Nirgendwo wäre die Bundesgartenschau 2021 besser aufgehoben: Erfurt ist eine der schönsten Städte Deutschlands und die Wiege des Gartenbaus. Domplatz und Krämerbrücke sind ebenso von Weltrang wie „egapark“ und Gartenbaumuseum.
Auf der Krämerbrücke wächst Waid. Vor dem Geschäft von Rosanna Minelli sieht man die länglichen, grünen Pflänzchen, denen Erfurt im Mittelalter seinen Aufstieg verdankte. „Erfurter Blau“ hat sie ihren Laden getauft, in dem sie blaugefärbte Schals, Tücher, Kissen und Babystrampler verkauft. Der Färbestoff Waid hat im Mittelalter den Reichtum der Stadt mitbegründet, den man ihr heute, in der einzigartigen Altstadt, noch so gut ansehen kann. Zum Beispiel auf der Krämerbrücke, der nordeuropäischen Antwort auf die Ponte Vecchio in Florenz.
Einige hundert Meter entfernt liegt der Domplatz, wo St. Marien und daneben St. Severi ein einzigartiges Bild gotischer Baukunst geben. Wieder ein paar Schritte weiter erhebt sich die barocke Festung auf dem Petersberg. Keine Frage, Erfurt ist eine der schönsten Städte in Deutschland. Und sie führt seit Langem und mit großem Recht den Titel der „Blumenstadt“. 2021 war die Landeshauptstadt Thüringens Zentrum der Bundesgartenschau (BUGA).
Mit dem Pflanzenanbau, der Gartenkultur, dem Handel mit Blumen- und Gemüsesamen ist Erfurt aufs Engste verbunden. Hier wurde der moderne, erwerbsmäßige Gartenbau quasi erfunden, von Christian Reichart, einem geschäftssinnigen Juristen. Mit dem egapark (die Kleinschreibung gehört zur Marke) gibt es einen der beliebtesten Landschaftsparks Deutschlands, den im Jahr gut eine halbe Million Menschen besuchen, in ihm befindet sich auch das Deutsche Gartenbaumuseum. Und bereits 1865 wurde im historischen Teil des egaparks eine „Allgemeine deutsche Ausstellung von Produkten des Land- und Gartenbaues“ auf die Beine gestellt.
Die Bundesgartenschau verändert das Gesicht der Stadt und machte sie auch über die Dauer grüner. Etwa auf dem Petersberg, der eindrucksvollen, barocken Festungsanlage oberhalb des Domplatzes, die einer der BUGA-Standorte war. Ein neuer, auch barrierefreier Panoramaweg auf die Zitadelle ist entstanden, genauso wie ein modernes Empfangsgebäude, das Petersberg-Entrée, in dem eine Ausstellung die Geschichte des Ortes erzählt.
Zweiter Erfurter BUGA-Standort war der egapark. Ein „Kind“ der DDR – und der sechziger Jahre. 1961 eröffnete er als erste Internationale Gartenbauausstellung der sozialistischen Länder, abgekürzt „iga“. Reinhold Lingner hieß der Landschaftsarchitekt, der ihn geplant hatte. Die bezaubernden Pavillons, Hallen und Pflanzentröge im Stil der Ost-Moderne, die er entworfen hat, sind bis heute erhalten. Im egapark liegt auch das Deutsche Gartenbaumuseum. Das Ausstellungshaus, das in der Festungsanlage Cyriaksburg untergekommen ist, hat ebenfalls einen neuen Auftritt erhalten.
Die BUGA hinterließ auch anderswo Spuren. Vor allem in den nördlichen Geraauen: Auf etwa fünf Kilometern Länge wächst dort entlang des Flusslaufs der Gera einer der größten Landschaftsparks in Thüringen, rund 50 Hektar groß. Ziel: das Gewässer erlebbarer machen. Dazu wird das Ufer der Gera an vielen Stellen terrassiert, man kommt so wieder näher ans Wasser heran. Ein durchgängiger Radweg führt durchs Grün der Flussauen. Und viele Freizeitangebote entstehen: 13 Spielplätze, darunter ein Waldspielplatz und eine Skaterbahn.
Und auch außerhalb Erfurts spielt die BUGA an vielen spektakulären Plätzen: zum Beispiel in den Schlossparks in Bad Langensalza, Dornburg und Bad Liebenstein. Erfurt wird noch grüner – und ganz Thüringen gleich mit.
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