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Städtereisen

Frankfurt: 9 beeindruckende Sehenswürdigkeiten

Frankfurt setzt sich aus vielen Teilen zusammen, die ineinander verschachtelt sind, stolze Sehenswürdigkeiten beheimaten und gemeinsam eine mitreißende Energie entwickeln. Und das Beste an diesem Großstadtdschungel: Man kann ihn wunderbar zu Fuß erkunden.

Aktualisiert 26.03.2024

Wer erstmals Frankfurt am Main besucht, richtet den Blick unweigerlich gen Himmel. Im Zentrum der Stadt ragen die Wolkenkratzer empor, ganz oben mit dabei ist das höchste Gebäude des Landes – der Commerzbank Tower. Nicht umsonst trägt das Bankenviertel von Frankfurt den Spitznamen „Mainhattan“.

Nur wenige Kilometer entfernt, liegt ein völlig anderes Frankfurt: Auf dem Römerberg findet sich historisches Fachwerk und gleich dahinter die Paulskirche. Wir nehmen Sie mit auf einen spannenden Rundgang durch die Stadt der Kontraste und zeigen Ihnen die beeindruckenden Sehenswürdigkeiten von Frankfurt

Symbolträchtige Paulskirche

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Die geschichtsträchtige Paulskirche wird auch als „Wiege der deutschen Demokratie“ bezeichnet.

„Wiege der Demokratie“ wird die Paulskirche genannt, und die Frankfurter sind stolz auf ihre symbolträchtige Sandsteinkirche in der Altstadt. 1848 tagte dort die erstmals vom Volk gewählte Nationalversammlung und arbeitete an der ersten Verfassung für einen deutschen Nationalstaat. Heute ist der Rundbau vor allem ein Ort der Erinnerung. Und einer, der sanierungsbedürftig ist. 

Eigentlich hätte die Paulskirche bis zum 175-jährigen Jubiläum der Nationalversammlung im Jahr 2023 restauriert werden sollen. Doch die aufwändigen Pläne, die eine Sanierung des Daches und der Fassade vorsehen, haben sich längst verschoben. Wann mit der Rundumerneuerung begonnen wird, ist derzeit unklar. Auf dem Paulsplatz soll zudem ein „Haus der Demokratie“ entstehen, das die Bedeutung der Paulskirche unterstreicht sowie die Geschichte der Nationalversammlung und der europäischen wie internationalen Demokratie beleuchtet. Einigkeit über die tatsächliche Umsetzung herrscht in Frankfurt jedoch noch längst nicht.

Städel Museum

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Heimat bedeutender Kunst: das Städel Museum in Frankfurt

Ein rundum beeindruckendes Allround-Kunstmuseum! Ganz oben hängen Alte Meister wie Rembrandt, Vermeer oder Botticelli, ein Stockwerk tiefer taucht man in die Moderne ein, etwa durch die zahlreichen Werke der Brücke-Künstler. Und in den Gartenhallen des Städel Museums, einem unterirdischen Anbau, nimmt sich die Gegenwart viel Platz für Stars wie Gerhard Richter oder Julian Schnabel. Gründungsvater des Museums war der Kaufmann Johann Friedrich Städel, der 1815 der Stadt seine hochkarätige Kunstsammlung vermachte. Seitdem ist der Museumsbestand enorm gewachsen.

Sehenswürdigkeiten in Frankfurt: Der Römerberg

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Blick auf die historischen Fachwerkhäuser rund um den Frankfurter Römerberg

Einer der wohl bekanntesten Plätze von Frankfurt: Der Römerberg mit seinen ikonischen Fachwerkhäusern und dem mittelalterlichen Rathaus. Schon im 9. Jahrhundert war dieser Ort einer der wichtigsten der Region, diente als Marktplatz und Austragungsort für allerhand Feste und Turniere. Auf dem Gerechtigkeitsbrunnen im Zentrum des Römerberges hebt heute eine Statue der Justitia Waage und Schwert, im Haus der „Große Engel“ wurde im 17. Jahrhundert die erste Bank Frankfurts gegründet. 

Nach der weitreichenden Zerstörung im Zuge des Zweiten Weltkrieges wurden die historischen Bauten in den 1980er Jahren nach originalen Vorbildern wiederaufgebaut. Heute sind die Alte Nikolaikirche, die Westseite und die Ostzeile beliebte Fotomotive. Wer tiefer in die Geschichte Frankfurts eintauchen will, kann dem Historischen Museum am Römerberg einen Besuch abstatten. 

Kaiserdom St. Bartholomäus

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Die gotische Kathedrale St. Bartholomäus ist eines der Wahrzeichen von Frankfurt.

Im historischen Zentrum von Frankfurt ragt der geschichtsträchtige Kaiserdom St. Bartholomäus empor. Seine Spuren führen zurück bis ins 7. Jahrhundert als an dieser Stelle noch eine merowingische Kappelle stand. Der Bau des Doms begann im 14. Jahrhundert und erstreckte sich über mehrere Epochen, weshalb gotische, romanische und barocke Elemente sein Erscheinungsbild prägten.

Nicht nur in der Geschichte Frankfurts, auch in der Vergangenheit des Römischen Reiches spielte der Kaiserdom eine bedeutende Rolle. Zwischen 1562 und 1792 wurden hier zahlreiche Monarchen zum Kaiser gekrönt, zudem hielt man in der Wahlkapelle die Königswahlen ab. 

Im Jahr 1867 fiel der Kaiserdom einem Großbrand zum Opfer. Glücklicherweise konnte er umfangreich restauriert und nach neugotischem Vorbild neu errichtet werden. Im Inneren können Besucher:innen unter anderem ein Chorgestühl aus dem 14. Jahrhundert und die Kreuzigungsgruppe des Bildhauers Hans Backoffen bestaunen. Eindrucksvoll ist auch der 96 Meter hohe Westturm, dessen 324 Stufen Sie erklimmen können. Wer den Aufstieg bewältigt hat, wird mit einem großartigen Blick auf die Frankfurter Altstadt belohnt.

Frankfurter Hafenpark

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Grüne Oase am Mainufer: der Frankfurter Hafenpark

Die Grünanlage im Ostend, vier Hektar groß, ist ein Besuchsmagnet: Am Frankfurter Hafenpark kann man sich entspannt ins Gras fallen lassen, auf einer Bank picknicken oder Trampolin springen. Beeindruckend ist die Skate- und BMX-Anlage, auch „Concrete Jungle“ genannt. Oft kann man dort Profis bei ihren Stunts zusehen. Auf dem Main, der nur wenige Meter entfernt fließt, schippern die Schiffe gemächlich in Richtung Skyline. Und seit 2014 ragt gleich nebenan die Europäische Zentralbank 185 Meter hoch in den Himmel. 

Jüdisches Museum

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Das Jüdische Museum in Frankfurt blickt auf 800 Jahre jüdische Geschichte zurück.

Deutschlands ältestes jüdisches Museum, 1988 eingeweiht, hat zwei Standorte: Im Museum Judengasse (Battonnstr. 47) stehen fünf ausgegrabene Ruinen im Zentrum, die zum ältesten jüdischen Ghetto Europas gehörten. Rundum saniert eröffnete auch das Rothschild-Palais 2020 wieder (Bertha-Pappenheim-Platz 1). Seine Ausstellung folgt der jüdischen Geschichte von 1800 bis heute und erzählt das Schicksal dreier Frankfurter Familien, darunter die Bankiersfamilie, die einst zwischen diesen Wänden lebte.

Eiserner Steg

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Seit 1868 verbindet der Eiserne Steg die Frankfurter Altstadt mit dem Stadtteil Sachsenhausen.

Direkt vom Historischen Museum aus führt diese beliebte Fußgängerbrücke über den Main. Seit 1868 verbindet der Eiserne Steg die Frankfurter Altstadt mit dem gegenüberliegenden Sachsenhausen. Im Jahr 1993 wurde die Brücke aufwändig saniert – seither ist sie barrierefrei zugänglich und ermöglicht auch größeren Schiffen die Durchfahrt. Wer hinüber spaziert, hat einen wunderbaren Blick auf die Frankfurt Skyline und über das Mainufer. Regelmäßig findet am angrenzenden Schaumainkai zudem ein netter Flohmarkt statt.

Frankfurter Palmengarten

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Oase inmitten der City: der Frankfurter Palmengarten im Westend

Gleich mehrere botanische Gärten blühen rund um das Frankfurter Zentrum. Unweit des Westends erstreckt sich der hübsche Palmengarten auf einer Fläche von 22 Hektar und zeigt eine große Vielfalt an Pflanzen aus allen Teilen der Welt. Prächtige Gewächshäuser und detailreich gestaltete Außenflächen bilden eine ideale Kulisse für Orchideen, Rosen und Kakteen. Kunstvoll angelegt sind auch die Grotte samt Wasserfall, ein Steingarten und der Staudengarten. Für Familien bietet sich ein Besuch auf dem Wasserspielplatz sowie im Blüten- oder Schmetterlingshaus oder eine Bootsfahrt an. Die beeindruckendste Sehenswürdigkeit im Palmengarten ist das 18 Meter hohe, gläserne Palmenhaus von 1869, das nach Pariser Vorbild entworfen wurde. 

Main Tower

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Höchster Aussichtspunkt: der Main Tower in Frankfurt

Noch in den 50er Jahren war der historische Kaiserdom St. Bartholomäus das höchste Gebäude der Stadt. Heute schießen in Frankfurts Bankenviertel die Hochhäuser gen Himmel. Zu den markantesten Bauwerke zählt der Main Tower mit seinen 56 Stockwerken und einer Höhe von 200 Metern. Die beeindruckende Fassade aus Glas und Aluminium ist schon aus der Ferne bestens zu erkennen und wechselt – je nach Wetterlage – ihr Erscheinungsbild.

Einen grandiosen Blick haben Besucher:innen nicht nur vom Fuße des Main Towers. Von der Aussichtsplattform in der obersten Etage eröffnet sich ein einmaliger Blick auf die Stadt und die Umgebung. Bei klarer Sicht kann man den Blick nicht nur über die Skyline und den Main schweifen lassen, sondern bis zum Taunusgebirge im Norden und zum Odenwald im Süden blicken. 

Übrigens: Der Entwurf für das Hochhaus stammt aus der Feder des berühmten Architekturbüros ATP Frankfurt, das das Stadtbild der Mainmetropole nachhaltig prägte. Auch das Tianon, der Garden Tower und das Eurotheum zählen zu den Projekten des Büros.