Al Ándalus: Im rollenden Palast durch Spanien

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Eine Fahrt mit dem Al Ándalus kommt ohne Superlative nicht aus. Wer in den braun-weißen Zug einsteigt, kann hier eine der schönsten Zugreisen der Welt erleben. Pauschale Angebote für die verschiedenen Streckenabschnitte ermöglichen einen komfortablen Urlaub, in dem sich Fahrgäste voll und ganz auf die spektakuläre Aussicht konzentrieren können. Wir informieren Sie über den Zug, die Ausstattung, die Strecken und Sehenswürdigkeiten.
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Geschichte des Al Ándalus

Einst reiste die englische Königsfamilie mit dem prächtigen Zug von der Insel bis an die spanische Riviera. 1929 ließ sie den Al Andalus eigens in Frankreich für sommerliche Urlaube erbauen. Fast 100 Jahre später – seit 2012 – rollt das Hotel auf Schienen wieder durch den flimmernden Süden Spaniens bis hin nach Portugal und nimmt Fahrgäste mit auf ein einzigartiges Erlebnis. Der Name Al Ándalus stammt übrigens aus der Zeit des maurischen Spaniens zwischen 711 und 1492.
Die Routen des Zuges führen heute vorbei an kunstvollen Bauwerken aus dieser Vergangenheit und den Spuren der arabischen Kultur, die das Land prägten. Entlang der Ausläufe der Sierra Morena und der Sierra Nevada schlängelt sich der Zug durch wüstenartige Kulissen und blühende Feuchtgebiete. Doch auch das Innere versetzt so manch einen Besucher ins Staunen: Eine Fahrt mit dem Al Ándalus gleicht einer Zeitreise in die Belle Époque. Die rot gepolsterten Möbel sind umgeben von dunklen Holzarbeiten und goldglänzenden Dekor-Elementen. Edle Teppiche, Gardinen und Lampen verwandeln den Zug in einen luxuriösen Palast auf Schienen.
Welche Route fährt der Al Ándalus?

Der Al Ándalus verkehrt auf verschiedenen Routen in Spanien, vorrangig in Andalusien, und sogar bis nach Portugal. Die Strecken dauern zwischen sieben und elf Tagen. Zwischenstopps sind je nach Route beispielsweise das bezaubernde Córdoba, Granada, Toledo oder Cáceres. Folgende Routen werden beispielsweise angeboten:
- Sevilla - Santiago de Compostela
- Málaga - Sevilla
- Barcelona - Lissabon
- Sevilla - Málaga
- Lissabon - Barcelona
Eine Sonderzugreise ist die Route von Sevilla nach Santiago de Compostela. Von Andalusien geht es durch Kastilien bis ins nördliche Galicien, vorbei an Córdoba, Toledo, Avila und León – mehr Spanien geht kaum! Nicht nur die Landschaft, auch die Burgen, Paläste und Altstädte entlang der Strecke lohnen für einen ausgiebigen Zwischenstopp.
Wann fährt der Al Ándalus?
Der Al Ándalus folgt keinem regelmäßigen Fahrplan, sondern rattert zu ausgewählten Terminen über das spanische und portugiesische Streckennetz. Weil er nur etwa zweimal pro Monat die selbe Strecke befährt, ist eine frühzeitige Buchung ratsam.
Mit dem Zug durch Andalusien: Preise und Anbieter
Je nach Reisedauer, -zeitraum und -anbieter variieren die Preise für eine Reise im Al Ándalus. Anbieter wie Lernidee, Ameropa oder Bahnurlaub.de bieten Pauschalreisen an, in denen häufig auch Hotelübernachtungen und Sightseeing vor Ort inkludiert sind. Die Reise mit dem luxuriösen Zug erfordert dann nicht mehr viel Planung. Da die Routen festgesteckt sind und die Erlebnisse und Touren entlang der Strecke gleich mitgebucht werden, gibt es nicht viel zu organisieren. Auch für die Eintrittskarten zu den Attraktionen und Verpflegung ist gesorgt.
Die neuntägige Reise von Sevilla nach Santiago de Compostela bei Lernidee kostet beispielsweise je nach Reisezeitpunkt ab 6.570 Euro pro Person. Grundsätzlich beginnen die 7-Tages-Touren bei 4.700 Euro pro Person.
Mehr über die schönsten Zugreisen
MERIAN Zugreisen
Es ist umweltfreundlicher als das Fliegen oder Autofahren. Wer mit dem Zug fährt, kann dort weiterfahren, wo andere umkehren. Und anhalten, wo andere vorbeifahren. MERIAN zeigt Ihnen legendäre Strecken und Züge wie den African Explorer, Rocky Mountaineer und den Royal Scotsman.
€ 11,00
Ausstattung des Al Andalus: Moderner Komfort in historischem Ambiente

Salonwaggon
In den vier Salonwaggons des Al Ándalus finden sich ein Restaurant, eine Bar und ein Teesalon mit 24-Stunden-Service. Alle Waggons im Zug sind klimatisiert und miteinander verbunden, sodass sich alle Gäste von vorn bis hinten frei bewegen können. In den Salons finden zudem abendliche Veranstaltungen wie Livemusik statt. Insgesamt umfasst der Al Ándalus sieben Schlafwagen mit 32 Suiten.
Gran-Clase-Zimmer
Die etwa sieben Quadratmeter großen Gran-Clase-Zimmer sind mit zwei Einzelbetten ausgestattet, die tagsüber als Sessel dienen. Sie verfügen über eine Minibar, einen Safe, Kleiderschrank und regulierbare Klimaanlage. Ebenfalls gibt es kleine Privatbäder mit Dusche, Waschbecken und WC.
Deluxe-Suite
Die gepolsterten Sofas der Schlafräume lassen sich am Abend zu einem gemütlichen Bett umwandeln. Die rund neun Quadratmeter große Deluxe-Suite im Stil der Belle Époque bietet den vollen Komfort des 21. Jahrhunderts. Es gibt auch hier einen Safe, eine Minibar, einen Schrank und Stauraum für Gepäck sowie eine regulierbare Klimaanlage. Jede Suite verfügt über ein angeschlossenes Bad mit Föhn und Kosmetikartikeln.



Die schönsten Sehenswürdigkeiten entlang des Al Andalus




Folgend stellen wir Ihnen eine Auswahl der schönsten Sehenswürdigkeiten auf der siebentägigen Strecke Sevilla - Málaga vor.
Alcázar de Sevilla
Mitten in der Altstadt von Sevilla thront die königliche Residenz Alcázar. Das Ensemble setzt sich zusammen aus einem Schloss, das auf einzigartige Weise arabische und gotische Architektur vereint, und mehreren Patios im Mudejar-Stil, deren kunstvolle Schnitzereien an den Löwenhof der Alhambra erinnern. Die herrlich angelegten Gärten der Alcázar spenden unter der andalusischen Sonne wohltuenden Schatten, Blumen sprießen in satten Farben, und das Plätschern der Fischteiche legt sich über die weitläufige Fläche. Kein Wunder, dass die beeindruckende Kulisse bereits als Schauplatz in der Fantasy-Serie „Game of Thrones“ diente.
Puente Nuevo Ronda
Der Name „neue Brücke“ trifft auf diesen spektakulären Bogengang, der zwei Teile der Stadt Ronda verbindet, nicht zu. Bereits 1751 wurde mit den Bauarbeiten über die El Tajo Schlucht und den Rio Guadalevin begonnen. Um die aufwendige Brücke zu finanzieren, hatte die Stadt damals Geld aus dem Stierkampf einbehalten und Volksfeste besteuert. Es hat sich ausgezahlt: Noch heute ist die fast 100 Meter hohe Puente Nuevo ein gut besuchtes Ausflugsziel, das Besucher:innen in seinen Bann zieht. Am Mirador de Ronda haben sie einen herrlichen Ausblick auf die vier Bögen.
Mezquita-Catedral de Córdoba
Eindrucksvoll ist auch die Mezquita-Moschee in Córdoba. Bereits 785 wurde mit dem Bau des heutigen Nationaldenkmals begonnen, über die Jahre ist die Anlage stetig gewachsen. Im Zentrum steht die sakrale Gebetshalle mit ihren mehr als 800 Säulen und den berühmten Doppelbögen. Während der Reconquista wurde die Moschee zu einer katholischen Kathedrale erklärt, noch heute steht sie unter christlicher Leitung.
Alhambra de Granada
Kaum eine Sehenswürdigkeit in Andalusien ist so bekannt und beeindruckend wie die Alhambra von Granada. Hoch oben auf dem Sabikah-Hügel thront ein Meisterwerk der maurischen Baukunst und erstreckt sich auf einer Länge von mehr als 700 Metern. Der Höhepunkt des Besuchs sind trotz hohen Andrangs die Paläste der Naṣriden mit dem Löwenhof und dem Sala de los Abencerrajes. Auch außerhalb gibt es viel zu bestaunen, denn die faszinierenden Gebäude spiegelt sich in den Wasserflächen der Gartenanlagen. Ein Besuch der Alhambra muss vorher mit Zeitfenster gebucht werden.