8 spannende Sehenswürdigkeiten auf Kos

Als drittgrößte Insel des Dodekanes-Archipels bietet Kos eine beeindruckende landschaftliche Vielfalt: von hellen Sandstränden über heiße Quellen bis hin zu Pinienwäldern mit einer eindrucksvollen Pfauen-Population. Gleichzeitig finden Reisende auf der Insel vor dem türkischen Festland authentische Bergdörfer wie Zia und die Hauptstadt Kos-Stadt, die mit zahlreichen bekannten Sehenswürdigkeiten daherkommt. Interessant: Häufig wird Kos auch als die „Insel des Hippokrates” bezeichnet, da der Arzt und Lehrmeister hier geboren wurde und vielfach seine Spuren hinterlassen hat.
Im Folgenden erfahren Sie, welche acht Sehenswürdigkeiten auf Kos Sie keinesfalls verpassen sollten.
Zia: Bergdorf mit ursprünglichem Charme

Im Inselinneren, eingebettet in die Hänge des Dikeos-Gebirges, liegt das malerische Dorf Zia. Die engen, verschlungenen Gassen werden von weiß getünchten Häusern mit blauen Fensterrahmen und Blumen in allen erdenklichen Farben gesäumt. An zahlreichen Ecken des Dorfes finden sich kleine, süße Souvenirläden wie The Positive Shop oder The Spinning Wheel Handmade Jewellery. Wer handgemachte Keramik oder regionale Produkte wie Honig oder Olivenöl sucht, ist in Zia ebenfalls goldrichtig. Das Bergdorf zieht aufgrund seines traditionellen Charmes immer wieder Künstler an, die sich hier ansiedeln und ihr Handwerk zum Verkauf anbieten. Im Sommer findet in Zia regelmäßig ein Nachtmarkt statt, bei dem das ganze Dorf zur Flaniermeile mit Verkaufsständen und griechischem Streetfood wird.
Übrigens: Wegen seiner exponierten Lage bietet Zia die mitunter besten Ausblicke der Insel – und die Möglichkeit, zauberhafte Sonnenuntergänge zu bestaunen. Verschiedene Aussichtspunkte innerhalb des Dorfes gewähren Panoramen, die bis zur türkischen Küste reichen. Rundherum schlängeln sich zahlreiche Wanderwege durch Olivenhaine und Pinienwälder.
Palio Pyli: Geisterdorf mit Burgruine

Palio Pyli (alternative Schreibweise: Paleo Pyli) ist ein verlassenes Dorf im Hinterland, dessen Burgruine noch immer über ihm thront. Während die Byzantiner die Herrschaft über Kos ausübten, war Palio Pyli ein wichtiges Zentrum der Insel; die dazugehörige Burg wurde im 11. Jahrhundert errichtet und sollte insbesondere vor Piratenangriffen schützen. Nach der Cholera-Epidemie im 19. Jahrhundert zogen immer mehr Einwohner weg aus Palio Pyli, bis das Dorf mitsamt Burg schließlich aufgegeben wurde und in seine Ruinen zerfiel. Vom Geisterdorf aus geht es kurz und steil hoch zur ehemaligen Burg, von der verschiedene Säulen, Türme und Mauern erhalten geblieben sind. Von hier oben haben Besucher einen atemberaubenden Ausblick über Kos und das Ägäische Meer – allein deshalb lohnt sich der Aufstieg. Vor allem am Abend, wenn die Sonne über der Insel untergeht und das Meer in verschiedene Rot- und Gelbtöne taucht, ist das Panorama unvergleichlich.
Die schönsten Orte auf Kos: Andimachia

Vom Massentourismus verschont geblieben ist bislang die Kleinstadt Andimachia, die im Nordosten an den Flughafen von Kos grenzt. Die Wahrzeichen der Stadt bilden die historischen Windmühlen und die Burg – oder vielmehr das, was von ihr übrig geblieben ist. Die Burgruine Andimachia stammt aus dem 14. Jahrhundert und liegt vor den Toren der Stadt. Von hier aus haben Besucher einen eindrucksvollen Ausblick auf Andimachia und die Natur rundherum. Diese wird dominiert von Olivenhainen, wie es auf Kos häufig der Fall ist.
Durch die Landschaft schlängeln sich außerdem zahlreiche Wanderwege, die allesamt hervorragende Ausblicke auf die Insel gewähren. In der Stadt selbst ist neben den Windmühlen auch die Agion Apostolon Kirche sehr sehenswert. Übrigens: Die Bewohner von Andimachia haben den Ruf, besonders gastfreundlich zu sein. Also nichts wie hin da und durch die Gassen der Stadt schlendern.
Embros Thermae: Die heiße Quelle von Kos

An der Südostküste von Kos liegt dieses Naturspektakel: die heiße Quelle namens Embros Thermae. Aus einer zerklüfteten Felsspalte tritt 49 Grad warmes, schwefelhaltiges Wasser aus und fließt in einen von kleinen Felsen begrenzten, natürlichen Pool. Besucher schätzen die im Thermalwasser enthaltenen Mineralien – neben Schwefel auch Kalzium, Magnesium und viele mehr – und deren anregende Wirkung. Und wer sich nach dem wohltuenden Bad im Naturpool abkühlen will, findet das kühle Nass der Ägäis direkt nebenan.
Die Quelle Embros Thermae ist vor Millionen von Jahren durch Vulkanausbrüche und tektonische Verschiebungen entstanden. Vor Ort gibt es keine Infrastruktur, die heiße Quelle und ihre Umgebung sind naturbelassen. Gut zu wissen: Dieser Ort auf Kos ist definitiv kein Geheimtipp mehr. Kommen Sie am besten frühmorgens oder später am Abend, wenn Sie es etwas ruhiger mögen.
Sehenswürdigkeiten auf Kos: Salzsee Alikes

Neben wildromantischen Buchten und idyllischen Olivenhainen bietet Kos auch einen Salzsee. Das Gewässer namens Alikes befindet sich an der Nordküste von Kos, zwischen den Dörfern Tigaki und Marmari. Zahlreiche Tier- und Pflanzenarten haben hier, in diesem geschützten Feuchtgebiet, ein Zuhause gefunden – vor allem Zugvögel und Enten. Im Frühling und im Herbst stolzieren außerdem häufig Flamingos über den Salzsee und machen die Kulisse perfekt. Im Sommer hingegen trocknet der Salzsee regelmäßig aus, doch auch dieses Schauspiel ist interessant zu beobachten: Dann hinterlässt das Wasser eine weiße Salzkruste, die daran erinnert, dass hier früher tonnenweise Salz gewonnen wurde.
Rund um den Alikes-See führt ein Weg, der zu Spaziergängen und Radtouren einlädt. Infrastruktur gibt es vor Ort sonst keine, da der See sich in einem Schutzgebiet befindet. Im nahe gelegenen Tigaki können Besucher sich verpflegen und ins Meer hüpfen.
Paradies der Pfauen: Plaka Forest

Dieser Ort auf Kos wird von Touristen häufig links liegen gelassen. Umso besser für Sie, denn im Plaka Forest haben Sie noch ganz viel Ruhe und Privatsphäre. Der von Pinien geprägte Wald westlich des Flughafens wird oft auch „Pfauenwald” genannt, denn hier lebt die größte Pfauen-Population von Kos auf einer Fläche von mehr als 30 Hektar. Neben diesen stolzen Geschöpfen treffen Besucher hier auch zahlreiche frei lebende Katzen und Schildkröten an. Wichtig bei allen Tieren: Gehen Sie nicht zu nah heran und lassen Sie den Wildtieren ihren Freiraum. Durch den gesamten Plaka Forest ziehen sich Spazier- und Wanderwege, außerdem gibt es diverse Picknickbänke und -tische, die zu Pausen einladen. Besonders schön ist der Besuch am Abend, wenn die Sonne zwischen den Baumwipfeln untergeht und den Wald in sanftes Licht taucht.
Spannende Sehenswürdigkeiten auf Kos: Kos-Stadt

Sehr viel bevölkerter, aber dennoch sehenswert ist Kos-Stadt, die Hauptstadt und das touristische Zentrum der Insel. Hier finden alle Urlaubstypen, wonach sie suchen: Der Stadtstrand Lambi lädt zum ausgiebigen Sonnenbaden ein, die vielen Bars und Clubs zum Tanzen und etliche historische Sehenswürdigkeiten ziehen Geschichtsinteressierte in ihren Bann. In Kos-Stadt befindet sich beispielsweise die Platane des Hippokrates: ein gigantischer Baum, unter dem der griechische Lehrmeister einst seine Schüler unterrichtet haben soll. Außerdem sehr sehenswert: die Burganlage Neratzia aus dem 14. und 15. Jahrhundert, die über dem Hafen von Kos-Stadt thront. An der Hafenpromenade reihen sich Bars, Cafés und Boutiquen aneinander.
Direkt um die Ecke: die Antike Agorá, eine Ausgrabungsstätte, die zeigt, wie der Marktplatz des politischen und wirtschaftlichen Zentrums von Kos einst ausgesehen hat. Hier finden Besucher noch gut erhaltene Torbögen, Säulen und Mosaike aus der Zeit der Antike. Noch mehr können Sie im Archäologischen Museum von Kos erfahren, das in der Hauptstadt angesiedelt ist.
Spannende Ausgrabungsstätte: Asklepieion

Südwestlich von Kos-Stadt befindet sich die wohl bedeutendste Ausgrabungsstätte der Insel: das Asklepieion. Freistehende Säulen, steinerne Stufen und Torbögen und die noch erkennbaren Überreste von in Terrassen angelegten Ebenen lassen vermuten, wie das einstige Heilzentrum ausgesehen haben mag. Seinen Namen verdankt das Asklepieion dem Gott der Heilkunst Asklepios. Das Heilzentrum wurde zwischen dem 2. und dem 4. Jahrhundert erbaut, aber erst 1901 vom Archäologen Rudolf Herzog freigelegt. Forschende sind sich sicher, dass hier verschiedene medizinische und spirituelle Behandlungen durchgeführt wurden; auch Hippokrates soll hier geforscht und gelehrt haben. Man geht davon aus, dass das Asklepieion seine Relevanz nach dem Untergang des Römischen Reichs und mehrerer schwerer Erdbeben nach und nach verlor.
Heute gilt das Asklepieion von Kos als eine der wichtigsten Ausgrabungsstätten in Griechenland. Wer hierher kommt, wird nicht nur mit bizarren Ruinen, sondern auch mit einem fantastischen Ausblick nach Kos-Stadt und bis zur türkischen Küste belohnt.