arbeit mit Stieren, weil es dabei in erster Linie um schnelle Reaktionen geht.

Das Land der Flamingos

© Ondrej Prosicky/shutterstock

Camargue? Das ist doch dort, wo es so viele Flamingos gibt! Stimmt, und zuletzt waren es sogar besonders viele dieser leuchtend-rosa Vögel. 40.000 erwachsene Tiere wurden zuletzt rund um die salzigen Gewässer bei Aigues-Mortes gezählt. Dass die Kolonie im Naturschutzgebiet nordwestlich von Marseille so gewachsen ist, mag auch am durch die Pandemie verringerten Flugverkehr gelegen haben.

Aigues-Mortes ist nicht nur für seine hübsche Altstadt bekannt, sondern auch für die Salzberge der Salins du Midi. Dort wird „Fleur de Sel“ noch immer gewonnen wie in der Antike. Faszinierend ist das rosa Wasser in den Salzbecken, das indirekt auch etwas mit der Farbe des Flamingo-Gefieders zu tun hat: Verantwortlich ist eine Mikroalge, die von – bei den Vögeln besonders beliebten – Kleinkrebsen verzehrt wird.

Vogelpark Pont de Gau

Wer Flamingos beobachten möchte, kann dies auch im Vogelpark in Pont de Gau tun. Ein beliebter Ort für Hobbyfotografen, die alljährlich versuchen, die Hochzeitsparaden der anmutigen Tiere einzufangen. Der rosa Flamingo, die größte Art der Familie, ist tatsächlich nur eine von 340 Vogelarten, die zur Fauna der Camargue gehören. Aber eben auch eine besonders schöne – vor allem, wenn die Tiere sich vor der untergehenden Sonne in die Luft erheben.

www.ortarcornithologique.com

Sehenswertes in Okzitanien

Die gesamte Region Okzitanien, 2016 durch den Zusammenschluss von Languedoc-Roussillon und Midi-Pyrénées entstanden, ist besonders vielfältig. Und so gibt es unendlich viel Sehenswertes, das erforscht werden will: Nîmes mit seinen reichen Schätzen aus der Römerzeit, das herrlich lebendige Montpellier und die Festungsstadt Carcassone.

www.arnellescamargue.com

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