Île de Ré: 9 zauberhafte Orte auf der weißen Insel Frankreichs

Bewohner:innen nennen die Île de Ré auch oft „Ré la Blanche“ („Ré die Weiße“), denn früher dienten weite Teile der Insel der Salzgewinnung. Auch heute noch passt der Name gut zu diesem hübschen Flecken Erde: Weiße Sandstrände und überwiegend weiße bis beigefarbene Häuserfassaden verleihen der Île de Ré ihren charakteristischen Anstrich.
Rund 17.500 Menschen wohnen auf dieser Insel vor La Rochelle an der Atlantikküste. Das Land ist flach wie ein Crêpe Suzette, an der breitesten Stelle fünf Kilometer breit und insgesamt 30 Kilometer lang. Man baut Wein an, tüncht die verwitterten Hauswände wieder Wellengischtweiß oder trinkt ein Gläschen Pineau. Das ist eine Mischung aus Cognac und frischem Traubensaft – und Spezialität der Region. Im Sommer ist die Insel hoch frequentiert. Einige sprechen von 200.000 Tourist:innen, die anderen von einer halben Million, aber alle ertragen es mit Gelassenheit. Wir stellen Ihnen die neun bezauberndsten Orte der weißen Insel Frankreichs vor.
Auch interessant:
Mittelalterliche Abtei: Das Kloster Notre-Dame-de-Ré

Die Abtei, auch bekannt als „Les Châteliers“, wurde zwischen 1150 und 1190 gegründet und im östlichen Teil der Île de Ré erbaut. Im Laufe der Jahre wurde das Zisterzienserkloster mitsamt Festung viermal zerstört und seit dem letzten Angriff 1574 nicht wieder neu erbaut. Heute ist die Ruine vom Conseil Général gesichert und ein sehenswertes Bauwerk, welches viele Tourist:innen anzieht.
Gemütliche Oase: Der Hafen in Saint-Martin-de-Ré

Kaufmannshäuser schimmern weiß, die Fensterläden in Grün- und Blautönen. Wohin das Auge blickt, es sieht malerisch aus. Hier steht eine Palme herum, dort lockt ein Antiquitäten-Shop mit einer himmelblauen Fassade, dazwischen finden sich kleine Cafés, feine Restaurants und Bistros: Der Hafen in der Hauptstadt der Insel, Saint-Martin-de-Ré, lädt zu einem romantischen Spaziergang an der Promenade ein. Ein malerisches und idyllisches Fleckchen Erde, welches Sie gesehen haben sollten.
Merian-Tipp: Wer die Hafenpromenade in Saint-Martin-de-Ré entlang schlendert, sollte einen Stopp an der Eisdiele „La Martinière“ einlegen: Hier bestellt man entweder den Klassiker Caramel Fleur de Sel oder schlemmt sich durch unzählige andere Sorten.
Leuchtturm auf der Île de Ré: Phare des Baleines

Der Leuchtturm, der zu deutsch „Leuchtturm der Wale“ heißt, wurde zwischen 1849 und 1854 erbaut und ersetzt einen noch bestehenden, älteren Leuchtturm, der sich in unmittelbarer Nähe des neuen Bauwerks befindet. Wie sich aus seinem Namen ableiten lässt, wurden an diesem Punkt der Île de Ré in der Vergangenheit häufig Wale gesichtet. Alter und neuer Leuchtturm werden seit deren Errichtung als historische Monumente Frankreichs geführt.
Das Naturschutzgebiet Lilleau des Niges

Ein Paradies für Vögel: Im Naturschutzgebiet Lilleau des Niges finden Sie neben Enten, Wildgänsen, Seevögeln sowie kleinen oder großen Stelzvögeln eine große Artenvielfalt von Zugvögeln. Früher befanden sich hier vorwiegend Wattwiesen und Salzgärten, die zur wirtschaftlichen Prosperität der Insel beigetragen haben. Heute wird das Gebiet von der Liga für Vogelschutz verwaltet und ist ein kostbarer Flecken Erde, um zu entschleunigen und die Vollkommenheit der Natur zu bestaunen. Entlang des Naturschutzgebietes führt einer der schönsten Radwege der Île de Ré.
Strände auf der Île de Ré in Frankreich: Le Bois und La Couarde

An den Stränden auf der Île de Ré können Sie bis zu 2.800 Sonnenstunden im Jahr genießen. Aber auch für Wassersportler:innen sind die Strände der Insel mit ihrer rauen Atlantik-Strömung ein wahres Paradies. Besonders beliebt bei Einheimischen als auch bei Tourist:innen sind die Strände Le Bois oder La Couarde im südwestlichen Abschnitt der Insel.
Wer Zeit hat, schaut sich nach dem Sonnenbaden noch die dazugehörigen Gemeinden – Le Bois-Plage-en-Ré und La Couarde-sur-Mer – näher an.
UNESCO-Weltkulturerbe: Festungsanlage in Saint-Martin-de-Ré

Im frühen 17. Jahrhundert ließ man unter der Herrschaft von Ludwig XIV eine gewaltige Festungsanlage in Saint-Martin-de-Ré bauen, die Citadelle Vauban. seit 2008 gehört das Bauwerk zum Weltkulturerbe der UNESCO und wird gehegt gepflegt. Die Anlage kann entweder frei oder in einer Führung besichtigt werden.
La Flotte: Malerisches Dorf auf der Île de Ré

Westlich von Saint-Martin-de-Ré, ebenfalls an der Küste der Insel, liegt das malerische Dörfchen La Flotte. Gerade einmal 3.000 Einwohner:innen zählt der ehemalige Fischerort; von seiner Tradition zeugt noch heute der pittoreske Hafen. Wer durch La Flotte schlendert, ist begeistert von den engen hübschen Gassen mit weiß getünchten Häusern, die von Blumen gesäumt werden, und von der Architektur aus dem 18. Jahrhundert.
Besonders bekannt ist das Dorf für den Marché de La Flotte, der täglich zwischen 8 und 13 Uhr stattfindet. Dann wandern etliche regionale Produkte wie Fleisch, Obst, Gemüse und Meerestiere über die hölzernen Verkaufstresen.
Die schönsten Orte der Île de Ré: Ecomusée du Marais Salant

Auf der Île de Ré wurden früher enorme Mengen Salz gewonnen – und auch heute noch wird hier das Meersalz aus dem Atlantik zutage gefördert. Große, rechteckig angeordnete Salzwiesen – etwa bei Loix – weisen auf die Salzgewinnung hin.
Im Ecomusée du Marais Salant können Besucher:innen zahlreiche spannende Fakten über die Salzgewinnung und den Handel des Rohstoffs lernen. Die Ausstellung widmet sich jährlich einem anderen, enger gefassten Thema. Das Museum hat Saison vom 19. März bis zum 5. November; der Eintritt beträgt nur 6 Euro pro Person.
Ars-en-Ré: Eines der schönsten Dörfer Frankreichs

Ars-en-Ré im Westen der Insel trägt – ganz offiziell – den Titel „eines der schönsten Dörfer Frankreichs“. Der in Weiß gehüllte Ort wurde nämlich von der Vereinigung „Les Plus Beaux Villages de France“ dazu auserkoren.
Eine besonders schöne Sehenswürdigkeit im 1.300-Einwohner-Dorf Ars-en-Ré ist die Kirche Saint-Étienne, deren hübscher Glockenturm im charakteristischen Weiß der Insel in die Höhe ragt. Von Ars-de-Ré aus sehen Sie außerdem direkt auf die Bucht Fiers d’Ars, in der zahlreiche Schiffe und Boote dümpeln – ein traumhafter Ausblick.
Wie kommt man auf die Île de Ré?
Die Île de Ré wird durch eine Brücke mit La Rochelle auf dem französischen Festland verbunden. Die Brücke können Sie bequem mit dem Pkw passieren, zahlen dann aber je nach Saison 8 Euro (12. September bis zum 19. Juni) oder 16 Euro (20. Juni bis zum 11. September) Umweltabgabe. Auch mit dem Rad können Sie die Brücke befahren; dann fällt keine Umweltabgabe an.
Auch Taxis passieren die Brücke, sind aber sehr teuer. Günstiger und ebenso komfortabel sind die Busse, die für 3 Euro zur Île de Ré fahren. Alternativ fahren auch die RespiRé-Shuttles – vom Parkplatz Belvedere in La Rochelle und vom Parkplatz Sablanceaux auf der Île de Ré. Hier kostet eine Fahrt nur einen Euro.
Zwischen dem 8. April und dem 30. September gibt es außerdem eine Seeverbindung.