Die »Kulturapotheke« ist fast schon ein perfekter Ort. Es gibt dort rezeptfrei so viel Eis, Drinks, Snacks und Bücher, wie man will. Ganz oft, wenn ich durch mein Viertel schlendere, bleibe ich in dem liebevoll umgestalteten Laden hängen und schmökere. In den Regalen befinden sich meistens auch meine beiden Romane.
Wenn draußen auf dem Gehweg der Pinguin zu sehen ist, weiß jeder: »Sunny Soft« hat offen. Die Eisdiele ist kaum mehr als ein Fenster, aus dem Softeis herausgereicht wird. Es hat die perfekte Konsistenz: supersoft, ohne dass es auf der Waffel zerschmilzt. Und egal, welche Geschmacksrichtung gerade angeboten wird: Alle sind lecker.
Adresse: Eisenbahnstr. 97
3
Das Pöge-Haus
Das Pöge-Haus heißt noch so wie die Druckerei, die bis 1994 hier saß, seit 2009 nutzen Künstler die Räume. Ich gehe in das soziokulturelle Zentrum, um Filmklassiker zu schauen. Oder zu Lesungen und Podiumsdiskussionen.
Gemessen am Zeithorizont der Eisenbahnstraße ist das Goldhorn schon ein echter Oldie. Konzerte sind selten, aber DJs legen immer mal wieder auf. Aber auch an normalen Abenden kann man hier sehr schnell jegliches Zeitgefühl verlieren.
Adresse: Eisenbahnstr. 97
5
Das Ost-Passage-Theater
Das Ost-Passage-Theater liegt über einem Discounter. Ich habe mit einem improvisierten Raum gerechnet, aber man sitzt unter einem prunkvollen Tonnengewölbe und erlebt gutes Nachbarschaftstheater.
Im Nebenan gibt’s Berlin-Feeling in Leipzig. Die Kneipe ist nämlich oft so voll, dass man nicht reinkommt. Ein Tipp, wenn sogar die Sitzplätze draußen besetzt sind: Im Späti Getränke holen und an die Brache um die Ecke setzen.
Adresse: Hermann-Liebmann-Str. 89
7
Vary
Mir ist nie ganz klar, ob es ein Plattenladen mit Café oder umgekehrt ist. Das Sortiment ist sehr techno- und elektrolastig. Kein Wunder, alle drei Betreiber sind DJs. Manchmal finden auch Events und Ausstellungen statt. Mein liebster Platz: im Garten! Und wenn’s draußen kühler ist, gibt’s drinnen ausreichend Platz.
Adresse: Eisenbahnstr. 7
8
Dingdong
Manchmal wünsche ich mich raus aus der Stadt. In solchen Momenten gehe ich ins »dingdong«. Die Atmosphäre ist charmant unaufgeregt, Kaffee und Kuchen sind fantastisch. Abends hört man bei Weinschorle die Grillen zirpen, obwohl man noch in der Stadt ist.
Adresse: Konradstr. 55
9
Café Kune
Im »Café Kune« hatte ich mal eine sehr schöne Lesung. Am liebsten gehe ich hier zum Brunch am Wochenende. Es gibt vegan-vegetarische Leckereien, und die Quiche ist einfach unschlagbar. Wer Aperol Spritz bestellt, bekommt ihn mit einer Nudel als Strohhalm. Die Wände zieren außerdem wechselnde Kunstausstellungen.
Zwischen Neustädter Straße und Hedwigstraße müssen sehr viele Menschen leben, denen ihre Nachbarschaft am Herzen liegt und die sehr engagiert sind. Es gibt einen Bauspielplatz, mindestens einmal im Jahr ein Stadtteilfest, und im Garten von Querbeet e.V. wird im Sommer kostenlos Yoga angeboten. Manchmal bleibe ich im Hinterhof-Café »Mala« hängen oder im Kunstraum Ideal. In den Kiez würde ich sofort umziehen.
Adresse: Neustädter Straße
11
Bistro Syrien
Ich weiß gar nicht, wie andere Falafelläden hier überleben, denn alle holen sich ihr arabisches Essen immer nur im »Bistro Syrien«. Das Restaurant hat Kultstatus. Eigentlich ist Restaurant die falsche Bezeichnung, aber Dönerbude trifft es noch weniger. Es ist eine Mischung aus beiden. Bessere Falafel bekommt man nirgends in der Stadt. Und zu den Pommes gibt es richtig viel Ketchup und Mayo, nicht nur so ein mickriges Tütchen.
Adresse: Eisenbahnstr. 116
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