Bezauberndes Brixen: 8 Geheimtipps für eine Städtereise

Nördlich von Bozen liegt die deutlich kleinere Stadt Brixen – eingebettet in die Gebirgsketten und sattgrünen Landschaften von Südtirol. Reisende freuen sich in Brixen über das gemütliche Flair, malerische Sehenswürdigkeiten wie den Barockdom und den hübschen Herrengarten – oder einfach über die vielen kulinarischen Highlights, die Brixens Cafés und Restaurants zu bieten haben. Kabarettist Lukas Lobis nimmt Sie mit zu den Hotspots der Stadt und verrät, wo es am schönsten aussieht und schmeckt.
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Hoandlhof: Der beste Wein von Brixen
Ein gutes Glas Eisacktaler Weißwein ist der beste Start für einen Brixen-Besuch. Zum Beispiel vom Hoandlhof: Manni Nössing ist ein leidenschaftlicher Winzer mit fantastischen Weinen. In seinem Verkostungsraum haben wir schon öfters abends die Lösungen für so manches Weltproblem gefunden – nur konnten wir uns am nächsten Tag nie mehr an die Lösungen erinnern. Rund um Brixen werden übrigens fast ausschließlich Weißweine angebaut.
Besonderes Café in Brixen: Café & Konditorei Pupp

Mein erstes Ziel in der Innenstadt ist in der Regel das „Pupp Café“, wo ich mir ein „Schokolade-Gipfele“ hole. Aber Vorsicht: Sie füllen hier mindestens das Dreifache der üblichen Menge an leckerer Schokoladencreme in die Croissants, die unter Brixner:innen äußerst beliebt sind. Auch der Kaffee ist hier gut.
Und Kaffee gehört zu Brixens Lifestyle: Wenn man im kleinen Zentrum zufällig auf Bekannte trifft, führt der gemeinsame Weg unweigerlich an den Tresen des nächsten Cafés, auf einen Espresso und kurzen „Ratscher“, südtirolerisch für Plauderei. Vor dem „Pupp“ liegen die Kletterhalle und das Erlebnisbad Acquarena. Sport ist in Brixen allgegenwärtig und das Angebot an Aktivitäten enorm.
Tipps für Brixen: Peter's Weinbistro Vinus

Ich schlendere gern gemütlich durch die Altenmarktgasse in der Altstadt. Bald taucht links „Peter's Weinbistro Vinus” auf, in der erlesene Weine ausgeschenkt werden. Neben den Cafés spielen in Brixen nämlich Vinotheken eine große Rolle. Hier trifft man sich am frühen Abend zum Aperitif, und es kann schon mal passieren, dass man sie erst spät nachts wieder verlässt.
Druckerei mit Tradition: Wenger Buchhandlung in Brixen

Ein paar Schritte von der Vinothek entfernt liegt die traditionsreichste Druckerei Tirols: Den Weger gibt es bereits seit dem 16. Jahrhundert. Im oberen Stock der heutigen Buchhandlung steht eine der weltweit ältesten Druckerpressen mit beweglichen Holzlettern – datiert auf 1520. Familie Weger hat sie vor etwa 20 Jahren zufällig auf dem Dachboden entdeckt.
Wenn man bedenkt, dass Gutenberg den Buchdruck um 1450 erfand, lässt einen das vor Ehrfurcht fast erstarren. Da wird einem bewusst, dass diese Stadt über 1.000 Jahre lang Bischofssitz war, das geistig-kulturelle Zentrum eines Einzugsgebietes, das weit über das damalige Territorium Gesamttirols hinausreichte.
Besondere Sehenswürdigkeiten in Brixen: Domplatz

Ein weiterer meiner Lieblingsorte in Brixen ist die „Eisdiele Pradetto” unter den Bögen der Laubengasse. Mit der Waffel in der Hand schlendere ich dann gerne über den Domplatz, vorbei am Dom, über dessen üppige barocke Pracht die meisten Besucher:innen Brixens staunen.
Im Sommer findet übrigens im Innenhof des früheren Bezirksgefängnisses am Domplatz, dem sogenannten Tschumpus, der „Kultursommer hinter Gittern“ statt – ein noch junges, aber spannendes Herzensprojekt von Georg Kaser, einigen Brixner Schauspielerkollegen und mir.
Hofburg und Herrengarten: Die Highlights von Brixen
Weiter geht’s über den Hofburgplatz, mich zieht es wie so oft in das rosarote Blütenmeer im an die Burg grenzenden Herrengarten. Wenn hier die Bäume blühen, komme ich mehrmals die Woche her. Der Garten wurde im Jahr 1570 im Renaissance-Stil angelegt und zieht seither regelmäßig Besucher:innen in seinen Bann.
Aber auch die Hofburg, die bereits im 13. Jahrhundert von den Brixner Fürstbischöfen gebaut und in den darauf folgenden Jahren mehrmals erneuert wurde, lohnt eine nähere Betrachtung. Sie beherbergt unter anderem das Diözesanmuseum.
Abendessen in und um Brixen

Die Eiswaffel ist endlich aufgegessen – es ist ja fast schon Zeit fürs Abendessen, oder? Ich gehe gerne in den „Kircherhof“ etwas außerhalb, dort werden modern interpretierte Südtiroler Gerichte aus hofeigenen Produkten aufgetischt.
Auch in der Innenstadt gibt es gute Adressen wie das Sternelokal „Apostelstube“ im Hotel Elephant, dort mag ich auch das Ambiente der Bar.
Das älteste Viertel von Brixen: Stufels
Nach dem Essen überquere ich die Adlerbrücke nach Stufels. Das ist der älteste Teil der Stadt – mit malerisch verwinkelten Gassen, vielen Künstlerateliers und dem Kleinkunstkeller „Dekadenz“, wo spannende Theateraufführungen stattfinden. Sehr schön ist auch die Schutzengelkirche von Stufels.
Ich weiß jetzt jedenfalls, was mich noch immer in Brixen hält: der Genuss. In all seinen Facetten. Hier kann man einfach das Leben genießen.