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Natur

Endlose Wanderlust: Die schönsten Wege durch Oberösterreich

Bergpanoramen, spiegelnde Seen, ein üppiges Flussufer: in Oberösterreich finden Wanderfreunde ihr Glück. Dem Reiz der Region kann kaum jemand widerstehen.

Datum 11.04.2022

Eine Wanderung durch Oberösterreich bleibt meist unvergessen. Entlang der Wege wachsen wilde Blumen, sattes Gras und uralte Bäume. Orte wie der beeindruckende Naturpark der Kalkalpen und das ursprüngliche Mühlviertel lassen die Zeit davon fliegen. Alle Routen sind bestens ausgeschildert und unterwegs laden Gastwirtschaften und Unterkünfte zu ausgiebigen Pausen ein. Wir stellen sieben besondere Routen vor.

1

Berge-Seen-Trail

© Stefan Mayerhofer

Der im Jahr 2017 eröffnete Trail fügt bereits existierende Wanderwege zusammen, ist über 350 Kilometer lang und führt zu den Highlights des Salzkammerguts, das sich über drei Bundesländer erstreckt – Salzburg, Steiermark und natürlich Oberösterreich. Seinem Namen macht der Trail alle Ehre: Er verläuft ent- lang von 35 Seen und durch Gebirge wie den Dachstein und das Tote Gebirge. Es gibt 20 klassische Etappen, aber als würde das nicht reichen, kommen noch einmal 26 alpine und regionale Pfade dazu, die auch gestandene Wanderer fordern. Zu den hübschesten Ergänzungen gehört die Runde um den Attersee. 

2

Granitpilgern-Weg

© Andreas Balon

Fit genug sollte sein, wer diese Route antritt! Der gut 90 Kilometer lange Granitpilgern-Weg führt durch den Bezirk Rohrbach und verbindet zehn Gemein- den zwischen St. Martin und Helfenberg miteinander. Drei bis vier Tage sind nötig, um die Mittelgebirgsregion des Oberen Mühlviertels zu erwandern, der Ein- stieg auf den Weg ist überall möglich. Unterwegs kommt man an einer Reihe von spirituellen Stationen vorbei: Quellen, Wallfahrtskirchen oder dem Heiligen Bründl, einer Pilgerstätte mit kleiner Kapelle. Kraft schenkt dabei vor allem die Natur, die man durchwandert. Granit und Wasser sind die bestimmenden Elemente des Oberen Mühlviertels, wovon heute noch viele Steinbrüche, Gewässer und markante Felstürme künden. Eine Traumtour: Slow-Motion-Pilgern durch erhabenes Panorama.

3

Johannesweg

© Oberösterreich Tourismus GmbH/Susanne Einzenberger

In Form einer Lilie führt der Johannesweg durch die Mühlviertler Alm. Startpunkt ist am Johannesbrunnen bei der Engelskapelle in Pierbach; über 80 Kilo- meter marschieren die Wanderer von hier durch herrliche Natur: über Almen, vorbei an Einsiedlerklausen und urwüchsigen Felsen bis zum Gipfelkreuz Königswiesen, das auf 920 Metern steht – von hier aus blickt man bis zum Böhmerwald, rüber zum Ötscher, Dachstein und über das Waldviertel. Vier Tage Zeit sollte sich nehmen, wer den Johannes- weg gehen will. Die zwölf Stationen des Weges sollen an vergessene Weisheiten und Tugenden erinnern. Zu den Höhe- punkten am Wegesrand zählen außerdem die Burg Prandegg auf dem Höhenrücken im Waldaisttal, die Dorfkapelle Mötlas in Unterweißenbach sowie der Herrgottsitz nahe der Stoaninger Alm Schönau – eine vermutlich frühchristliche Kult- und Opferstätte.

4

Donausteig

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Geradezu legendär ist dieser Wanderweg: Er führt über 450 Kilometer entlang beider Flussufer – von Passau über Linz bis Grein, über insgesamt 20.000 Höhenmeter. Unterwegs kommen Wanderer an Schauplätzen alter Sagen vorbei, sehen beeindruckende Landschaften und zahllose Kulturschätze. Wer den gesamten Weg laufen will, muss sehr gute Ausdauer mitbringen – doch zum Glück gibt es auch 49 Donausteig-Runden, die von der Hauptroute abzweigen und ins Hinterland Oberösterreichs führen. Darunter: Genusstouren, Ausblicksstrecken, Tagesrouten, 24-Stunden-Wanderungen oder auch knallhartes Trailrunning. Unser Tipp im Umland: der Ciconia-Rundweg bei Haibach ob der Donau. Über elf Kilometer führt die Route von einer Ausgrabungsstätte aus der Römerzeit bis hoch zum Schlögener Donaublick. 

5

Weg der Entschleunigung

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Wem es nicht unbedingt wichtig ist, täglich 30 Kilometer auf dem Wanderweg abzuschrubben, der ist im Norden des Mühlviertels richtig. Im Böhmerwald zieht sich hier der Weg der Entschleunigung, auf dem es nicht auf Eile und gelaufene Kilometer ankommt, sondern vielmehr darauf, einmal richtig durchzuatmen. Deshalb gibt es entlang der Route viele sogenannte Energie- und Kraftplätze: Gotteshäuser, Gipfelkreuze oder auch eine Quelle samt Kneipp-Becken. Der Weg lässt sich auf vier verschiedenen Routen erleben: über die Gipfel (71 Kilometer), durch die Flusstäler (78 Kilometer) sowie auf zwei größeren Runden über 115 bzw. 165 Kilo- meter, wobei auch hier keine Tagesetappe länger als 22 Kilometer ist. 

6

Gosausee

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Die größten Seen des Salzkammerguts liegen in Oberösterreich – einer der allerschönsten ist der Vordere Gosausee, gelegen auf 933 Meter am Fuß des Dachsteingebirges. Nicht umsonst wird er das „Auge Gottes“ genannt und steht unter Naturschutz. Eine besonders imposante Bergwanderung – rund fünf Stunden lang – führt von seinem Ufer hinauf zur Hofpürglhütte. Über sanfte Grashänge verläuft der gut zwölf Kilometer lange Weg zunächst durch einen Wald und schließlich in eine zerklüftete Felswelt, wo Almen, Hütten, eine Bergkapelle und wunderbare Ausblicke warten. Vorbei am Ahornkar und der Eisgrube gelangt man zum Steiglpass auf etwa 2015 Meter, dem höchsten Punkt der Wanderung. Erst dann kommt der Abstieg: Ein Stück geht’s hinunter zur traumhaft gelegenen Hofpürglhütte, von wo der Blick auf das berühmte Dachsteinmassiv fällt. Nur an einigen Stellen ist die Route mit Seilen gesichert, Trittsicherheit ist also Grundvoraussetzung. Am besten über- nachtet man auf der Hütte und wandert am nächsten Tag hinunter – Schlafplatz unbedingt vorab reservieren!

7

Sebaldusweg

© Oberösterreich Tourismus GmbH/Stefan Mayerhofer

Auf seiner Reise von Nürnberg nach Rom verbrachte der heilige Sebald der Legende nach einst 15 Jahre in einer Höhle auf dem Heiligenstein. Ganz so viel Zeit muss man für den nach ihm benannten Wanderweg zum Glück nicht aufbringen, aber vier Tage sollte man für den Sebaldusweg schon einplanen. Der ist rund 86 Kilometer lang, beginnt und endet in Großraming und führt über 3000 Höhenmeter durch das idyllische Ennstal. Der Pilgerweg legt einen besonderen Fokus auf das Prinzip der Wertschätzung, also auf Aufmerksamkeit und Achtsamkeit, und bietet entlang seiner Strecke jede Menge Orte zur stillen Einkehr. Sieben Kirchen, zwei Wallfahrtskirchen und 30 Kapellen – darunter auf der letzten Etappe natürlich auch die Sebalduskirche bei Gaflenz, wo sich einst die Höhle des Einsiedlers befand. 

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