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Natur

Die schönsten Ausflugsziele in Ostwestfalen-Lippe

Ganz oben in Nordrhein-Westfalen erstreckt sich die Region Ostwestfalen-Lippe über mehrere Tausend Quadratkilometer. Jede Menge Platz also für besondere Ausflüge – etwa durch das Weserbergland und den Teuroburger Wald.

Aktualisiert 14.08.2024
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Eine Region mit vielen Gesichtern: Ostwestfalen-Lippe – kurz OWL – zählt zu den stärksten Wirtschaftsstandorten in Deutschland. Auch Forschung, Innovation und Bildung spielen eine bedeutende Rolle. 

Doch wo gearbeitet wird, ist auch Platz für Erholung. Auf mehr als 6.500 Quadratmetern finden sich spektakuläre Naturlandschaften wie der Teutoburger Wald, die Flusslande der Weser, Ems und Lippe sowie das Wiehen- und Eggegebirge. Entdecken Sie vier besonders sehenswerte Ausflugsziele in Ostfestfalen-Lippe

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Naturwunder Externsteine

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Die Externsteine im Teutoburger Wald sind Kultur- und Naturdenkmal.

Wie von zornigen Göttern in den Boden gerammt stehen sie da: die Externsteine, eine Gruppe von fünf Felssäulen, die bis zu 48 Meter hoch in den Himmel ragen. Seit Jahrhunderten ziehen sie die Menschen an. Mehr als 100.000 Ausflügler:innen steigen jedes Jahr die in den Stein gehauenen Stufen hinauf, oben laufen sie über eine kleine Brücke, die zwei der Felsspitzen verbindet.

Entstanden sind die bizarren Gebilde vor siebzig Millionen Jahren: Aus einem Hügelkamm des Teutoburger Waldes spülte Wasser im Laufe der Jahrtausende das weiche Kreidegestein weg. Zurück blieben nur die fünf Säulen aus dem härteren Sandstein. Dieses einmalige Naturwunder ist aber nicht nur für Geolog:innen hochinteressant, sondern auch für Kunsthistoriker:innen. 

Auf dem nordwestlichen Stein ist ein fünf Meter hohes Relief der Kreuzabnahme Jesu zu sehen, vermutlich geschaffen um 1150. Die Figuren sind sehr gut erhalten und lebensgroß. Im Zentrum steht Joseph von Arimathäa, der sich den toten Christus auf die Schulter hebt. Schönes Detail: Sonne und Mond, die links und rechts vom Kreuz trauernd ihre Gesichter verhüllen.

Die Besteigung der Externsteine ist von April bis Oktober möglich (ein Felsen das ganze Jahr über). In der Nähe informiert das Besucherzentrum über die Felsen.

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Wanderung durch den Teutoburger Wald

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Thront über dem Teutoburger Wald: das Hermannsdenkmal

„Teuto“ nennen die Bielefelder:innen den Teutoburger Wald ganz kameradschaftlich – kein Wunder: Der gut 120 Kilometer lange Gebirgskamm zieht sich mitten durch ihre Stadt. Vom Alten Markt läuft man nur ein paar Minuten hoch bis zur Sparrenburg und steht schon am Hermannsweg

Auf dieser Wanderoute – markiert mit einem weißen „H“ – lassen sich die Schluchten und Täler des Höhenzugs bestens erkunden. Gleichzeitig lernt man beim Wandern die vielen Mythen und Geschichten kennen, die den Teuto zu einem der berühmtesten Wälder Deutschlands gemacht haben.

Läuft man von Bielefeld auf dem Hermannsweg Richtung Südosten, erreicht man nach knapp dreißig Kilometern das Hermannsdenkmal. Dass wirklich an dieser Stelle Armin der Cherusker 9 n. Chr. die Germanen in die Schlacht gegen den Römer Varus führte, ist unwahrscheinlich. Aber der Blick von der circa dreißig Meter hohen Aussichtsplattform des Monuments ist auf jeden Fall fantastisch. 

Von hier sind es noch knapp 15 Kilometer bis ins Silberbachtal, dem wohl schönsten Tal der gesamten Region. Sehr romantisch rauscht hier ein Bach vorbei an Geröll und Felsbrocken, die Sonne scheint zwischen den Bäumen hindurch und malt Lichtteppiche auf den Boden.

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Am Ufer der Weser

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Aalfischer auf der Weser

Die Weser ist Ostwestfalens größter Fluss, Städte wie Höxter und Minden wurden vor mehr als 1.000 Jahren an ihrem Ufer gegründet. Entdecken lässt sie sich am besten mit dem Fahrrad. Wer ausdauernd ist, startet in Höxter am Kloster Corvey und fährt auf dem Weser-Radweg gut 100 Kilometer bis nach Minden.

Immer am Fluss entlang geht es hier durch die sanften Hügel des Weserberglandes. Kurz hinter Bad Oeynhausen liegt eine weite Flussschleife, der Große Weserbogen. Wer will, kann hier mit der kleinen Fähre „Amanda“ ans andere Ufer übersetzen und an einem nahen Badesee ausruhen. 

Ein guter Startpunkt für kürzere Touren ist das 4.000-Einwohner-Städtchen Petershagen ganz im Norden der Region. Hier radelt es sich angenehm durchs flache Marschland der Weser. Ausgeschildert sind mehrere Thementouren, etwa die Mühlen- oder die Storchenroute, die zu einigen der mehr als 30 Nester von Weißstorchenpaaren führt.

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Ausflug nach Detmold

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Das Schloss von Detmold ist ein beliebtes Ausflugsziel.

Mehr als 400 Jahre lang war Detmold die Hauptstadt des unabhängigen Staates Lippe. Mitglieder der fürstlichen Familie leben hier bis heute in einem Renaissance-Schloss in der Stadtmitte. Einige Flügel des Baus dürfen besichtigt werden. Sehr schön ist etwa der Thronsaal, in dem unter einem Baldachin die Sessel des Fürstenpaares stehen. 

Danach können Besucher:innen durch den wunderbar weitläufigen Schlosspark flanieren. Von seinem südlichen Ende aus erreicht man den Marktplatz, an dem die Erlöserkirche steht, die einst den Adligen als Hofkirche diente. Sehenswert ist auch das klassizistische Rathaus ganz in der Nähe. Weiter im Südwesten der Altstadt liegen hübsche Gassen mit Fachwerkhäusern, etwa die Adolfstraße oder der Elias-van-Lennep-Weg.