An Saale und Unstrut werden Top-Weine produziert. Zwar sind trotz vieler Sonnenstunden Lage und Klima eine echte Herausforderung für die Winzer. Doch mit Leidenschaft erschaffen sie im nördlichsten Anbaugebiet Deutschlands grandiose Weine.
Klein, fein, mit Tradition: Weine aus Sachsen-Anhalt
An den Ufern von Saale und Unstrut liegt eines der kleinsten Weinanbaugebiete Deutschlands. Das nördlichste ist es sowieso, und es hat eine tausendjährige Tradition, was auch mittelalterliche Darstellungen im berühmten Naumburger Dom zeigen. Angebaut werden vor allem Weißburgunder und Müller-Thurgau, aber auch erstaunlich viele Rotweine.
Fast alle Weinbauern bewirtschaften nur kleine Flächen, überwiegend in Handarbeit. Das hängt mit der Geschichte zusammen: Die DDR hatte kein Geld, die Weinberge maschinengerecht zu planieren. Dieser Mangel hat womöglich die Traditionen erhalten und die heutige Qualität ermöglicht.
Wir stellen vier erstklassige Produzenten vor: drei Güter und eine Gemeinschaft mit eigenem Prädikat.
Insiderwissen: Zu DDR-Zeiten produzierten vier Betriebe in der Region fast nur für das Ausland. Im Land gab es vorwiegend Süßes aus Ungarn.
Acht Weingüter – eine Idee: kraftvoll-trockene Spitzenweine anbieten, die aus klassischen Rebsorten stammen und nach ihrem Terroir schmecken, nach Muschelkalk und Buntsandstein. Weißweine und Rotweine bekommen nach einem strikten Auswahlverfahren das Prädikat der Winzervereinigung Breitengrad 51. Die Weine sind über die Webseite der „Breitengrätler“ zu beziehen.
Am Ufer der Unstrut im wunderschönen, ehemaligen Klostergut Zscheiplitz residiert Winzer Bernard Pawis. Nach der Wende hat er aus dem Hobbyweinbau seiner Eltern das 15 Hektar große Weingut geschaffen, seit 2001 im Verband Deutscher Prädikatsweingüter. Riesling, Burgunder und Traminer sind seine Spezialitäten, er macht Weine mit klarer Frucht, der Riesling hat eine vitale Säure, die fein und elegant auf den Gaumen trifft.
Nach der Zwangskollektivierung im Arbeiter- und Bauernstaat bekam die Weinbaudynastie Lützkendorf 1991 ihre Weinberge zurück. Schon vier Jahre später wurde das Weingut unter Uwe Lützkendorf im Verband Deutscher Prädikatsweingüter aufgenommen. Hauptsächlich Weißburgunder, Riesling und Silvaner reifen hier. Auch die günstigeren Weine sind lebendig und haben eine schöne Kräuternote.
Den Traum vom eigenen kleinen Weingut haben sich die Berliner Klaus Lüttmer (Filmproduzent, Kameramann und Schnittmeister) und seine Frau Christine (Fotografin) vor rund 15 Jahren erfüllt. Am Weischützer Nüssenberg und am Vitzenburger Schloss bauen die Quereinsteiger Frühburgunder, Riesling und Spätburgunder an. Ihre Tropfen werden von Weinprofis gelobt. Der Frühburgunder schmeckt voll und geschmeidig, auch der Rosé-Landwein hat eine beeindruckende Fülle.
Süßes an der Saale erwartet Foodies in Halle: Die schönsten Cafés der Stadt laden auf heiße Schokolade, exquisite Waffelkreationen und internationales Frühstück ein.
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