Tromsø: Sehenswürdigkeiten und Geheimtipps von Grzegorz Elsner

Inhaltsverzeichnis
- Grzegorz Elsners Lieblingscafé in Tromsø
- Sehenswürdigkeiten in Tromsø: Die Universität und das Polarmuseum
- Grzegorz Elsner über nordische Küche und das „Hildr“
- Besondere Bars in Tromsø: Geheimtipps von Grzegorz Elsner
- Sehenswürdigkeit in Tromsø: Hausberg Storsteinen
- Hervorragende Restaurants in Tromsø: Grzegorz Elsners Geheimtipps
- Highlight rund um Tromsø: Natur und freilaufende Rentiere
- Polarlichter in Nordnorwegen beobachten
- Die besten Aktivitäten in der hübschen Stadt am Fjord
Grzegorz Elsner, 30, zog kurzentschlossen aus dem polnischen Posen nach Tromsø, 350 Kilometer nördlich des Polarkreises. In der Heimat hatte er Journalismus studiert und dann seine Liebe zum Kochen entdeckt. Heute entwirft er für das Restaurant „Hildr“ kreative Menüs mit Zutaten, die die Arktis ihm bietet. Wir durften Grzegorz in seiner Wahlheimat besuchen – und haben von ihm erfahren, wo es in Tromsø am schönsten ist und welche Restaurants er Besucher:innen empfiehlt.
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Grzegorz Elsners Lieblingscafé in Tromsø
„Das Wichtigste zuerst: Jeder Tag in Tromsø beginnt mit Kaffee, wobei es eigentlich keine Uhrzeit gibt, in der hier kein Kaffee getrunken wird. Vielleicht liegt das an der Dunkelheit im Herbst und Winter, aber das ist nur meine Theorie. Kaffeehäuser gibt es überall in der Stadt. Ich gehe gerne ins gemütliche „Solid Café“, das abends zur Cocktailbar wird.
Sehenswürdigkeiten in Tromsø: Die Universität und das Polarmuseum

Tromsø ist eine lebhafte Stadt, die gleichnamige Kommune mit umliegenden Weilern zählt fast 78.000 Einwohner:innen aus über 120 Ländern. Das liegt auch an der Universität. Sie ist die nördlichste Uni der Welt, die Studierenden kommen aus aller Welt. Das macht das Leben hier bunt und abwechslungsreich. Gleichzeitig ist das Stadtzentrum kompakt und lässt sich am besten zu Fuß erkunden.
Zur Universität gehört auch die MS Polstjerna, ein Robbenfänger-Schiff aus dem Jahr 1949. Es ist sehr gut erhalten und befindet sich in einem glasüberdachten Trockendock. Derzeit ist das Museum wegen Wartungsarbeiten geschlossen – wann es wieder öffnet, ist noch nicht abzusehen. Aber auch von außen ist das Schiff einen Besuch wert.
Noch mehr über das Leben in der Arktis und die großen Entdecker Roald Amundsen und Fridtjof Nansen lernt man im Polarmuseum, das ebenfalls von der Universität betrieben wird.



Grzegorz Elsner über nordische Küche und das „Hildr“

Gleich um die Ecke vom Polarmuseum ist das Restaurant Hildr, für das ich koche. Ich glaube, wir machen die nordischste Küche, die man hier in Tromsø bekommen kann. Rentier, Schneehuhn, regionales Gemüse – wir versuchen so weit wie möglich auf importierte Produkte zu verzichten. Da muss man schon mal kreativ werden. Zum Beispiel benutzen wir statt Orangensaft zum Kochen den Saft der Moltebeere. Oft sammle ich das Gemüse oder die saisonalen Pilze selbst.
Für einen Koch ist Tromsø ein sehr interessanter Ort, es braucht nur 10 Minuten zu Fuß und schon bin ich in der Natur. Und es ist kaum zu glauben, aber hier oben in der Arktis gibt es, neben den offensichtlichen Produkten wie Fisch und Rentier, ganz tolle Produkte. Das Gemüse zum Beispiel schmeckt viel intensiver als im Süden, weil die Sonne im Sommer hier ja die ganze Nacht scheint.



Besondere Bars in Tromsø: Geheimtipps von Grzegorz Elsner

Und die Kreativität hört in Tromsø nicht in der Küche auf. Es gibt viele Bars, die die verrücktesten Cocktails anbieten, zum Beispiel gibt’s einen „Arctic Seaweed Cocktail” in der „Bardus Bar“. Die stylische Cocktailbar und das dazugehörige Bistro liegen gleich gegenüber der wunderschönen Bibliothek von Tromsø. Um die Ecke vom Bardus findet sich die „Balthazar Vinbar“ – hier gibt es neben Wein auch eine große Auswahl an Craft-Bier aus der Mikro-Brauerei und verrückte Cocktails mit Zutaten wie Bacon und Schokolade.



Sehenswürdigkeit in Tromsø: Hausberg Storsteinen
Die Gemeinde Tromsø ist über mehrere Inseln verteilt. Das Stadtzentrum liegt auf der kleinen Insel Tromsøya zwischen der größeren Insel Kvaløya und dem Festland. Der Stadtteil Tromsdalen, wo sich auch die Eismeerkathedrale befindet, liegt auf dem Festland und ist vom Zentrum über die markante Tromsø-Brücke erreichbar. Auf dieser Seite gibt es eine Seilbahn auf den Storsteinen, Tromsøs Hausberg. Von hier hat man einen fantastischen Ausblick über die Stadt und die umliegende Landschaft.
Hervorragende Restaurants in Tromsø: Grzegorz Elsners Geheimtipps
Eine feste Größe in Tromsø ist das Restaurant „Fiskekompaniet“ am Hafen. Hier gibt es sehr gute Fischspezialitäten und traditionelle lokale Gerichte. Man sollte sich unbedingt nach dem Catch of the Day erkundigen, manchmal bekommt man ungewöhnliche Delikatessen wie Anglerfische serviert.
Ebenfalls sehr gutes Essen bekommt man im „Restaurant „Emmas Dream Kitchen“, gleich gegenüber der Domkirche, die eine der größten Holzkirchen Norwegens ist. Die Speisekarte bei Emmas wechselt regelmäßig – ich hoffe immer auf den Kabeljau mit Pilzen, der ist sehr gut. Es gibt auch häufig traditionelle Gerichte wie Boknafisk, das ist halbgetrockneter Kabeljau. Norwegen liebt seinen Kabeljau, der in unzähligen Varianten von halbtrocken und ungesalzen bis zu knusprig als Chips gegessen wird.
Hinterher kann man auf einen Absacker ins „Agenturet“ oder die dazugehörige Gin Bar gehen und sich durch die große Auswahl internationaler Gin-Spezialitäten testen. Beide Bars gehören zusammen und liegen im selben alten Holzhaus mit einem gemütlichen kleinen Innenhof.
Highlight rund um Tromsø: Natur und freilaufende Rentiere

Tromsø selbst hat viel zu bieten, aber das Highlight ist die Natur drumherum. Die Nachbarinseln Kvaløya und Ringvassøy sind toll zum Angeln und Wandern. Man sieht auch häufig freilaufende Rentiere, die den Sami gehören. Die Inseln sind nur dünn besiedelt und mit dem Auto schnell erreichbar.
Für eine Kaffeepause auf dem Weg bietet sich das „Café Bryggejentene“ an. Das liegt auf Kvaløya, etwa 15 Autominuten von Tromsøs Zentrum entfernt. Hier gibt es eine große Terrasse direkt am Ersfjord, und wenn das Wetter nicht gut genug ist, sitzt man in dem alten Holzhaus auch sehr nett. Das Café hat auch einen kleinen Shop mit Deko-Artikeln und lokalen Produkten und ist einfach unheimlich gemütlich.



Polarlichter in Nordnorwegen beobachten
Wer im Winter nach Tromsø kommt, ist hier an einem der besten Orte, um Polarlichter zu sehen. Am besten fährt man dafür ein wenig aus der Stadt raus, um die Lichtverschmutzung zu umgehen. Meine Freundin Marta und ich fahren dafür gerne zum Grøtfjord, etwa 30 Minuten entfernt. Direkt am Strand gibt es einen Parkplatz zum Campen.
Die besten Aktivitäten in der hübschen Stadt am Fjord
Der Winter hier oben im Norden ist aber auch hart – ich weiß nicht, ob man sich an die Dunkelheit wirklich gewöhnen kann. Manchmal fällt es richtig schwer, sich aufzuraffen und rauszugehen. Für die mentale Gesundheit ist das aber sehr wichtig. Es hilft, sich Dinge vorzunehmen, ich gehe zum Beispiel gern ins „Aurora Kino“. Mein Norwegisch ist noch nicht so gut, aber viele Filme laufen ohnehin im Originalton mit Untertiteln.
Was auch gegen den Winter-Blues wirkt, ist ein Ausflug in das Schwimmbad „Tromsøbadet“. Die beheizten Außenpools sind super. Wenn man im Whirlpool liegt und über einem tanzen die Polarlichter über den Himmel – das ist einfach magisch!“