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Städtereise

Weinkultur und Welterbe: 10 besondere Sehenswürdigkeiten in Würzburg

Weinkultur trifft auf Welterbe: In Würzburg finden Einheimische und Tourist:innen eine gelungene Mischung aus Aktivitäten und Sehenswürdigkeiten. Wir zeigen Ihnen die zehn schönsten.

Text Tinka Dippel
Datum 19.12.2022

Klar sollten Sie Festung und Residenz nicht versäumen, wenn Sie in Würzburg sind. Mindestens ebenbürtige Highlights sind für MERIAN-Redakteurin Tinka Dippel aber die Lebens- und Feierfreude der Würzburger:innen. Ein Schoppen am Main ist hier gefühlt ein Grundrecht. Komplettiert wird ein Besuch der Alten Mainbrücke mit der Besichtigung des Kulturspeichers und dem Dom St. Kilian. Welche Sehenswürdigkeiten Sie bei einem Besuch der Stadt außerdem ansteuern sollten, lesen Sie hier.

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Würzburger Residenz

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Die jahrhundertelange Übermacht der Fürstbischöfe mag die Würzburger:innen oft geärgert haben, sie hat ihnen aber unter anderem diese Augenweide beschert, die seit 1981 zum UNESCO-Welterbe gehört. Grundsteinlegung der Residenz war im Jahr 1720, 1781 wurde der homogene Barock-Prachtbau mit rund 300 Räumen fertiggestellt. Nicht ganz so lange dauerte der Wiederaufbau nach dem Zweiten Weltkrieg, als Würzburg fast komplett zerstört und auch die Residenz schwer getroffen war. Architektonisches Mastermind war Balthasar Neumann.Das eigentliche Highlight ist aber das Gesamtkunstwerk, zu dem auch Hofgarten und Hofkirche gehören. Machen Sie eine Führung und tauchen Sie ein!

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Alte Mainbrücke

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Die liberalste Kneipe der Stadt liegt mittendrin und besetzt quasi ihr Wahrzeichen: die Brücke über den Main mit ihren acht markanten Bögen. Jahrhundertelang war sie Würzburgs einziger Weg über den Fluss, bis heute ist sie der zentralste und mit Abstand schönste – wenn man denn überhaupt rüber möchte. Sobald die Temperaturen es zulassen, wird dort vor allem fröhlich herumgestanden, Wein getrunken und hoch zur Residenz geblickt. Und das nicht erst nach Feierabend, sondern ab vormittags.

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Festung Marienberg

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So homogen die Residenz, so patchworkartig die Festung, von der die Fürstbischöfe rund 460 Jahre lang auf die Stadt herabblickten. Schon die Kelten bauten auf dem Marienberg, später stand dort eine Kirche, aus der eine Burg und später ein Schloss wurde. Vom Mainufer sind Sie in zehn Minuten oben – Sie müssen sich dann nur noch Ihren Weg durch diverse Außenmauern bahnen und bekommen so einen Eindruck vom Schutzbedürfnis der einstigen Regenten. Kein Geheimtipp, aber dennoch ein Highlight: das Museum für Franken, wo Sie etwa dem Werk des bedeutenden Bildhauers Tilman Riemenschneider begegnen.

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Käppele

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Wenn Studierende mit viel Energie Geld für die Sanierung einer Wallfahrtskirche eintreiben, sagt das viel über deren Beliebtheit: Mariä Heimsuchung, in Würzburg liebevoll „Käppele“ genannt, entstand unter der Leitung Balthasar Neumanns im 18. Jahrhundert als Erweiterung einer Gnadenkapelle. Zum Käppele-Erlebnis gehören der Aufstieg über den Stationenweg mit 14 Szenen zum Leidensweg Jesu und die Blicke auf Fluss und Stadt. Und wem das Käppele so ans Herz wächst wie den Studierenden, der kann eine Patenschaft für einen der Engel im Innern übernehmen.

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Weinlage Stein

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Wir legen Besucher:innen die sehr steile Lage „Würzburger Stein“ nördlich des Stadtzentrums stellvertretend für die Weinkultur der Stadt ans Herz. Die Würzburger:innen und ihr Schoppen, das ist eine leidenschaftliche, jahrhundertealte Liebesgeschichte, die vielen Widrigkeiten getrotzt hat. Den Steinwein zum Beispiel wusste schon Goethe, der Allgegenwärtige, sehr zu schätzen.

MERIAN Würzburg

75 Jahre MERIAN: Im Jubiläumsjahr reisen wir zurück an den Ort der ersten MERIAN-Ausgabe. In Würzburg warten Weinberge, Weltkulturerbe und zahlreiche Pracht- und Kunststücke auf Besucher:innen. 

€ 11,90

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Kulturspeicher

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Was Architektur alles vermag, davon kann Würzburg eine Menge erzählen: Macht demonstrieren, Zerstörtes rekonstruieren, pragmatischen Wohnraum schaffen – oder, wie hier im Alten Hafen, ein ganzes Gelände neu beleben. Das Architekturbüro „Brückner & Brückner“ baute ein altes Speichergebäude zu einem voluminösen Museum um. Gezeigt werden zwei sehr unterschiedliche Sammlungen: konkrete Kunst aus ganz Europa und Werke, die den Charakter der Region widerspiegeln. Beide sehr sehenswert – und doch ist unser Highlight die Architektur, die auch das benachbarte Heizkraftwerk mit einbezieht.

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Dom St. Kilian

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Mit Blick auf die doppeltürmige Schauseite der eng umbauten Bischofskirche des Bistums Würzburg würde man nicht denken, dass sich dahinter eine der größten romanischen Kirchen Deutschlands verbirgt. Sehenswert ist sie allein schon wegen des opulenten Domschatzes. Und ein beeindruckendes Gesamterlebnis in Kombination mit ihren Nachbarn, dem Museum am Dom, der Kirche Neumünster und dem Kiliansplatz, auf dem sich diverse Künstler:innen mehr oder weniger gelungen mit der Kirchengeschichte der Stadt und ihrem Schutzpatron, dem heiligen Kilian, auseinandergesetzt haben.

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Unterer Markt

Die Geschichte dieses Platzes ist, anders als sein heutiges Erscheinungsbild, alles andere als schön: Hier, im heutigen Herzen Würzburgs, lag das einstige Judenviertel, das im 14. Jahrhundert vernichtet wurde. Auf der frei gewordenen Fläche bauten die Würzburger:innen ihre Marienkapelle, um sie herum betrieben sie Handel, was sie bis heute tun. An vier Tagen die Woche findet ein Markt statt. Kaum ein Durchkommen ist während des Weindorfes Ende Mai/Anfang Juni und während des Weihnachtsmarktes im Dezember.

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Veitshöchheim

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Immer am Main entlang können Sie in 30 Minuten vom Würzburger Zentrum in diesen nordwestlich gelegenen Ort radeln. Sein Highlight: mal wieder ein fürstbischöfliches Schloss mit sehr erlebenswertem Rokoko-Garten. Und wieder mal hatte der Architekt Balthasar Neumann seine Finger im Spiel. 

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Flyeralarm Arena der Würzburger Kickers

In der Saison 2020/21 spielten sie immerhin mal wieder in der Zweiten Liga – wenn auch nur ein Jahr lang: die Kickers aus Würzburg. Unter den nach Sponsoren benannten Stadien ist ihre mehr als 13.000 Fans fassende „Flyeralarm Arena“ mit ihrem Namen noch einigermaßen gut weggekommen. Sie liegt südlich des Zentrums und ist bestens kombinierbar mit dem Botanischen Garten der Universität direkt gegenüber.

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