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Städtereisen

Erfurt: Die Sehenswürdigkeiten der Landeshauptstadt

Erfurt ist eine der schönsten Städte Deutschlands und die Wiege des Gartenbaus. Der Domplatz und die Krämerbrücke sind ebenso von Weltrang wie der egapark und das Gartenbaumuseum. Hier alle Highlights.

Aktualisiert 12.03.2024

Mittelalterliche Gasse und moderne Museen, historisches Fachwerk und grüne Oasen: Thüringens charmante Landeshauptstadt überzeugt mit einer bunten Mischung aus Attraktionen und lädt ganzjährig zu einem abwechslungsreichen Städtetrip.

Im Zentrum der Altstadt führen Kopfsteinpflasterstraßen vorbei an gemütlichen Cafés und zur berühmten Krämerbrücke. Die pulsierende Kultur umfasst Ausstellungen, Theater und ein reges Studentenleben. Merian stellt die besonderen Sehenswürdigkeiten von Erfurt vor. 

Dom St. Marien und St. Severi

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Gotisches Ensemble am Domplatz Erfurt

Eine der bekanntesten Sehenswürdigkeiten von Erfurt ist zweifellos der imposante Domplatz, an dem St. Marien und St. Severi ein einzigartiges Bild mittelalterlicher Baukunst abgeben. Die Geschichte des beeindruckenden Ensembles, das aus romanischen sowie gotischen Elementen besteht, geht bis in das Jahr 742 zurück. Nicht nur von außen lohnt der Besuch; im Inneren beherbergt der Don St. Marien prächtige Kunstschätze, darunter auch den berühmten Marienschrein. 

Der Domplatz wird von zahlreichen Cafés, Restaurants und Geschäften gesäumt und ist ein großartiger Ausgangspunkt für einen Spaziergang durch Erfurt.

Sehenswürdigkeiten von Erfurt: Die Krämerbrücke

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Schöne Abendstimmung: die Krämerbrücke an der Gera in Erfurt

Eine der bekanntesten Sehenswürdigkeiten Erfurts und eine gut besuchte Attraktion ist die Krämerbrücke, die neben der berühmten Ponte Vecchio in Florenz zu den letzten bewohnten und begehbaren Brücken Europas zählt. 1325 zunächst aus Holz und Stein errichtet, galt sie als wichtiger Handelspunkt der mittelalterlichen Stadt. Heute säumen 32 historische Fachwerkhäuser die malerische Brücke – in ihrem Inneren locken traditionelle Handwerksbetriebe, kleine Galerien und schmucke Geschäfte, die zu einem Stadtbummel einladen. Ein Highlight ist das Kärmerbrückenfest im Juni, das das mittelalterliche Erbe der Landeshauptstadt erlebbar macht. 

egapark und Deutsches Gartenbaumuseum

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Beliebte Oase: der Erfurter egapark

Seit Langem und mit großem Recht führt Erfurt den Titel der „Blumenstadt“. 2021 war die Landeshauptstadt Thüringens Zentrum der Bundesgartenschau (BUGA). Und auch heutzutage ist der grüne Daumen der Stadt an jeder Ecke spürbar.

Mit dem Pflanzenanbau, der Gartenkultur und dem Handel mit Blumen- und Gemüsesamen ist Erfurt aufs Engste verbunden. Hier wurde der moderne, erwerbsmäßige Gartenbau quasi erfunden, von Christian Reichart, einem geschäftssinnigen Juristen. Mit dem egapark (die Kleinschreibung gehört zur Marke) gibt es einen der beliebtesten Landschaftsparks Deutschlands, den im Jahr gut eine halbe Million Menschen besuchen; in ihm befindet sich auch das Deutsche Gartenbaumuseum. Das Ausstellungshaus, das in der Festungsanlage Cyriaksburg untergekommen ist, hat im Zuge der BUGA einen neuen Auftritt erhalten. 

Im historischen Teil des egaparks können Besucher:innen zudem die 1865 eröffnete „Allgemeine deutsche Ausstellung von Produkten des Land- und Gartenbaues“ besichtigen.

Zitadelle Petersberg

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Ein neuer Panoramaweg führt Besucher:innen um die Zitadelle Petersberg.

Mit der Ausrichtung der Bundesgartenschau wurde Erfurt auch auf Dauer noch grüner. Etwa auf dem Petersberg, der eindrucksvollen, barocken Festungsanlage, die sich oberhalb des Domplatzes erhebt. Seit 1990 wird die Zitadelle, eine der größten Anlagen ihrer Art in Mitteleuropa, aufwendig rekonstruiert. 

Ein neuer, barrierefreier Panoramaweg auf die Zitadelle ist entstanden, genauso wie ein modernes Empfangsgebäude, das Petersberg-Entrée, in dem eine Ausstellung die Geschichte des Ortes erzählt. Die Festung erreichen Besucher:innen bequem mit der Straßenbahn; vor Ort gibt es einen Spielplatz und Sitzmöglichkeiten mit einzigartigem Blick auf die Stadt.

Museen in Erfurt

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Die prächtige Fassade des Angermuseums in Erfurt

Auch Kunst und Kultur kommen in Erfurt nicht zu kurz: Das Angermuseum etwa beherbergt eine umfangreiche Sammlung von Kunstwerken, darunter Gemälde, Skulpturen und Kunsthandwerk, die die kulturelle Entwicklung der Region Thüringen zeigen. 

Ein anderes Haus ist das Museum für Thüringer Volkskunde, das Besucher:innen das traditionelle Leben und die Bräuche der Menschen in der Region näher bringt. 

Besonders für Familien geeignet: das Naturkundemuseum, das in einem ehemaligen Waidspeicher im Zentrum untergebracht ist. Neben der heimischen Tier- und Pflanzenwelt können Gäste auch mehr über Mineralien, Moore und das Handwerk der Präparation lernen. 

Die Natur der Geraauen

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Grünes Paradies: Nördlich von Erfurt fließen die Geraauen.

Die BUGA hinterließ auch anderswo Spuren. Vor allem in den nördlichen Geraauen: Auf etwa fünf Kilometern Länge wächst dort entlang des Flusslaufs der Gera einer der größten Landschaftsparks in Thüringen, rund 50 Hektar groß. Ziel: das Gewässer erlebbarer machen. Dazu wird das Ufer der Gera an vielen Stellen terrassiert, man kommt so wieder näher ans Wasser heran. Ein durchgängiger Radweg führt durchs Grün der Flussauen, das von Spielplätzen und anderen Freizeitmöglichkeiten durchzogen wird.

Auch die grünen Schlossparks in Bad Langensalza, Dornburg und Bad Liebenstein, die aufwendig gestaltet wurden, sind einen Abstecher wert. 

Augustinerkloster

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1505 trat Martin Luther in das Augustinerkloster Erfurt ein.

1300 erbaut, gewährt das Augustinerkloster von Erfurt heute spannende Einblicke in die Geschichte der Reformation. Das kommt nicht von ungefähr: Martin Luther trat am 17. Juli 1505 in das Kloster ein und war hier für einige Zeit tätig. Ihm und seinem Werk gedenkt die Dauerausstellung „Bibel-Kloster-Luther“. 

Zu besichtigen ist auch die sogenannte Lutherzelle, in der sich der Augustinermönch zurückzog und mit dem intensiven Studium der Bibel begann. Das Kloster dient heute auch als ökumenisches Veranstaltungzentrum, Gedenkstätte und Herberge für den ökumenischen Pilgerweg.

Sehenswürdigkeiten von Erfurt: Waagegasse

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Menschen besuchen die Alte Synagoge in der Waagegasse von Erfurt.

Neben der Krämerbrücke besonders sehenswert: die historische Waagegasse im Zentrum der Erfurter Altstadt. Auch hier wird der mittelalterliche Charme der Landeshauptstadt einmal mehr spürbar. Zwischen Cafés, Lokalen und Geschäften können Besucher:innen thüringische Spezialitäten probieren und traditionelle Handwerkskunst bestaunen. In der Kopfsteinpflasterstraße befinden sich zudem die Alte Synagoge sowie das historische Haus „Zum Stockfisch“, das zu den ältesten Gebäuden der Stadt zählt und ein kleines Museum beherbergt. 

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