Bliesgau: Die schönsten Orte im Biosphärenreservat

Üppiges Grasland, Streuobstwiesen, Wälder und sanfte Hügel formen die Landschaft des Bliesgau. In der Region unweit der deutsch-französischen Grenze kann sich die Natur noch nahezu ungestört entfalten.
Kein Wunder also, dass die UNESCO das Gebiet wegen seines Artenreichtums zum Biosphärenreservat erhob. So wachsen zum Beispiel von den etwa 60 in Deutschland heimischen Orchideenarten knapp die Hälfte rund um Gersheim. Wer die sehenswerte Gegend besser kennenlernen will, unternimmt eine geführte Wanderung – oder entdeckt die schönsten Orte im Bliesgau in unserer Liste.
Blieskastel

Das 20.000-Einwohner-Städtchen ist bis heute von der Regentschaft der Grafen von der Leyen im 18. Jahrhundert geprägt. Besonders Marianne von der Leyen sorgte nach dem Tod ihres Mannes ab 1775 dafür, dass die Altstadt voll barocker Schmuckstücke ist (einen Plan zu den einzelnen Bauten gibt es bei der Tourist-Info). Ein schöner Spaziergang führt die Schlossbergstraße hinauf, vorbei am ehemaligen Schloss und der Orangerie zur Schlosskirche, in der Reichsgräfin Marianne begraben liegt, dann weiter zum Klostergarten und zurück ins Stadtzentrum. Blieskastel ist auch ein Ort der Spitzengastronomie, Sternekoch Cliff Hämmerle bezieht seine erstklassigen Produkte aus dem Bliesgau.
Bliestal-Freizeitweg

Entlang der Blies, auf dem Grund einer ehemaligen Bahnstrecke, führt dieser 16 km lange Freizeitweg, der bestens zum Radeln und Skaten geeignet ist, von Lautzkirchen über Blieskastel nach Reinheim. Unterwegs kommen Sie vorbei an Orchideenfeldern, Streuobstwiesen und der Bliesaue bei Beeden – einem Feuchtbiotop, in dem Störche, Wasserbüffel, Saatgänse, Kraniche und Biber leben. Der Biergarten an der Fischerhütte Beeden, direkt an der Strecke, ist gut für eine Rast.
Europäischer Kulturpark Bliesbruck-Reinheim

Direkt auf der deutsch-französischen Grenzlinie liegen Ausgrabungen einer römischen Villa, einer gallo-römischen Kleinstadtsiedlung und einer Thermenanlage, die einen spannenden Einblick in die Geschichte der Region geben. Eingebettet ist der Kulturpark in schöne Natur, in der Sie Fröschen, Reihern und Eseln begegnen können. In der nachgebauten römischen Taverne werden Gerichte mit historischem Bezug serviert.
Monolith Gollenstein

Der etwa 4.000 Jahre alte Monolith Gollenstein ragt mit seinen fast sieben Metern wie ein ausgestreckter Zeigefinger aus den Sonnenblumenfeldern oberhalb von Blieskastel hervor. Vermutlich wurde er am Übergang der Jungsteinzeit zur Bronzezeit errichtet – als Teil eines Ahnenkults. Er gilt als eines der ältesten Kulturdenkmäler Deutschlands. Von Blieskastel aus ist er in einem halbstündigen Spaziergang gut zu erreichen.
Burg Kirkel

Eine etwa 1.000 Jahre alte Burg, deren Ruine auf einem allein stehenden, runden Hügel thront und deren rund 30 Meter hoher Bergfried weithin sichtbar ist – da springt der innere Historienfilm fast von selbst an. Besonders schön: Der Burgsommer bietet Attraktionen wie einen Mittelaltermarkt oder ein Handwerkerdorf.
Schlossberghöhlen

Die Höhlen sind Europas größte von Menschen geschaffene Buntsandsteinhöhlen. Sie erstrecken sich tief im Homburger Schlossberg über mehrere Etagen. Im 17. Jahrhundert wurde dort Sand für Glashütten gewonnen, in den 1930er Jahren entdeckten spielende Kinder die Räume mit den gelb-roten Wänden wieder. Auch fossile Tierspuren sind noch zu sehen. Die Tour durch die Gänge und Kuppelhallen dauert etwa eine Stunde, Anmeldung ist ratsam.
Römermuseum Schwarzenacker

Der heutige Homburger Stadtteil Schwarzenacker war vor 2.000 Jahren ein römisches Verwaltungs- und Handelszentrum. Die Alemannen zerstörten es im 3. Jahrhundert, aber einige Mauern und Gewölbe sind erhalten. Teile der Siedlung wurden nachgebaut und bilden heute ein Freiluftmuseum, das Führungen etwa zum Alltagsleben in einer antiken römischen Stadt anbietet. Für Kinder gibt es spannende Workshops.