Norwegen Wanderung im Husedalen
Die Wanderung von Kinsarvik in das Husedalen, hoch hinauf zur Hardangervidda, zählt zu den schönsten Trekkingrouten Norwegens. Der Weg geht an glasklaren Flüssen mit wilden Wasserfällen entlang und führt durch dichte Nadelwälder hinauf bis zu einsamen Fjell-Landschaften mit rauen Felsformationen.

Die Fähre setzt über zum kleinen Fjordort Kinsarvik – einem Zentrum für Trekkingtouren in der westlichen Hardangervidda.

Der glasklare, türkis-blaue Kinso entspringt auf der Vidda und fließt in einen Seitenarm des Hardangerfjords. Der Fluss fräste das Husedalen in die Fjordberge. Wilde, große Wasserfälle, dichter Nadelwald und steile graue Berghänge prägen die Landschaft, die einen der schönsten Wanderwege Norwegens bereit hält.

Der Weg das Husedalen hinauf ist oft eng, führt auf Felsplatten oder matschigen Bergwiesen entlang und ist aufgrund des Regens häufig rutschig – Kondition und Erfahrung sind gefragt, um die Wanderung mit Bravour zu meistern.

Nach einigen Stunden reißt der Wald auf und gibt den Blick auf den Nykkjesøfossen frei - der dritte und wohl schönste der vier Kinso-Wasserfälle.

Der vierte Wasserfall ist der rund 240 Meter hohe Søtefoss – Eingangsportal zur südlichsten subpolaren Hochebene Skandinaviens.

Nach der Rast an den Wasserfällen kommen steilere Passagen, die dem Himmel entgegenstreben. Als Wanderer muss man auf Wetterwechsel eingestellt sein – auch im Sommer kann plötzlicher Schnee auftauchen.

Der Himmel öffnet sich und die baumlose Hochebene wird von der Sonne in ein warmes Licht getaucht. Der Pfad schlängelt sich an kleinen, funkelnden Seen vorbei.

Die karge Landschaft wird von Moosen, Steinen und Schneeresten bedeckt. Der Höhenwind formt ein blau-weißes Wolkengebilde – eine kühle, beeindruckte Atmosphäre.

Eine kleine, urgemütliche Hütte, in der Wanderer nach einem langen Marsch Übernachtungsmöglichkeiten finden - wohl verdient nach dem mehrstündigen Aufstieg.

Auch im Juli und August durchquert man auf der Hardangervidda Schneefelder. Aufgrund kleiner Schmelzströme, die Eisplatten von unten aushöhlen, ist Vorsicht geboten - langsames, behutsames Gehen ist Pflicht.

Auch Flüsse müssen überquert werden. Tourenstöcke oder ein Wanderstab können dabei eine große Hilfe sein, vor allem dann, wenn die Flüsse nach starkem Regen anschwellen und das Vorankommen schwierig wird.

Wolkenverhangen sind die Berge nach tagelangem Regen. Der Weg ist von Dunst umgeben und scheint immer wieder im dichten Unterholz zu verschwinden. Doch erste Häuser tauchen auf. Die letzte Station, die Viveli-Hütte, ist fast erreicht.

Im Hintergrund ist die Viveli-Hütte zu sehen. Hier treffen sich viele Wanderwege, auch verschiedene Flüsse fließen zusammen, sodass größere Becken entstehen, die zum Angeln einladen.

Erschöpft aber glücklich - der lange Marsch ist zu Ende. Die Wanderung führte durch dichte Wälder und weite Landschaften, vorbei an steilen Felswänden und tosenden Flüsse. Der Höhepunkt waren die spektakuläre Wasserfälle des Husedalen, die den Trip zu einem einzigartigen Erlebnis machen.