Bremen: 11 besondere Sehenswürdigkeiten in der Hansestadt

Das kleinste Bundesland wird leicht mal unterschätzt. Für Besucher bietet Bremen jedoch mehr als nur Stadtmusikanten-Folklore: eine schöne Altstadt, die Kunsthalle und grüne Parks zum Beispiel. Hier zeigen wir Ihnen die elf besten Sehenswürdigkeiten in Bremen.
Datum08.04.2025

Umgeben von den blühenden Wallanlagen lockt die Altstadt von Bremen mit prächtigen Renaissance-Fassaden, Denkmälern und natürlich den berühmten Stadtmusikanten. Die Sehenswürdigkeiten der charmanten Hansestadt lassen sich bestens zu Fuß erkunden. Zwischen Schnoor und Schlachte finden sich nette Cafés, Geschäfte und Lokale, die zu einem Besuch einladen. 

Außerhalb des historischen Zentrums blickt Bremen in die Zukunft. Das naturwissenschaftliche Museum Universum nahe der Hochschule vermittelt Groß und Klein spannende Erkenntnisse und auch das Übersee-Museum kann mit informativen Ausstellungen überzeugen. 

Mehr über diese Highlights und was man in Bremen noch gesehen haben muss, lesen Sie hier.

Schnoor: Bremens ältestes Viertel

Einer der schönsten Orte in Bremen: das Schnoorviertel.

Wie Perlen an einer Schnur reihen sich im Bremer Schnoor die alten Häuser aneinander – daher der Name des pittoresken Quartiers. In diesem ältesten Viertel der Stadt – im 13. Jahrhundert erstmals urkundlich erwähnt – grenzen heute urige Lokale an Kunstgewerbe und Souvenirläden. Viele der hübschen Fachwerkhäuschen stammen aus dem Mittelalter und sind entsprechend schmal gebaut und verwinkelt. Dazu zählt auch das lebendige Bremer Geschichtenhaus, in dem Mitarbeitende anschauliches Wissen über die Nachbarschaft und die Historie der Gegend vermitteln. Außerdem liegt im Schnoor das kleinste Haus Deutschlands, das lediglich vier Quadratmeter misst und sogar für Übernachtungen gebucht werden kann. 

Museen in Bremen: Die Kunsthalle

Als einziges Museum Deutschlands wird die Kunsthalle Bremen von einem Verein getragen.

Von alten Meistern bis zu aktueller Medienkunst: Die Bremer Kunsthalle umfasst eine beeindruckende Sammlung, die ausschließlich von Privatleuten getragen ist. Der Kunstverein ist einer der ältesten des Landes und wurde 1823 von Bremer Bürgern gegründet. Zu den gezeigten Werken zählen Gemälde von Van Gogh, Monet und Dürer und auch das Kupferstichkabinett ist eines der bedeutendsten seiner Art. Das Quartier am südlichen Ende der Bremer Wallanlagen wird übrigens auch als Kulturmeile bezeichnet, hier liegen viele weitere Museen wie das Gerhard-Marcks-Haus und auch das Theater am Goetheplatz. 

Mehr über die Bremer Kunsthalle, Öffnungszeiten sowie aktuelle Ausstellungen erfahren Sie hier.

Exkursion ins All bei Airbus Bremen

Forschung zum Anfassen: Im Bremer Airbus-Werk befindet sich ein maßstabsgetreues Weltraumlabor.

Bremen ist deutschlandweit ein wichtiger Raumfahrtstandort: Neben dem Raumfahrtunternehmen OHB hat hier auch das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) seinen Sitz. Unter anderem entstanden in Bremen wichtige Komponenten für die Internationale Raumstation ISS; auch heute noch entwickeln Ingenieure Raumtransporter und Raketenteile. Wer den Technikern bei der Arbeit über die Schulter gucken oder das begehbare Modell eines Weltraumlabors besuchen möchte, kann an einer geführten Tour am Airbus-Standort in Bremen teilnehmen. 

Ein besonderes Highlight der Tour ist das begehbare 1:1-Modell des Weltraumlabors Columbus – das einzige öffentlich zugängliche Modell dieser Art. Das Original-Modul rast als Teil der ISS mit rund 28.000 Kilometern pro Stunde etwa 400 Kilometer über der Erde durch den Orbit. Neben faszinierenden Informationen zur Entwicklung und Nutzung der Raumstation lädt ein interaktives Experiment zum Mitmachen ein: Testen Sie, wie viel ein Liter Milch auf verschiedenen Himmelskörpern wie dem Mond, der Venus oder dem Saturn wiegen würde!

Die Führungen finden immer samstags um 14 und 16 Uhr statt, dauern etwa zwei Stunden und kosten 23 Euro pro Person. Teilnahme ist ab 14 Jahren möglich.

Hier erfahren Sie mehr über Airbus Bremen und die Raumfahrttechnologie des Unternehmens.

Sightseeing in Bremen: Die Schlachte

In den Sommermonaten ist das Schlachte-Ufer in Bremen ein beliebter Treffpunkt.

Sie ist die beliebteste Flaniermeile der Stadt: An der Schlachte, die parallel zum Weserufer verläuft, spaziert es sich bei gutem Wetter besonders gut. Im Sommer laden Biergärten und die Terrassen der vielen Lokale zum Verweilen ein. Dann findet hier auch der gut besuchte Antik- und Trödelmarkt statt. Im Winter glitzern und duften die Buden des Weihnachtsmarktes „Schlachte-Zauber“. Ein Stück die Weser aufwärts, unterhalb der Martinikirche, finden Besucher den Anleger für schöne Kreuz- und Ausflugsfahrten.

Wahrzeichen der Stadt: Die Bremer Stadtmusikanten

Das berühmteste Wahrzeichen der Stadt: die vier Bremer Stadtmusikanten.

Die vier Märchentiere Esel, Hund, Katze und Hahn sind das Stadtsymbol schlechthin, man begegnet ihnen in der Altstadt von Bremen auf Schritt und Tritt: als Souvenir, als Stadtlogo oder als Statue vor dem Rathaus. Das berühmte Bronzedenkmal der Bremer Stadtmusikanten, das an das gleichnamige Märchen der Gebrüder Grimm erinnert, steht seit 1953 an seinem heutigen Platz und stammt aus der Hand des Bildhauers Gerhard Marcks, dem eines der vielen schönen Museen in Bremen gewidmet ist. Einer Legende nach bringt es Glück, die vorderen Hufe des Esels mit beiden Händen zu berühren. 

Bremens Sehenswürdigkeiten: Das Rathaus und der Roland

Der Bremer Rathausplatz mit der historischen Fassade und der Rolandstatue

Das 600 Jahre alte Rathaus mit seiner später hinzugefügten Fassade im Stil der Weser-Renaissance und der 1404 aufgestellte Roland sind Bremens größte Kulturschätze. Seit 2004 zählt das Ensemble zum Welterbe der Menschheit und stehen unter dem Schutz der UNESCO. Damit ist das Bremer Rathaus übrigens das einzige weltweit, dem diese Ehre gebührt. In seinem Inneren tagt regelmäßig die Landesregierung des Stadtstaates. Zudem können Besucher die historischen Mauern im Rahmen von geführten Touren und Ausstellungen in der Unteren Rathaushalle bestaunen. Unter dieser liegt der alte Ratskeller, dessen Küche typisch bremische Gerichte wie die Grützwurst, Bremer Knipp, Grünkohl oder Labskaus zubereitet. 

Universum Bremen: Lernspaß für die ganze Familie

Kommt mit futuristischem Look daher: das Wissenschaftsmuseum Universum in Bremen.

Die Hansestadt kann auf eine von Wissenschaft und Innovation geprägte Geschichte zurückblicken, davon zeugen etliche wissensorientierte Ausstellungshäuser und die lebendigen Studentenviertel. Das Science Center Universum in der Nähe der Universität Bremen vermittelt gerade Kindern und Jugendlichen in spannender und interaktiver Weise naturwissenschaftliche Erkenntnisse. Doch auch erwachsene Besucher lernen in dem auffälligen Gebäude, das an eine außerirdische Auster erinnert, Neues dazu. Mehr als 300 Exponate sind im Universum Bremen zu finden. Auf dem Gelände steht außerdem der 27 Meter hohe Turm der Lüfte, der einen hervorragenden Ausblick über den Stadtteil Horn-Lehe und bis zur Innenstadt von Bremen gewährt.

Alles über Öffnungszeiten, Preise und Tickets für das Universum Bremen

Top-Sehenswürdigkeiten in Bremen: Übersee-Museum

Das Übersee-Museum in Bremen gehört zu den besten Sehenswürdigkeiten für Familien mit Kindern.

Das 1896 eröffnete Übersee-Museum umfasst eine große ethnologische Sammlung. Es vereint auf einzigartige Weise Völkerkunde, Naturkunde und die Geschichte des weltweiten Handels unter einem Dach. Besucher können in vielfältigen Ausstellungen die Lebenswelten Asiens, Afrikas, Ozeaniens und Amerikas erkunden – dabei wird auch Bremens Rolle im globalen Handel anschaulich vermittelt. Neben den Dauerausstellungen sorgen regelmäßig wechselnde Sonderausstellungen für neue Perspektiven auf aktuelle Themen wie Umwelt, Globalisierung und kulturelle Vielfalt.

Das Museum liegt zentral, direkt am Bremer Hauptbahnhof und ist dadurch bequem zu erreichen. Familien sind herzlich willkommen: Mitmach-Stationen, speziell konzipierte Angebote für Kinder und spannende Führungen sorgen dafür, dass der Besuch für Groß und Klein ein echtes Erlebnis wird.

Alles Weitere über das Übersee-Museum in Bremen lesen Sie auf dessen Website.

Bunte Oase: Rhododendron-Park Bremen und Botanika

In Bremen befindet sich eine der größten Rhododendron-Sammlungen in ganz Europa.

Der Rhododendron-Park in Bremen ist ein echtes Paradies für Pflanzenfreunde und Naturliebhaber. Mit über 650 Wildarten und rund 3.700 Züchtungen beherbergt er eine der größten Rhododendron-Sammlungen Europas. Besonders im späten Frühling, während der Blütezeit im Mai und Juni, verwandelt sich der Park in ein farbenfrohes Blütenmeer.

Doch der Park hat weit mehr zu bieten: Auf rund 46 Hektar erstrecken sich großzügige Wiesen, Themengärten, idyllische Waldabschnitte und gepflegte Grünanlagen – perfekt für entspannte Spaziergänge oder kleine Entdeckungstouren. Mitten im Park liegt  außerdem die Botanika, ein interaktives Naturerlebniszentrum. In begehbaren Gewächshäusern erkundet man die Pflanzenwelten aus dem Himalaya, Borneo und anderen asiatischen Regionen. Interaktive Ausstellungen und tropische Pflanzen machen den Rundgang zu einem Erlebnis für alle Sinne.

Praktisch gelegen im Bremer Stadtteil Horn-Lehe, ist der Park gut mit öffentlichen Verkehrsmitteln oder dem Fahrrad erreichbar. Hunde dürfen an der Leine mitgeführt werden, allerdings sind sie im eingezäunten Bereich des Botanischen Gartens nicht erlaubt. Der Eintritt in den Park ist kostenlos, nur für den Besuch der Botanika wird ein Eintrittspreis erhoben.

Wir nehmen Sie hier mit auf einen Besuch im Rhododendron-Park Bremen.

Dom St. Petri in Bremen: Wahrzeichen in der Innenstadt

Der Dom St. Petri ist eines der großen Wahrzeichen in Bremen, seine Türme ragen rund 98 Meter gen Himmel.

Der St. Petri Dom ist eines der ältesten und bekanntesten Wahrzeichen Bremens und blickt auf eine beeindruckende Geschichte von über 1.200 Jahren zurück. Die Architektur des Doms vereint romanische und gotische Stilelemente und wird von zwei markanten Türmen dominiert, die fast 100 Meter in den Himmel ragen. Wer den Blick über die Stadt genießen möchte, kann einen der Türme erklimmen – insgesamt 265 Stufen führen zur Aussichtsplattform, von der man einen atemberaubenden Panoramablick auf Bremen und die Weser hat.

Besonders faszinierend ist die Bleikammer des Doms (auch Ostkrypta genannt), die für ihre gut erhaltenen Mumien aus dem 17. und 18. Jahrhundert bekannt ist. Der mystische, fast unheimliche Raum gibt Einblicke in die Geschichte und das Leben vergangener Jahrhunderte. Wer sich für die Geschichte des Doms interessiert, sollte unbedingt auch das Dom Museum besuchen. Hier werden archäologische Funde, liturgische Gegenstände und weitere spannende Artefakte ausgestellt, die die Geschichte dieses historischen Ortes lebendig machen.

Der St. Petri Dom liegt zentral auf dem Bremer Marktplatz, direkt neben dem Roland, dem Rathaus und den berühmten Bremer Stadtmusikanten. Der Eintritt in den Dom ist kostenlos, doch für den Besuch der Bleikammer und die Turmbesteigung wird jeweils ein kleiner Beitrag erhoben (auch als Kombiticket möglich). 

Hier lesen Sie mehr über den Dom St. Petri in Bremen.

Der vielleicht schönste Ort in Bremen: Böttcherstraße

Neben dem Schnoor gehört auch die Böttcherstraße zu den schönsten Orten von Bremen.

Die Böttcherstraße in Bremen ist ein architektonisches Meisterwerk und eine wahre Perle der Stadt. Diese nur 108 Meter lange Gasse ist weltweit bekannt für ihre expressionistische Backsteinarchitektur, die einen ganz besonderen Charme versprüht. Entworfen wurde das heutige Erscheinungsbild der Straße in den 1920er Jahren von Bernhard Hoetger, einem berühmten Bildhauer und Freund des Kaffeekaufmanns Ludwig Roselius, der die Vision eines kulturellen Aufbruchs in die Moderne verfolgte. Gemeinsam mit den Architekten Eduard Scotland und Alfred Runge verwirklichte Hoetger diese Idee Schritt für Schritt.

Wer sich für Kunst interessiert, kommt in der Böttcherstraße ebenfalls auf seine Kosten. Hier befindet sich das Paula Modersohn-Becker Museum, das weltweit erste Museum, das einer Künstlerin gewidmet ist. Ein weiteres markantes Merkmal der Straße ist das berühmte Glockenspiel, das täglich mit seinen melodischen Klängen aus Meißner Porzellan die Passanten verzaubert. Neben Kunstgalerien gibt es hier auch kleine Werkstätten, Boutiquen und gemütliche Restaurants, die zum Verweilen einladen. Besonders stimmungsvoll wird die Straße am Abend und zur Weihnachtszeit, wenn sie festlich erleuchtet wird und eine ganz besondere Atmosphäre schafft.

Die Böttcherstraße befindet sich direkt in der Altstadt Bremens, zwischen dem Marktplatz und der Weser. Ihre historische Bedeutung reicht weit zurück: Ursprünglich war sie ein Zentrum des Böttcherhandwerks, der Fassmacherei, die bis ins 19. Jahrhundert hinein blühte. Der Name „Böttcherstraße“ erinnert an diese Tradition. Doch als die Industrialisierung den Bedarf an handgefertigten Fässern verringerte, wandelte sich die Straße und wurde zu dem kulturellen Zentrum, das sie heute ist.