Die schönsten Orte am Comer See

Wer an den drittgrößten der oberitalienischen Seen reist, fühlt sich mancherorts wie ein Filmstar. Kein Wunder: Immer wieder dient der Comer See als Kulisse für Hollywood-Produktionen der Spitzenklasse. In den herrschaftlichen, von Rhododendren und Zypressen durchzogenen Terrassengärten waren schon James Bond und intergalaktische Jedi-Ritter zugegen.
Rund um den 146 Quadratkilometer großen See versprühen historische Villen, lauschige Yachthäfen und schicke Cafés Eleganz und Klasse. Ehrwürdige Hotels und Palazzi empfangen Besucher:innen aus aller Welt. Auch Aktivurlauber:innen finden in den Bergen und auf dem Wasser ihr Urlaubsparadies. Merian stellt sieben besonders schöne Orte am Comer See vor.
Varenna

Ein Ort, der die Identität des Comer Sees auf den Punkt bringt: In Varenna reihen sich schmuckvolle, bunte Fischerhäuschen aneinander, botanische Gärten und prachtvolle Villen dekorieren die Ausläufer dieses schönen Dorfes. Der Passeggiata degli Innamorati („Spaziergang der Verliebten“) führt über einen schmalen Steg zwischen Felsen und dem seichten Wasser des Sees vom Pier ins Stadtzentrum. Vorbei geht es dabei auch an der Bucht Riva Grande, die ein fantastisches Fotomotiv abgibt. Zahlreiche Stufen durchziehen die Altstadt, die mit Cafés, Restaurants, Eisdielen und kleinen Boutiquen zum Schlendern einlädt. Einer der schönsten Orte am Comer See ist die Villa Monastero. Einst diente die herrschaftliche Anlage als Zisterzienserkloster, von 1569 bis in die 1940er Jahre war sie im Besitz verschiedener Familien. Schließlich ging die Villa in die öffentliche Hand über; heute beherbergt sie ein Museum. Auch der eindrucksvolle Botanische Garten ist allen zugänglich.
Bellagio

Allein der Name klingt wie ein Gedicht. Auf der Spitze des Lariano-Dreiecks empfängt der erhabene Ort Bellagio Reisende aus aller Welt. Bereits zur Römerzeit übte dieses besonders schöne Fleckchen Erde eine enorme Anziehungskraft aus. Schriftsteller:innen, Künstler:innen und Gelehrte ließen sich hier nieder. Die zentrale Lage am Comer See machte Bellagio zudem früh zu einem strategisch wichtigen Punkt. Ende des 19. Jahrhunderts erhielt der Luxus Einzug nach Bellagio, als drei bedeutende Grand Hotels eröffnet wurden. Auch kulturell entwickelte sich der Ort zu einem Hotspot: Gleich drei Theater zeigten während der Belle Epoche verschiedene Inszenierungen, die Kunstszene wuchs beachtlich. Heute zählen die Villa Melzi, die Villa Serbelloni und der Bellagio Arts Tower zu den bedeutendsten Sehenswürdigkeiten des Ortes.
Tremezzo

Gegenüber von Bellagio verzaubert das Örtchen Tremezzo seine Besucher:innen mit gleich mehreren prächtigen Villen. Internationale Berühmtheit erlangte etwa die Villa del Balbianello, die in der Vergangenheit bereits als Kulisse für Traumhochzeiten, Feierlichkeiten und Filmarbeiten an Blockbustern wie Star Wars und Casino Royale diente. Wer in der Nähe ist, sollte dem eindrucksvollen Anwesen mit seinen terrassenartigen Gärten und der Sammlung, die der frühere Besitzer und Abenteurer Guido Monzino zusammengetragen hat, einen Besuch abstatten. Nicht minder schön gelegen ist die Ende des 17. Jahrhunderts erbaute Villa Carlotta samt weitläufiger Parkanlage. In den Prunksälen des Hauses können Besucher:innen heute die Dekorationen, Möbel und Sammlungen einstiger Bewohner:innen bestaunen. In den botanischen Gärten wächst eine beeindruckende Pracht an Rhododendren und Azaleen, die im Frühjahr herrlich blühen.
Como

Einem Labyrinth aus verträumten Gassen kommt die Hauptstadt der Provinz gleich. Am südwestlichen Ende des Sees lockt Como mit historischen Gebäuden, fantastischen Ausblicken sowie eleganten Cafés und Boutiquen. Como blickt auf eine lange Tradition verschiedener Handwerkskünste zurück und galt lange als bedeutendes Zentrum der europäischen Seidenproduktion, was der Stadt zu großem Reichtum verhalf. Im Museo della Seta di Como können Besucher:innen mehr über die eindrucksvolle Geschichte der Seide und ihre Bedeutung für die Region erfahren. Sehenswert ist außerdem der Dom zu Como, eine spätgotische Kathedrale, die eine Vielzahl an Schätzen beherbergt. Gleich nebenan befindet sich der Broletto, das frühere Rathaus, das heute Ausstellungen zeigt und Veranstaltungen ausrichtet. Tipp: Wer eine Fahrt mit der Seilbahn zum Berg Brunate unternimmt, wird mit einem atemberaubenden Panoramablick auf den Comer See und die umliegenden Dörfer belohnt.
Lecco

Am südöstlichen Ende des Comer Sees lockt das charmante Städtchen Lecco mit einem ausgesprochen malerischen Panorama. Schon aus der Ferne ist der Kirchturm der Basilika San Nicolò zu sehen, den die Einheimischen liebevoll Il Matitone („der Bleistift“) nennen. Wer die 380 Stufen bezwingt, wird mit einem grandiosen Ausblick belohnt. Eine weitere Sehenswürdigkeit ist die Brücke Ponte Azzone Visconti, deren Ursprung bis ins 14. Jahrhundert zurückreicht. Vor allem bei Aktivurlauber:innen erfreut sich Lecco großer Beliebtheit. Denn neben mehreren Stränden und Badebuchten erstrecken sich rund um die Stadt mehrere hervorragende Wandergebiete. Ausgewiesene Pfade führen zum Beispiel auf die Berge San Martino, Resegone und Como Medale. Auch der Klettersport spielt in der Gegend eine wichtige Rolle: Bekannt sind die Bergsteiger:innen der Gruppe Ragni di Lecco („Spinnen von Lecco“), die den achtbeinigen Tieren gleich die Berge hinaufklettern und sich anschließend wieder abseilen.
Domaso

Im früheren Fischerdorf Domaso am Nordufer des Comer Sees spielt sich das Leben am und auf dem Wasser ab. Ideale Windverhältnisse machen das Örtchen zum perfekten Spot für sämtliche Wassersportaktivitäten: Mehrere Schulen bieten Kurse im Wind- und Kitesurfen an; auch im Wasserski können sich mutige Aktivurlauber:innen probieren. Ein ruhiger Yachthafen bietet zudem Platz für Segelboote. Wer lieber vom Ufer aus baden geht, findet am zwei Kilometer langen Strand mit großen, schattenspendenden Bäumen sicher ein nettes Plätzchen.
Gravedona ed Uniti

In direkter Nachbarschaft von Domaso befindet sich das beschauliche Städtchen Gravedona ed Uniti. Bunte Häuserfassaden und historische Gotteshäuser wie die romanische Kirche Santa Maria del Tiglio prägen die Altstadt. Die Seepromenade und die Piazza Prà Castello laden zu Spaziergängen und Ruhepausen ein. Einer der schönsten Orte am Comer See und ein architektonisches Highlight der Region ist der Palazzo Gallio, der im Jahr 1586 im Auftrag des Bischofs Tolomeo Gallio auf einstigen Festungsmauern erbaut wurde. Spektakulär auf einem Felsvorsprung gelegen, überblickt man vom Palast mit seinen vier Ecktürmen und den offenen Loggien den nördlichen Teil des Sees. Ein zentraler Saal, der sich über zwei Etagen erstreckt, bildet das Herzstück des eindrucksvollen Gebäudes. Berühmt ist auch die prächtige Gartenanlage des Palazzo mit ihren kunstvoll angelegten Terrassen und einer großen Pflanzenvielfalt. Jedes Frühjahr findet hier die traditionelle Mostra della Camelie statt, eine Ausstellung, in der sich alles um die herrlich blühende Kamelie dreht.