© Peter Hirth
Sehenswürdigkeiten

Leipzig: Thomanerchor und Auerbachs Keller

Klein-Paris? Das bessere Berlin? Ach was, Sachsens spannendste Stadt steht für sich. Das Zentrum erinnert an große Traditionen, an Musik, Messen und Handel. Und drumherum lassen sich überall bunte Viertel voller Kunst und Kreativität entdecken.

Thomaskirche: Chor mit Weltruhm

© Peter Hirth

Weltruhm genießt der 1212 gegründete Chor des Gotteshauses, der aus gut 100 Jungen zwischen 9 und 18 Jahren besteht. Und so sind alle Reihen voll, wenn bei der Motette, der musikalischen Andacht am Freitag (18 Uhr) und Samstag (15 Uhr), der Thomanerchor auftritt. Schwerpunkt des Repertoires: die Werke von Bach natürlich, der von 1723 bis 1750 Kantor der Thomaskirche war.

Wer dem großen Komponisten noch näherkommen will, geht danach einfach in das Bach-Museum nebenan, das sehr anschaulich durch Werk und Leben des Barock-Meisters führt. Bach zog mit 38 Jahren nach Leipzig und vollendete hier unter anderem Matthäus- und Johannespassion.

Thomaskirchhof 18
www.thomaskirche.org

Zoo Leipzig: Regenwald mit Tapir

© Isabela Pacini

Sommer? Winter? Egal, die großzügige, zentral gelegene Anlage ist immer beliebt. Im Winter ist das Gondwanaland ein Hit: Unter einem gigantischen Dach gedeiht Deutschlands größter Regenwald – bei verlässlichem T-Shirt-Wetter. 170 Tierarten lassen sich hier entdecken, darunter Schildkröten, Warane, Tapire und Zwergflusspferde. In der Sommerhitze wiederum wirken draußen die Zebras, Flamingos und Giraffen in ihrer gemeinsamen Steppenlandschaft besonders authentisch.

Wer nach dem Besuch ausgehen möchte: Auf der anderen Seite des Hauptbahnhofs beginnt die Eisenbahnstraße durch den Leipziger Osten, mit vielen interessanten Restaurants und Bars.

Pfaffendorfer Str. 29
www.zoo-leipzig.de

Ausblick vom Völkerschlacht-Denkmal

© Philip Koschel

Fast 100.000 Tote forderte die Schlacht, an die der 91 Meter hohe Koloss erinnert: Im Oktober 1813 brachten bei Leipzig Truppen aus 20 Nationen dem Heer Napoleons die entscheidende Niederlage bei. Dass das 1913 eingeweihte „Völki“ die meistbesuchte Sehenswürdigkeit der Stadt ist, muss allerdings kein Zeichen von überhöhtem Patriotismus sein: Viele zieht der grandiose Ausblick an, den man von oben auf Leipzig hat. 

Straße des 18. Oktober 100

Mädler-Passage: Zechen wie Goethe

© Lukas Spörl

Leipzigs goldene Zeit als Handelsstadt kann man sich hier beim Bummeln besonders gut vorstellen. Anton Mädler, Erbe einer Taschen- und Koffermanufaktur, ließ 1914 die noch heute prächtigste Einkaufspassage der Stadt eröffnen. Glücklicherweise integrierte er auch „Auerbachs Keller“ in das prachtvolle Ensemble. Und so kann man in dem Weinlokal aus dem 16. Jahrhundert (bis heute so ausgiebig zechen, wie es Johann Wolfgang von Goethe gerne tat, als er von 1765 bis 1768 in Leipzig Jura studierte. Die schummrige Atmosphäre findet sich in einer Szene seines „Faust“ wieder.

Grimmaische Str. 2-4
www.maedlerpassage.de

Baumwollspinnerei: Experimentierfeld der Kunst

© Philip Koschel

Viel Platz für ihre Ideen fanden die Kunstschaffenden, die in den neunziger Jahren das ehemalige Fabrikareal mit vier großen Hallen und 16 weiteren Gebäuden für sich entdeckten. Durch den Welterfolg von Neo Rauch wurde dieses Experimentierfeld zum gehypten Hotspot der deutschen Kunstszene. Heute ist die Baumwollspinnerei ein kreativer Fixpunkt in Leipzigs Westen, mit Galerien, Ateliers, Werkstätten, Bühnen, Kino und Café. Wer in der Nähe ausgehen will, hat in Richtung Zentrum eine große Auswahl an Szene-Lokalen.

Spinnereistr. 7
www.spinnerei.de

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