Südafrika Die besten Restaurants in Kapstadt
Südafrika punktet nicht allein mit Natur und Menschen, auch kulinarisch hat das Land allerhand zu bieten. Wir zeigen Ihnen die besten Südafrika-Restaurant-Tipps und Hotspots von Kapstadt und den Winelands.

Was gibt es Besseres, als im Moment dem kalten, nassen und trüben Wetter zu entfliehen und in die Sonne zu flüchten – Südafrika, das Kap rund um Kapstadt, mein Ziel. Nicht zum ersten, sicher auch nicht zum letzten Mal. Cape Town und seine Weinregion, rund um den Tafelberg gelegen, bietet so viel, super Wetter, freundliche Menschen, Kunst wie Kultur, natürlich auch Kulinarisches. Und das ist ja immer mit das Spannendste für mich!
Weiterklicken lohnt sich! Es folgen viele tolle Restaurant-Tipps und ein Video.

Restaurants in den Cape Winelands
"La Petite Ferme", Franschhoek
Etwas versteckt gen Ortsausgang, oberhalb in den Berg gebettet, mit dem wohl schönsten Blick über die Weinberge tief hinein ins Tal von Franschhoek, liegt das „La Petite Ferme“. Hier schwingt Neethling du Toit den Kochlöffel, sehr erfolgreich, sehr interessante Küche, die abwechslungsreich einheimische Produkte aus Franschhoek mit internationaler Küche verbindet. Besonders empfehlenswert: seine Penne mit einer Joghurt Carbonara, allerdings ohne Speck, dafür mit lokalem Peppadew und gehobelter Zucchini, gebettet auf einer Arrabiata-Soße, schön spicy abgeschmeckt. Genial - 2 Soßen auf einem Teller, die man beim Essen dann vermischt! Auch unbedingt probieren: Neethling’s Fish Cakes und das Lamm, mit Auberginenscheiben umwickelt, aromatisiert mit marokkanischen Gewürzen und mit Minz-joghurt. Ein kleines Einod mit französischem Flair, gemixt mit südafrikanischer Atmosphäre, Kleinigkeiten wie die handgemalten und eigens produzierten Platzteller mit dem Hotelensemble darauf, machen diese Lokalität zu einem individuellen und gemütlichen Haus. Dazu sitzt man auf der Terrasse mit einem wirklich spektakulären Blick mit Sonnenuntergang, der unvergessen bleibt, wenn man an das „La Petite Ferme“ denkt. Vielleicht der beste Spot mit dieser Aussicht auf Franschhoek! Wir waren überwältigt von diesem Ambiente. Da es sich um ein eher kleines Weingut handelt, unbedingt die Weine verkosten, denn die gibt es nur hier, sie werden nicht exportiert. Und es lohnt sich! Das angeschlossene Hotel, von Riaan Kruger geführt, mit seinem Manor House und seinen Vineyard Suiten sowie kleinen eigenen Pools, alles im 5-Sterne-Bereich, ist ebenfalls grandios wie luxuriös. Hier bleibt kein Wunsch offen. Jedes Zimmer ist anders, sehr stilvoll eingerichtet. Ja, hier kommen wir wohl das nächste Mal vorbei, werden dann wohl mal im „La Petite Ferme“ nächtigen. Rechzeitig buchen, es gibt nicht viele Zimmer (Weitere Infos: La Petite Ferme, Franschhoek Pass Road, Franschhoek 7690, Südafrika, www.lapetiteferme.co.za)!

„Racine“, Franschhoek
Direkt im Ort Franchhoek selbst ist der Star der südafrikanischen Küche zu Hause. Schlicht gesagt – er kommt von hier, ist hier geboren, aufgewachsen und nun wieder daheim in seinem Franschhoek – Reuben Riffel! Er, der Vorreiter der kreativen südafrikanischen Küche, hat derzeit seine Wirkungsstätte im „Racine“, sein eigentliches Restaurant wird gerade renoviert und somit ist sein „Pop-up Restaurant“ im Moment im Weingut Chamonix. Reuben hat überdies einen weiteren Gastro-Spot, das Reuben´s im „One&Only-Hotel“ Cape Town, an der Waterfront. Das „Racine“ am Ende der Strasse liegt etwas versteckt und ruhig inmitten der Natur. Innen ist es eher urig und gemütlich, mit Regalen, wo mich auch gleich meine geliebten Kichenaid-Küchenmaschinen anstrahlten. Und mit seinen Kochbüchern, wo ich mir natürlich auch eins kaufen musste. Reuben bevorzugt intensive Aromen. Das „Racine“ hat ein Gericht auf der Karte, das über alle Aromen verfügt, die Reuben besonders mag. Es ist der Chili Salted Squid, frischer Tintenfisch, in einem Salz- und Chili-Mantel frittiert, mit einem Salat aus Minze, Basilikum, Koriander und Sprossen sowie einer feinen Lemon-Mayo und Chili Caramel. Das ist eines von Reuben’s und nun auch einer meiner Lieblingsgerichte. Ebenso das Pork Belly (Schweinebauch) mit Ingwer und verschiedenen Saucen, dazu Süßkartoffeln, im Ofen zubereitet, mit Rosmarin und Honig glasiert – ein Traum. Pork Belly kenne ich schon aus Australien, wer ihn noch nicht probiert hat, muss ihn hier unbedingt bestellen. Köstlich auch das Tuna Tataki mit Avocado, Orangenfilets, Ponzusoße, und Noriblätter-Chips, hellem und schwarzem Sesam sowie Ceviche mit Melone und Radieschen. Wir tranken einen Rose vom Weingut Lynx, Preis und Qualität passte! Unbedingt reservieren. Für Spontane gibt es an den wenigen Tischen draußen evtl. noch eine Chance (Weitere Infos: Racine Uitkyk St, Franschhoek, 7690, Südafrika, www.chamonix.co.za).Hier finden Sie tolle südafrikanische Rezepte, die unsere Autorin von ihrer Reise mitgebracht hat.

"Allée Bleue Estate", Franschhoek
Etwas außerhalb von Franchhoek, schon auf halbem Wege nach Stellenbosch, hatten wir dann das Erlebnis schlechthin … Wer mittags relaxed in einem wunderschönen Garten mit Blick auf die Drakensteinberge verweilen möchte, der ist auf dem Weingut „Allée Bleue“ genau richtig. Hier gibt es ein köstliches Picknick „Made in South Africa“, alles selbstgemacht und liebevoll verpackt in einem süßen Picknick-Korb. Darin versteckt sich ein Wrap mit geschmortem Rindfleisch mit einer Feigen-Salsa und Wasabi-Tzatziki. Auch ein Babyblattsalat mit Rotweindressing und Pecorino. Dann Mini-Bobotie Pies und die Allée Bleue Farmstyle Cheese Platter mit einer Auswahl an regionalen Käse-, Schinken- und Wurstspezialitäten. Mein Highlight waren die Oliven-Tarpenade, Zwiebel-Anis-Marmelade, das Chili-Tomaten-Chutney (by far the best) und Basilikum-Pesto, wie gesagt, alles hausgemacht. Diese Köstlichkeiten konnte man mit allem aus dem Korb kombinieren – genial! Das Brot, auch selbstgebacken, perfekt. Und als Dessert eine weiße Mousse au chocolat mit Früchten, auch im hübschen Gläschen. Dazu eine Flasche Wein Deiner Wahl bestellen, traumhaft! Dann ist man wunschlos glücklich. Inmitten von schattenspendenden Bäumen kann man es sich hier bequem an Holztischchen machen, nacheinander die Köstlichkeiten aus dem Korb verspeisen, dabei die Gegend, Ruhe und den Wein genießen. Noch ein Plus: Ideal mit Kindern, die können hier auf einem Plaground herumtoben, während man entspannt genießt. Es gibt auf dem Weingut gleich vorn auch ein Bistro mit leckeren Salaten, Fish and Chips & Co. Auch schön gelegen, nett und gemütlich, aber ich finde, einfach weiter durchfahren direkt aufs Weingut, wo man auch gleich zum Wine Tasting und eben zum Picknick-Lunch bleiben sollte! Die Lage: auf dem Weg von Stellenbosch (gut 12 km) nach Franschhoek (ca. 18 km entfernt). Weitere Infos: Allée Bleue Estate, Kreuzung R 45 & R310, Groot Drakenstein, Franschhoek, 7680, Südafrika, www.alleebleue.co.za).
"Delaire Graff Estate", Stellenbosch
Wer Kunst wie Luxus liebt, gepaart mit hervorragendem Essen, aber nicht zu sehr „fine dining“, also das kleine Scharze kann im Hotel bleiben - der muss ins Delaire Graff Estate. Mitten hinein gebettet in die Weinberge in der Nähe Franschhoeks liegt dieses außergewöhnliche Schmuckstück. Der Diamantenhändler Laurence Graff hat hier vor gut 14 Jahren dieses exquisite Weingut mit mittlerweile zwei Restaurants und einigen Lodges erstellt, welches einen schon beim Eintritt den Atem stocken lässt: eine etwa sieben Meter hohe Fronttür aus Holz, mit einem ebenso gigantischem Gemälde am Empfang. Davor Blumenarangements, super geschmackvoll! Der Fußboden besteht aus ca. 10 Tonnen Pfirsichkernen, in Kunstharz gegossen, eine geniale Interior-Idee! Schon in der meterhohen Eingangshalle bestaunt man weitere Gemälde aus der Graff-Sammlung. Wie z.B. das „Chinese Girl“ von 1952 von Vladimir Tretchikoff , welches der Brite Graff bei einer Auktion in London 2013 für 1,5 Mio. Dollar erwarb und seitdem hier ausstellt. Ein wahres Juwel, vom Bekanntheitsgrad schlägt es fast die Mona Lisa, wurde zigmal kopiert und als Print verkauft. Unbedingt anschauen! Im „Delaire Graff-Restaurant“ heißt das Motto „local and simple - beste regionale Zutaten liefern bestes Essen! im Bistrostil mit südafrikanischem Touch. Auf der von Bäumen gesäumten Terrasse hat man hier einen unglaublichen Blick über die Vineyards und Olivenbäume des Estate bis hinüber zu den Gipfeln des wuchtig schönen Simonsberg im Banhoek Valley. Den Blick, die Ruhe – und die kulinarische Vielfalt. Küchenchef Michael Deg aus Südafrika mit Sous Chef Guy Bennett kreieren eine feine, frische Küche, wie z.B. den Salat mit Wassermelone, gepfeffertem Ziegenfrischkäse, Zuckerschoten und spizy Cashews – super Kombi! Ebenso der indisch inspirierte gebratene Yellowtail auf Kokosnuss-Linsen mit Kräutern und Mini-Fischcakes. Genial! Ich liebe Fisch and Chips, wenn sie gut gemacht sind und hier habe ich sie bestellt, als ich sie auf der Karte erblickte. Wenn nicht hier, wo dann. Köstlich, vor allem die Tatarsoße, eine Art Remoulade, die können sie einfach!. Der Fisch war Hake, ein lokaler Seehecht, lecker und super knusprig! Ach ja, überhaupt geben sie sich in den Restaurants immer so viel Mühe mit dem Brot vorweg. Hier gab es zum frisch Gebackenem noch einen Dip aus Olivenöl mit Sesamsamen, Thymian und Sumac-Gewürz dazu, plus etwas Humus und eine Butternocke. Mit Meersalzflocken und geschrotetem Pfeffer auf einem Brett. Köstlich! Ein Must auf dem Wineland-Routen-Trip! Wer Fusion liebt, kommt im zweiten Restaurant des Delaire Graff, dem „Indochine“ auf seine Kosten. Hier trifft die asiatische die südafrikanische Küche. Auch sehr spannend und gut. Bei gutem Wetter lässt sich von hier sogar der Tafelberg hinter den Weinreben des Delaire Graff gut erkennen. Ein gigantisches Panorama (Delaire Graff Estate, Helshoogte Rd, Stellenbosch, www.delaire.co.za)!
"Babylonstoren", Franschhoek
Wenn es ein Paradies gibt, dann habe ich es gefunden! Ich habe es entdeckt, genossen und kann sagen, dass man dort unbedingt hin muss. Der Reihe nach und ohne Schnappatmung: das Babylonstoren liegt abseits der normalen Pfade Stellenboschs oder Franschhoeks, in Simondium, etwas versteckt. Schon bei der Ankunft vor den Toren, fährt man schnell mal vorbei. Aber dann angekommen, genießt man schon mal die Fahrt durch die Weinreben und den Blick auf den Garten. Ja, the Garden..., das ist der Garten Edens, wirklich. So traumhaft angelegt, das Gelände fasst gut 7 Hektar, hier kann man bei traumhaftem Wetter einen Spaziergang durch die Gemüse- und Kräuterbeete machen, Obst-, Oliven- und Zitronenbäume bestaunen, dazwischen das Geschnatter von Gänsen und Hühnern wahrnehmen. So natürlich und idyllisch, wie ein englischer Garten. Es gibt aber auch Führungen täglich um 10.00 Uhr, unbedingt buchen! Ein Erlebnis. Dann erfährt man noch viel mehr, als wenn man selbst durchmaschiert.Und das Beste daran, die ganzen frischen Köstlichkeiten für die zwei Restaurants werden nur aus dem Garten geerntet, frischer und lokaler geht´s nicht. So wachsen hier auch Spezialitäten, die ich für mich neu entdeckt habe: auf meiner Gemüseplatte sah ich Neuland und musste fragen: ja, es waren Babymelonen und Rose Apple, super lecker. Gerade die leicht süße Komponente in den Früchten mit Aromen nach Rose, passte super zu gebratenem Fleisch und Geflügel. Insgesamt war das Essen im Babel-Restaurant ein echtes Food-Erlebnis. Cornelle Minie hat nur wenige Gerichte auf der Karte, aber die sind allsamt super kreativ wie simple: schon bei den Vorspeisen galt das Ampelsystem: Salat-Kompositionen nur in rot, gelb oder grün. Gelb kombiniert alles in diesen Farbtönen, von der Lachsforelle über die Baby-Melone, -ananas, Rose Apple, Papaya, gelben Tomaten und Möhren, aromatisiert mit einer Kugel Sea-Salted Icecream. Perfekt, das gab die Würze. Grün mit Spargel, Birne, Kiwi, Artischocke, Paprika, Rucola und Bohnen. Dazu ein Basilikum-Quitten-Dressing und „Honig-Kaviar“, das Tüpfelchem auf dem i, was die grünen Zutaten verband. Ansonsten immer die Kombi, gebratenes mit frischem zu servieren, wie z. B. mein Liebling: Baby-Chicken mit scharfem Apfel-Kimchi. Dazu die frischen Kap-Pflaumen, zusammen angerichtet mit einer Gemüseplatte mit, im ganzen gegarten Ofenkürbis, vielen Kräutern, Feigen, Mini-Melonen und Rose Apple. Hier bestimmt das Angebot es Gartens die Speisekarte, nach dem Motto: From Garden to table!
Ach ja, auch hier gab es vorweg wieder köstliches Brot aus der eigenen Bakery, serviert mit hauseigenem Olivenöl, selbstgemachtem Pesto und Butter, geschützt durch eine hauchdünne Scheibe Rettich. Salz und Pfeffer in Petrischalen. Bye the way: ein weiteres Highlight: die hauseigene Bäckerei – das frisch gebackene Brot führt sie schlafwandlerisch sicher direkt dorthin – unbedingt das Birnen-Gorgonzola-Brot testen, der absolute Hit! Im Farmshop gibt es auch traumhaftes „Tableware“ und Charcuterie-Spezialitäten. Unbedingt reingehen. Hier kann man auch das hauseigene Olivenöl kaufen.
Auch das Wine Tasting nicht verpassen: Besonders zu empfeheln: der unwooded 2016 Chenin Blanc mit leichten Guave- und Melonengeschmack. Oder der 2016 Babylonstoren Mourvedre Rosé, der sich besonders auszeichnet durch seine Farbe in strahlendem Pink und seinem Sinn für Himbeere und einem Touch von Erdbeer Joghurt. Beide schön frisch und bei heißem Wetter genau richtig.
Übrigens, wer über Nacht das Flair dieses Fleckchen Erde weiter genießen möchte, es gibt „The Farm Hotel“ mit 13 Cottages im Cape Dutch Style im 5-Sterne-Bereich. Alle nach alten archtektonischen Plänen neu aufgebaut, Innen alles in weiß eingerichtet, sehr geschmackvoll und komfortabel. Hier eine Nacht zu verbringen, heißt: der Himmel auf Erden im Garten Eden. Und spätestens beim Frühstück am Morgen möchte man hier nicht mehr weg (Babylonstoren, R45, Simondium,7670, www.babylonstoren.com.za).

"Jordan Wine Estate", Stellenbosch
Auf den letzten Stopp in den Winelands freute ich mich besonders, hatte ich zuvor doch schon viel davon gehört. Das „Jordan“ mit George Jardine. Hier schwingt einer von Südafrikas Spitzenköchen den Löffel, zusammen mit seinem Headchef Kyle Burn. Das „Jordan“ im gleichnamigen Wine Estate with George Jardine zählt zu den Top Ten nominiertern Restaurants Südafrikas. Dazu die preisgekrönten Winzer Gary & Kathy Jordan mit ihrem Jordan Wine Estate in Stellenbosch. Daher wollte ich das etwas abgelegen liegende Weingut wie Restaurant unbedingt kennenlernen. Es hielt, was es versprach. Das vorweg. Imposant die Anfahrt, etwas abseits der Hauptstraße gelegen. „Und wenn man denkt, es kommt nichts mehr, erblickt man das große Weingut mit gigantischen Rebstöcken am Hang. Wunderschön auch der Blick vom Restaurant, etwas oberhalb eines kleinen Sees gelegen! Hier stimmt alles, vom Service über Wein und dem Menü, 2- oder 3 –gängig, zu fairen Preisen. Nur wenige Gerichte auf der Karte, aber die sind gut, ganz besonders das Pan Roasted Panga Bream, mit grüner Gazpacho, Rauchmandeln, Avocado sowie crispy kale mit Parmesan (Grünkohl). Berühmt ist das „Jordan“ auch für seine fabulösen Desserts, allen voran sein Valhrona chocolate & apricot gateaux plus Kakao-Nip-Crumble und Zimt-Eis, Gold für die Hüften, ein Himmel für den Gaumen. Zu jedem Gericht wird auf der Karte eine Weinempfehlunhg gegeben – perfekt. Also Outdoor-Gourmet-Essen auf Sterneniveau mit Showküche, mehr geht nicht!. Ach ja, sponatan reservieren oder vorbeikommen ist schwierig. Das „Jordan“ ist schnell ausgebucht. Also rechzeitig vor Abflug online reservieren, dann klappt’s auch mit dem Tisch – und einem einmaligem Lunch oder Dinner. Ansonsten bleibt einem nebenan die neue Bakery, die zum Lunch bis 16.30 Uhr kleine Mahlzeiten sowie Salad of he Day, Käse- und Wurstsplatten anbieten. Gigantisch in der Bakery ist aber morgens das Frühstück (ab 8.00 Uhr), mit selbst gemachter Aprikosen-Marmelade, selbstgebackenen Brotspezialitäten frisch aus dem Ofen, köstlicher Aufschnittplatte mit lokalen Produkten, dann selbstgemachtes Granola mit hiesigen Beeren. Einfach Klasse! Am besten gleich früh morgens kommen und den Blick über den schillernden See hin zu den Weinbergen mit einem Café Latte genießen. Übrigens: das Krokodil auf der anderen Seite des Sees sieht in diesem Licht teuflisch echt aus, man hat das Gefühl, es bewegt sich, ist aber aus Holz. Nur die Chameleons sind hübsch und echt hier im Estate. Neu: das Jordan Estate hat nun auch einige Suiten, in denen man wohnen kann. Lohnt sich, vor allem wenn man auf dem Weg – so wie wir- nach Kapstadt waren. Also ein Wine-Tasting (neben der Bakery) genießen, sich in die Hände von George Jardine’s Kochkünste begeben, dann dort eine Nacht schlafen und morgens das fabelhafte Frühstück mit am See erleben (Jordan Wine Estate Stellenbosch, Stellenbosch Kloof Road, Vlottenberg, Stellenbosch 7604, www.jordanwines.com/restaurant).

Restaurants in Kapstadt
Nach den Winelands rund ums Kap geht’s nun für die letzten Tage hinein ins Foodie-Mekka nach Kapstadt. Die Zeit dreht sich hier noch schneller, denkt man. Vor 2 Jahren war ich zuletzt hier. Seitdem haben sich hier Küche, Localitäten und Trendstraßen schon wieder verändert. Viele neue Restaurants, viele neue kreative Ideen, die in den Markt drängen, schießen in dieser Weltstadt hoch. War vor nicht all zu langer Zeit noch The Test Kitchen und The Pot Luck Club im neo-poppigen Stadtteil Woodstock das non-plus-ultra der Küche am Kap, spielt nun die City Bowl um den Green Market und die Bree Street eher die Hauptrolle in der Gastro-Szene. Manches bleibt aber auch bestehen und das ist schön, darauf freut man sich dann auch....
"Short Market Club", Kapstadt
Wesley Randles mit seinem Mentor und Partner Luke Dale-Roberts sowie dessen Frau Sandalene schafften ein kleines neues Gourmet-Paradies im Herzen der City – gleich um die Ecke vom Green Market. Wesley, lange Zeit Küchenchef im Pot Luck Club von Luke Dale-Roberts, setzt hier im ehemaligen Nachtclub auf Club-Atmosphäre und Service der 80er Jahre. Das Essen exzellent, weniger asiatisch als in Robert´s Star-Restaurants The Test Kitchen und The Pot Luck Club. Wesley setzt auf Heimisches. Von der Farm um die Ecke in Oranjeziicht direkt auf den Tisch seines Restaurants – perfekt zusammengesetzt und perfekt abgeschmeckt vom Chef höchstpersönlich. Unbedingte Empfehlung: das Tuna Tataki sowie der Crispy Octopus – frischer geht’s nicht. Besser auch nicht. Der Octopus, gegrillt, mit Mango und Bonito-Flocken – tolle Kombination, so etwas habe ich in der Zusammensetzung noch nicht gegessen. Ebenso der Thunfisch! Da gibt’s dann doch die Fusion-Küche. Bei den Sides hat mich die Kartoffelbeilage umgehauen: die Duck Fat Potatos, ein Rezept von Wesley’s Großmutter, die er einfach wieder ausgegraben und küchenfähig gemacht hat. Größere Kartoffeln, vorgekocht, halbiert und mit der Gabel mehrmals eingeritzt. Dann mit entenfett bepinselt und im Ofen knusprig gegart. Köstlich wie einfach – wirklich grandios lecker. Die Kruste, die die Kartoffel ummantelt und nach Ente duftet – einfach toll! Der ehemalige Nightclub hat sich nun zu einer der feinsten kulinarischen und nachhaltigsten Adressen Kapstadts gemausert – und das zu Recht! Ein weiteres Highlight: Der Austern Trolley mit ginspezialitäten, ein Brottrolley, von dem man frisch gebackenes Baguette und die selbstgemachte Butter serviert bekommt. Ein bißchen wie in den 20 igern in Paris ( Short Market Club, 88 Short Market Street, Cape Town, City Bowl, www.theshortmarketclub.co.za).

"Codfather", Kapstadt
Auf der anderen Seite in Camps Bay gibt es weitere hervorragende Plätze, wie im „Codfather“, wo die Sushi Bar weiterhin Grandioses zu bieten hat. Der Sushi-Train liefert am laufenden Band köstliche Tuna- und Lachsvariationen, warm oder kalt, als Nigiri oder Special-Makis – dem Freund der japanischen Küche wird das Herz höher schlagen, wenn er die Frische der Fische sieht und schmeckt. Ein klares Wau! Weiterhin somit mein Sushi-Tipp, auch wenn er vielleicht bei dem ein um anderen kein geheimer Tip mehr sein dürfte! Nach wie vor super die Fischtheke, wo man sich rohen Fisch oder Meeresfrüchte aussuchen und die Menge selbst bestimmen kann. Das wird dann hinten einfach gebraten und mit Soßen serviert! Alles super frisch, für Fischfans ein muss (Codfather, 37 The Drive, Camps Bay www.codfather.co.za).

"Tintswalo Atlantic Restaurant", Kapstadt
Etwas weiter Richtung des berühmten Chapman’s Peak Drive, direkt bevor es an die Toll Station geht, liegt gut versteckt ein Art Bungalow-Hotel, mit traumhaftem Restaurant und ein paar Lodges, welches bei einem Kapstadt-Besuch allein wegen des Ausblickes nicht fehlen sollte – das Tintswalo Atlantic oberhalb von Hout Bay! Das Restaurant liegt in den Felsen geschlagen direkt am Atlantik, mit einer unfassbarer schönen Aussicht übers Meer auf Hout Bay. Ein einzigartiges Panorama. Mit dem eigenen Auto kann man nicht vorfahren, es bleibt oben und man wird mit einem Art Golf Cart abgeholt und heruntergefahren. Schon das ist genial! Unten angekommen, verschlägt es einem fast die Sprache, die Terrasse, fast auf Meereshöhe liegend, dort nimmt man schon mal den Aperitiv vom Haus und genießt einfach. Ansonsten gibt es hier ein 3 Gänge-Menue, mit einem Sorbet zwischendurch, à la carte-Bestellung ist nicht möglich. Aber alles sehr lecker. Und danach geht man zum Abschluss noch, mit einem Glas Wein bewaffnet, wieder auf der Terrasse, läßt den Tag ausklingen mit Meeresrauschen und Sonne! Diese Atmosphäre einsaugen, die Seele baumeln lassen und mit nach Hause nehmen. Mehr vom Kap geht nicht. Ehrlich! (Tintswalo Atlantic Restaurant Chapmans Peak Dr, Hout Bay, 7806, Südafrika, www.tintswalo.com/atlantic)
Extra Hoteltipp: "Sea Five Boutique Hotel", Kapstadt
Ein verstecktes kleines Hideout zum Wohnen als Tipp zum guten Schluss: Das Boutique-Hotel „Sea Five“ mit nur wenigen, geschmackvoll eingerichteten Zimmern in Camps Bay in den Hügeln nur gut 150 Meter vom Beach und von der Strandpromenade entfernt. Die Zimmer sind sehr geräumig, einige mit Balkon und Blick zum Meer, dazu ein 9m-Pool, sehr schönes chilliges Ambiente und sogar einen kostenlosen Garagenplatz fürs Auto. Das „Sea Five“ liegt strategisch günstig, fußläufig in 3 Minuten ist man in Camps Bay, der Lärm der Restaurants und Clubs am Strand ist weit weg und doch ist man nah am Geschehen. Auch Kapstadt’s Zentrum mit dem Auto ist nur gut 10-15 Minuten entfernt und prima erreichbar. Familiär und freundlich, sehr zu empfehlen (Sea Five Boutique Hotel, 5 Central Dr, Camps Bay, Cape Town, 8040, Südafrika, www.seafive.co.za).
Fazit: Kapstadt und seine Weinregion haben mich total begeistert. Diese kulinarische Vielfalt, eine schier unerschöpfliche Kreativität, dazu die Qualität, das Bewusstsein für regionale Produkte und Spezialitäten, mit Blick auf Bio und local – das imponiert mir. Ich komme wieder, ganz bestimmt, darauf freue ich mich schon jetzt, beim Blick aus dem Flieger hinunter auf den zauberhaften mit nur ganz wenigen Wolken bedeckten Tafelberg. Totsiens und tschüss Kapstadt!
Damit die Lust noch mehr steigt: Hier ein Video mit noch mehr Eindrücken!
Lust auf südafrikanische Küche daheim? Hier ein paar Rezeptideen:
Fischfilet mit Cape Malay-Zwiebeln und Curry-Mayonnaise
Curry-Masala-Calamari mit Kräuter-Mayonnaise
Garnelen in Chili-Knoblauch-Butter mit Sommersalat und Tomaten-Zwiebel-Salat