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Erleben

Die wichtigsten Sehenswürdigkeiten in Chemnitz

Die drittgrößte Stadt Sachsens beeindruckt mit Kunst, Kultur und Architektur: Das Doppelrathaus, der Theaterplatz und die Spinnerei sind nur drei der wichtigsten Sehenswürdigkeiten. Wir verraten unsere Chemnitz-Highlights.

Text Mila Krull
Datum 04.12.2024

Wer in der 250.000-Einwohner-Stadt Chemnitz unterwegs ist, kann auf Verkehrsmittel verzichten. Die meisten der bedeutenden Sehenswürdigkeiten liegen geballt im hübschen Altstadtzentrum. Vom Doppelrathaus sind es etwa nur wenige Meter zum ausgezeichneten Museum für Archäologie. Auch die Flaniermeilen des Gründerzeitviertels Kaßberg sind von hier aus zu Fuß zu erreichen. 

Natürlich gibt es auch sonst zahlreiche kulturelle Sehenswürdigkeiten – nicht umsonst wurde Chemnitz zur Europäischen Kulturhauptstadt 2025 auserkoren. Und wen es ins Grüne zieht, der kann sich problemlos ein Rad leihen oder mit der Stadtbahn fahren. Im Süden beginnen bereits die Ausläufer des Erzgebirges – ein perfekter Ort für sämtliche Outdoor-Aktivitäten.

Wo es in Chemnitz am schönsten ist, verraten wir Ihnen im Folgenden.

Karl-Marx-Monument: Der berühmte „Kopp“ von Chemnitz

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Chemnitz und seine Geschichte sind stark von Karl Marx geprägt, das wird noch heute deutlich.

Sieben Meter hoch ragt das Antlitz von Karl Marx auf, die gewaltige Porträtbüste in Chemnitz gilt als zweitgrößte der Welt. Das 40 Tonnen schwere Monument aus Bronze wurde 1971 feierlich enthüllt, damals trug die Stadt noch den Namen des berühmten Philosophen. Gefertigt wurde es aus mehreren Einzelteilen in einer Gießerei in St. Petersburg; das Granit für den Sockel stammt aus dem ukrainischen Steinbruch Korninsky. Die Chemnitzer nennen ihr Monument selbst übrigens „Nischel“ oder schlicht „Kopp“.

Die schönsten Sehenswürdigkeiten in Chemnitz: Doppelrathaus

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Hier zu sehen: das Neue Rathaus in Chemnitz.

Gleich zwei Rathausgebäude erheben sich am Markt im Zentrum von Chemnitz. Ende des 15. Jahrhunderts entstand hier zunächst das Alte Rathaus – bis heute ist es Sitz des regierenden Bürgermeisters der Stadt. Am Turm finden Besucher ein altes Renaissance-Portal, über dem ein Glockenspiel ertönt. 

Weil Chemnitz während der Industrialisierung einen florierenden Aufschwung erlebte, wurden weitere Verwaltungsgebäude benötigt. Seit Beginn des 20. Jahrhunderts grenzt das Neue Rathaus an die Mauern des Alten. Ikonisch ist die Chemnitzer Rolandfigur an dessen Fassade. Ein weiterer Teil des Ensembles ist der Hohe Turm, der nach Kriegsschäden vollständig neu errichtet wurde. Wer eine Rathausführung unternimmt, kann den Turm besichtigen und den beeindruckenden Ausblick genießen.

Sehenswürdigkeiten in Chemnitz: Theaterplatz

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Den Theaterplatz rahmt zum Beispiel das Opernhaus von Chemnitz (hier in der Mitte zu sehen).

Unweit des Bahnhofs erstreckt sich der prächtige Theaterplatz, umsäumt vom Opernhaus, der St. Petrikirche und dem König-Albert-Museum, das Teil der Kunstsammlungen Chemnitz ist. Am Abend, wenn die Operngäste aus der Vorstellung strömen, leuchtet der Platz besonders stimmungsvoll. 

Opernhaus Chemnitz: Sehenswürdigkeit am Theaterplatz

Die große repräsentative Bühne der Stadt: Im 115 Jahre alten, von Richard Möbius entworfenen Opernhaus sind die Chemnitzer Oper, das Ballett und die Philharmonie zu Hause. Dort finden 2025 auch Veranstaltungen im Rahmen der Kulturhauptstadt statt. 

Kulturelle Perle: Kunstsammlungen Chemnitz

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Im König-Albert-Museum ist ein Großteil der Kunstsammlungen Chemnitz untergebracht.

Werke von Ernst Ludwig Kirchner, Karl Schmidt Rottluff, Lyonel Feininger und Edvard Munch bilden den Kern der Sammlung, die im 1909 eröffneten König-Albert-Museum untergebracht ist. Insgesamt bewahrt das Museum 70.000 Objekte des 4. bis 21. Jahrhunderts. Zu den Kunstsammlungen Chemnitz gehören zudem das Henry van de Velde Museum und das Museum Gunzenhauser (Otto-Dix-Sammlung, zeitgenössische Kunst) am Falkeplatz. 

Wasserschloss Klaffenbach: Kleinod am Flussufer

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Idyllisch am Wasser liegt das Schloss Klaffenbach im Süden von Chemnitz.

Im Süden von Chemnitz umschmeichelt eine Teichanlage das idyllische Wasserschloss Klaffenbach. Wo früher wohlhabende Gutsherren residierten, können heute alle als Gäste unterkommen. Direkt nebenan befindet sich nämlich das gleichnamige Schlosshotel mit Restaurants und Café. Im Nebengebäude arbeiten Künstler in ihren Ateliers, formen Silber und Wachs und stellen Porzellan und Glas aus. Auch die Umgebung macht einiges her: Hier befinden sich ein Spielplatz, eine Golfanlage, ein weitläufiger Park und das malerische Würschnitz-Ufer.

Kaßberg: Das schönste Viertel in Chemnitz

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Im Chemnitzer Viertel Kaßberg finden sich zahlreiche hübsche Jugendstilvillen.

Zu eindrucksvollen Spaziergängen lädt der Stadtteil Kaßberg westlich des Zentrums von Chemnitz ein. Seit 1991 ist das Gründerzeitviertel ein Flächendenkmal, bei Besuchen gibt es zahlreiche schmucke Altbauten mit bunten Glasfenstern und verzierten Balkonen zu entdecken. Besonders schön sind die zwei Majolika-Häuser der Barbarossastraße. Ihr Name ist eine Anspielung auf die mallorquinische Herkunft der bunten Kachelfassaden. Auch die imposante Weststraße mit ihren vielen gemütlichen Cafés und besonderen Boutiquen lohnt einen Abstecher.

Spinnerei Chemnitz: Freiraum an der frischen Luft

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Auf einem ehemaligen Industriegelände befindet sich heute das Kultur-Areal namens Spinnerei.

Auf dem einstigen Industriegelände blüht heute neues Leben. Stetig wird das Areal der Spinnerei verändert, verschönert und erneuert und bietet eine ideale Kulisse für Veranstaltungen aller Art. Egal ob Flohmarkt, Eis-Festival, Wochenend-Rave oder Frühschoppen mit Soljanka und Pizza – der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt. Ein Verein fördert Kunst und Kultur und übernimmt Programm und Organisation. Und wer sich anderweitig austoben will, kann gleich nebenan die Boulderlounge besuchen. Hier gibt es extra Kletterbereiche für Kinder und ein nettes Bistro.

Museum für Archäologie: Schwebende Erdgeschichte

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Sieht modern aus, aber birgt eine Menge altertümlicher Schätze: das Archäologiemuseum von Chemnitz.

In einem modernen Gebäude verbergen sich altertümliche Schätze: Einst diente dieser Ort als Kaufhaus, heute können Besucher 300.000 Jahre in die Vergangenheit reisen. Auf drei Etagen erzählt das Museum für Archäologie Chemnitz die Geschichte der Jäger und Sammler bis hin zur einsetzenden Industrialisierung. Dabei werden sämtliche Forschungsbereiche etwa aus Anthropologie, Zoologie, Anatomie einbezogen und veranschaulicht. 

Ein Highlight des Museums ist das schwebende Sachsenmodell in der Galerie des Hauses, für die außergewöhnliche Installation gab es in der Vergangenheit bereits mehrere Auszeichnungen.

Villa Esche: Stilvoll genießen

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Die Villa Esche ist eines der schönsten Jugendstilgebäude in Chemnitz.

Etwas abseits des Chemnitzer Zentrums liegt das Kulturforum der Villa Esche. Erbaut wurde das gelbe Jugendstilgebäude im Auftrag eines Textilherstellers zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Über die Jahre kamen hier das sowjetische Militär sowie die Staatssicherheit unter. Ab 1998 wurde das Haus der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Heute finden hier unter anderem Konzerte und Events statt. Ein Museum informiert über den belgischen Architekten Henry van de Velde. Als Tagungsort ist die Villa mehrfach ausgezeichnet. Wer einfach nur so vorbeischauen möchte, kann sich einer Führung anschließen oder im Restaurant Platz nehmen.

Die wichtigsten Sehenswürdigkeiten in Chemnitz: Das Industriemuseum

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Das Industriemuseum ist ein Muss bei einem Chemnitz-Besuch.

Erfinderischer Geist, deutsche Technik-Geschichte und Weltmarken aus Sachsen: Davon erzählt das Museum in einer umgebauten Gießereihalle. Zu den Höhepunkten zählt eine funktionstüchtige Dampfmaschine von 1896. 

Platz für alternative Kultur im Weltecho

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Das Weltecho befindet sich in den ehemaligen Räumlichkeiten der „Kammer der Technik".

Im einstigen Haus „Kammer der Technik“ befindet sich das bekannteste alternative Kulturzentrum von Chemnitz. Im Weltecho vereinen sich Veranstaltungsräume, ein Kino, ein Café und eine Galerie für zeitgenössische Kunst. 

-mkr mit Uwe Killing

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